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KAZı SONUÇLARI - Kültür ve Turizm Bakanlığı

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sei, "einem Berg in Sichtweite von Doliche, der bis auf 1211 m. ansteigt und seine Umgebungum etwa 300 m. überragt. Das Gipfelplateau, das möglicherweise künstlich angelegtworden ist, eignet sich in idealer Weise für eine hochgelegene Kultstatte auBerhalbder Stadtsiedlung."6. Die lange Kulttradition des Ortes, an dem Cumont die Verehrunqsstattedes lupiter Dolichenus lokalisierte, zeigt sich noch heute: Inmitten desantiken Ruinenfeldes erhob sich bis var kurzem das Grabmal eines mohammedanischenHeiligen, des Dülük Baba (Abb. 3-4)7. Kerzenstummel und Stoffreste weisen dieses'Ziyaret' noch heute als Pilgerziel tür die umwohnende Bevölkerung aus.Erst durchdie Arbeiten J. Wagners, der die bei Begehungen des antiken Arealsauf dem Dülük Baba Tepesi in den Jahren 1975 und 1979 neu bekannt gewordenenarchaoloqischen und epigraphischen Denkrnaler zusammengestellt hat'', konnten weitereZeugnisse für die Lokalisierung des Zentralheiligtums des lupiter Dolichenus aufdem Dülük Baba Tepesi gewonnen werden. Neben weiteren Architekturfragmenten(Abb. 5)9 sind dabei insbesondere drei Kultreliefs beziehungsweise Kultinschriften vonInteresse, die sowohl wichtige neue Daten für die Geschichte Doliches als auch Hinweiseauf die sakrale Bestimmung des Dülük Baba Tepesi als Kultbezirk bietenlO.Als weiteres Argument für die Lokalisierung des Tempels des lupiter Dolichenusist auf die ca. 400 m. westlich des Dülük Baba Tepesi gelegene sogenannte Priesternekropoleauf dem Ihely Tepe hinzuweisen, die inmitten eines Naherholungsgebietesliegt. Dort sind statt der von Wagner aufgenommenen und publizierten 9 Felskammerqraberninzwischen 17 Graber sichtbar, die fast aıle zuqanqlich und in der Regelauüerst aufwendig ausgestaltet sind (Abb. 6)12. Erwahnenswert sind in diesem Zusammenhangzwei in den Grabern gefundene epigraphische Zeugnisse 13. Neben der Nennungeiner 'frommen Apolionis' ist besonders auf die Grabinschrift eines Dolichenuspriestersnamens Baradados (= Sohn des Hadad) hinzuweisen, ein Name, der für weitereDolichenuspriester in Apulum und Rom belegt ist14.Unbekannt ist bisher die genaue Lage des Dolichenus-Tempels und möglicherzum Kultbezirk gehöriger Gebaude, z.B. eines aufgrund der zahlreichen Siegelfundeaus Doliche anzunehmenden Arcbivst". Neben der Lokalisierung ist die Frage der Weiternutzungdes Tempelareals auf dem Dülük Baba Tepesi von besonderem Interesse,da sich die Kulttraditionen auch nach der Zerstörung des Heiligtums um die Mitte des3. Jhs. n. Chr. bis weit in die Spatantlke fortzusetzen scheinen. Im Jahre 2001 bot sichnun erstmals die Möglichkeit, den Kultbezirk des lupiter Dolichenus auf dem Dülük BabaTepesi systematisch zu untersuchen und weiterführende Erkenntnisse über dasZentralheiligtum eines der wichtigsten orientalischen Gottheiten im Imperium Romanumzu gewinnen16.6 Wagner (Anm. 4) 143.7 Dieses Grabmal wurde inzwischen bei Bauarbeiten aut dem Dülük Baba Tepesi zerstört. Vgl. F.K. Dörner, Der Thronder Göller auf dem Nemrud Dag, 1987 3 , 148. 2181. sowie Abb. 45.8 Wagner (Anm. 4) 13311.9 Wagner ebd. 1431. mil Abb. 10.10 Wagner ebd. 1441. 16011., Nr. 3-5.11 Wagner ebd. 14511.12 Vgl. zu den Grabern aul dem Ihely Tepe bereils R. Ergeç, Dülük balı nekropolü 1992 kazısı.zı/an Semineri, 26-29 Nisan 1993, 1994,46711.IV. Müze Kurtarma Ka-13 Wagner (Anm. 4) 1651., Nr. 7. 8 (= CCID Nr. 3. 4).14 CCID 154.363.15 Vor allem P. Weiss, Neue Tonsiegel aus Doliche, Chiron 22 (1992) 17111. hal mil gulen Gründen die These von einemTempelarchiv im Heiliglum dieses deus Commagenus dargeleg!: "Dem Siegelbesland nach zu urteilen war das Archi<strong>ve</strong>in groBes öllentliches Archiv des Spathellenisrnus und der Kaiserzeit, wobei die Beurkundunqstatiqkelt wahrscheinlichsogar noch Irüher einsetzıe" (193). Vgl. auch ders., Tonsiegel aus Kommagene (Doliche), in: Wagner (Anm.2 [2000]) 10111.16 Die mil Milleln der Deutsehen Forschungsgemeinschaft aut dem Dülük Baba Tepesi durchgeführten Sludien Iandenstatt in der Zeil vom 16.09.2001 bis zum 12.10.2001. Unser Dank gilt der lürkischen Antikendireklion, die den beanlraglenArbeilen mil Schreiben vom 28.06.2001 die Erlaubnis erteille. Teilnehmende Wissenschaftler waren Herr Prol.198

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