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A. Poleev. <strong>Berlin</strong> - Zoologischer Garten. Enzymes, 2015.<br />
Unmenschlichkeit.<br />
Klaus und Renate Heinrich-Stiftung<br />
p.A. Prof. Dr. Klaus Heinrich<br />
Selerweg 34<br />
12169 <strong>Berlin</strong><br />
Antrag auf Sachbeihilfe und Hilfe zum Lebensunterhalt.<br />
Es ist ein altes Ritual - das Ausschauhalten nach einem Menschen bzw. nach den Menschen. Seit Diogenes<br />
aus dem alten Griechenland sehen und sehnen die geistig Erwachten nach ihrer Art, oft verzweifelt und ohne<br />
Ergebnis, aber immer mit der Hoffnung, daß noch jemand in diesem menschenleeren Raum ist, der auch<br />
sucht und hofft. Es ist ein großes Glück, wenn die Menschen sich finden und einander begegnen. Denn<br />
allein zu sein, sich niemandem öffnen zu können, von niemandem verstanden zu werden, niemandem sein<br />
Wissen vermitteln zu dürfen, ist ein bitteres Schicksal.<br />
1. Stand der Forschung.<br />
Die Inhumanität in der Gesellschaft aufzuzeigen ist nicht nur eines der Hauptthemen sondern auch eine der<br />
Hauptaufgaben meiner wissenschaftlichen Tätigkeit. Die einzige mögliche Alternative zur Inhumanität<br />
besteht darin, die Gesellschaft in ihrer Gesamtheit zu humanisieren, was auch die selbstverständliche<br />
Schlußfolgerung aus historisch-philosophischer Metaanalyse ist, die ich seit Jahren konsequent durchführe.<br />
Es geht also nicht darum, die Ziele meiner Forschung zu definieren, sondern möglichst detailierte und<br />
erprobte Lösungen anzubieten, um die erstarrten Verhaltensmuster und institualisierte Unmenschlichkeit, wo<br />
sie auch bestehen, aufzulösen, und sie nach und nach mit menschlichen Alternativen zu ersetzen. Eine<br />
besondere Verantwortung obliegt in dieser Hinsicht der wissenschaftlichen Gemeinschaft, die sich weiterhin<br />
weigert, die Verantwortung zu übernehmen, was sich im unverantwortlichen Handeln und in der Inhumanität<br />
ihrer Institutionen und Repräsentanten äußert.<br />
Wie kann sonst die Umkehrung von der Unmenschlichkeit zur Menschlichkeit vollzogen werden, wenn sie<br />
zuerst nicht in den Köpfen geschieht, die mit dem Schaffen des Wissens, mit der Erkenntnis beschäftigt<br />
sind? Denn den meisten zeitgenossischen Gesellen fehlt es einfach in ihren begrifflichen Zusammenhängen<br />
eine Vorstellung von der Menschlichkeit: Für sie ist die Menschlichkeit ein völlig unbekannter oder<br />
mißverstandener Begriff, der mit der Nützlichkeit verwechselt und davon vollständig überlagert wird. Die<br />
Nächstenliebe gilt nicht, solange keine Nützlichkeit darin gesehen wird. Auch die angebliche mildtätige Arbeit<br />
derer, die sich Christen oder Ärzte nennen, dient ihnen nur zur Rechtfertigung ihrer Existenz – mit der<br />
Menschlichkeit hat das überhaupt nichts zu tun.<br />
Ein anderer Faktor, der der Umkehrung der Verhältnisse entgegenwirkt, ist die stupide Regidität derer, die<br />
sich an der Spitze des gesellschaftlichen Reichtums und in den oberen Etagen der Macht positionierten. Sie<br />
verfügen über umfangreichen Ressourcen, welche dafür mißbraucht werden, den bestehenden Stillstand mit<br />
Enzymes ISSN 1867-3317 www.enzymes.at © by Dr. A. Poleev 8