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KAZı SONUÇLARI - Kültür ve Turizm Bakanlığı

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der StraBe, sondern der Standort war so qewahlt, daB der westliche Pylon des Monumentsin der Flucht des westlichen Stylobats der Saulenstraôe lag. Der architektonischeBefund des Baus, der in situ angetroffen wurde, ist sparlich. Die groBe Anzahl von<strong>ve</strong>rstürzten Blöcken der aufgehenden Architektur ermöglicht jedoch, eine Vorstellungvom Aufbau und Gestaltunq des Monuments zu gewinnen. Der Durchgang des <strong>ve</strong>rmutlicheintorigen Bogens wurde zu beiden Seiten von dreifachen Bündelsaulen gerahmt3.Ein Teil des östlichen Pylons hat sich in Form des untersten Blocks mit einer dreifachenBündelsaule neben der Kirchenapsis in seiner originalen Position erhalten. Vomwestlichen Pylon konnten nur noch die Standspuren auf dem Stylobat festgestellt werden.Die auseren Ecken der Pylone waren durch leicht vorspringende Pilaster <strong>ve</strong>rstarkt,Ein stark beschadigter Block bezeugt, daB die Saulenarchitektur von korinthischenKapitellen bekrönt wurde, die gleichfalls über einen aufwendigen dreifachenZuschnitt <strong>ve</strong>rfügten. Dazu entsprechend wurden die Eckpilaster der Pylonen durch Pilasterkapitelleabgeschlossen. Die Archivolte des Tordurchgangs ruht auf dem bemerkenswertenArchitekturglied eines Halbgiebels, wie er am Demetrios- und Apolloniosbogenaus flavischer Zeit in Perge nachgewiesen werden konnte (Abb. 5)4. Die Bogensteinetrugen eine Inschrift, von der vier Blöcke geborgen wurden und die wohl inspatantoninisch-se<strong>ve</strong>rlsche Zeit zu datieren ist 5 . Uber die Gestaltung der Attika sindderzeit keine Aussagen möglich. Die GesamtmaBe des Monuments können zur Zeitwie folgt angegeben werden: die gröBte Tiefe betraqt an der in situ erhaltenen Bündelsaulerund 1,20 m. die lichte Breite des Tordurchgangs ist mit ca. 3,BO m. zu bestimmen;geht man von symmetrischen BreitenmaBen an den Pylonen aus und legt mandie erhaltene Breite (ca. 2,35 m.) des Westpylons auf den Ostpylon um, so kann dieGesamtbreite des Bogentors rechnerisch mit rund B,50 m. (2,35 m.+3,BO m.+2,35 m.)rekonstruiert werdens. Angaben zur Höhe des Monuments können zur Zeit nicht gemachtwerden.Südlich vor dem Bogentor -zur Saulenstraôe hin- konnte überraschenderweiseim Bachbett eine Brücke freigelegt werden (Abb. 1. 2). Sie besteht aus sechs auBergewöhnlichschlanken, langrechteckigen und miteinander <strong>ve</strong>rklammerten Monolithenund hat eine Ui.nge von ca. 6,10 m. sowie eine Breite von etwa 3,60 m. Je drei dieserbis zu 3,93 m. Iangen und bis zu 1,40 m. breiten Blöcke liegen nach Norden und nachSüden auf einem Pfeiler, der tief im heutigen Bachbett steckt, auf und bilden so denBrückenkörper. Der südliche Brückenkopf an der Saulenstrafse wurde nicht angetroffen,er scheint zu einem spateren Zeitpunkt entfernt worden zu sein. Der Brückenkörperweist eine Neigung zur Saulenstrafse auf. Offenbar wurde dadurch der etwa 70 cm.hohe Ni<strong>ve</strong>auunterschied zwischen dem Durchgang des Torbaus und der Pflasterungder Saulenstrafıe rampenartig ausgeglichen. Die Brücke wurde notwendig, als mansich entschloB einen Wasserlauf durch den Zwickel der beiden Stadtmauerringe hindurchzuleiten.Durch sie war die Verbindung zwischen den beiden Stadtteilen auch weiterhinqewahrleistet? Gleichzeitig mit der Brücke wurde der Bereich nördlich des Bogentorsbis zur Stadtmauer gepflastert und das Ni<strong>ve</strong>au im Durchgang des Monumentsbis auf den neuen Gehhorizont angehoben und. Da diese Pflasterung sowohl an dieStadtmauer als auch an die Kirche mit Fuge angesetzt ist, kann für diese umfangreichenbaulichen MaBnahmen das 6. Jh. n. Chr. als terminus ad bzw. post quem angegebenwerden.3 Zur Zeil sind keine Hinweise auf weilere Durchqanqe faBbar. Die delaillierte baulechnische Aufnahme der Archilekturblöckeistlür die kommende Kampagne geplanL. Dreifache Bündeısaulen finden sich im syrischen Raum am Thalamosdes Baalshamin-Ternpels in Palmyra, P. Collart - J. Vicari, Le sancluaire de Baalshamin a Palmyre (1969) Tat.21, 2, am Pterontor des Bel-Tempels gleichlalls in Palmyra, Th. Wiegand u.a., Palmyra, Ergebnisse des Expedilionenvon 1902 und 1917 (1932) 127 If. Tat. 7, und am Tycheion von Apamea, J. Balty, Les grandes etapes de l'Aparneesur l'Ororıte, Ktema 2, 1977,3 II. Abb. 3.4 J. Inan, Der Dernetrios- und Apolloniosbogen in Perge, IslMitt 39,1989,237 If. Abb. 1. 2.5 Nach mündlicher Auskunfl von M. Wörrle.6 Vgl. die MaBe des Bogens in Perge - ı.ançe: 8,45 m, Tiele: 1,48 m, Höhe: 11,27 m, Inan a. O. 237.7 Der Wasserlauf folgle offenbar dem Verlau! eines alteren StraBenzuges, dessen Pllaslerung man zu diesem Zweckentfernt hatte.304

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