Prävention und Gesundheitsförderung bei sozial benachteiligten ...

2. Kapitel – Grundlegende Begriffe
Verbesserung der Ausbildungschancen
sowie eine hohe Qualität der beruflichen
Bildung für alle jungen Menschen,
unabhängig von ihrer sozialen und regionalen
Herkunft (vgl. BMBF 2005a).
Die Novellierung beinhaltet eine
Gleichberechtigung der schulischen mit
der betrieblichen Ausbildung, außerdem
wurden Möglichkeiten geschaffen
betrieblich-schulische Ausbildungen
inhaltlich und zeitlich vielfältig zu kombinieren.
Laut BMBF gibt es nun „[…]
keine Bildungsverschwendung (’Warteschleifen’)
mehr, weil schulische Ausbildungszeiten
flexibel angerechnet
werden können oder genauso zur
Kammerprüfung berechtigen wie die
betriebliche Ausbildung.“ (ebenda, S.2).
Neben anderen wichtigen Neuerungen,
die an dieser Stelle jedoch unerwähnt
bleiben, zielt das Gesetz auf bessere
Qualifizierungsmöglichkeiten und
schnellere Ausbildungswege ab, außerdem
wird das Ziel der Chancengleichheit
für benachteiligte Jugendliche
und Migranten weiterverfolgt (vgl.
ebenda).
Die Förderung von Benachteiligten
– die so genannte Berufsausbildungsvorbereitung
– wurde bereits 2003
durch das Zweite Gesetz für moderne
Dienstleistungen am Arbeitsmarkt (Harz
II) als eigenständiger Teil der Berufsausbildung
in das Berufsbildungsgesetz
integriert (vgl. BMBF 2005b).
Zielgruppen sind „[…] lernbeeinträchtigte
oder sozial benachteiligte Personen,
deren Entwicklungsstand eine erfolgreiche
Ausbildung in einem anerkannten
Ausbildungsberuf oder eine gleichwertige
Berufsausbildung noch nicht erwarten
lässt.“ (vgl. BMWA 2002, S. 4633).
Natürlich sind die Bemühungen groß,
vermehrt betriebliche Berufsvorbereitungsmaßnahmen
zu initiieren, um be-
Steigerung in %
troffenen Jugendlichen den Übergang
in eine mögliche Ausbildung zu erleichtern,
jedoch sind größtenteils außerbetriebliche
bzw. schulische Maßnahmen
in Voll- und Teilzeitform vorhanden (vgl.
BMBF 2005b). Doch es ist eher schwierig,
sich im „Dschungel der Maßnahmen“
zur Berufsvorbereitung zurecht zu
finden, denn neben den zahlreichen
Angeboten der Bundesagentur für Arbeit
gibt es die schulischen Bildungsgänge
zur Berufsvorbereitung, die sich
in jedem Bundesland anders gestalten
und auch in ihrer Bedeutung sehr stark
differieren 10 (vgl. BMBF 2002). Grundsätzlich
werden drei Formen unterschieden:
170
160
150
140
130
120
110
100
90
- Berufsvorbereitungsjahr (BVJ),
- Berufsgrundbildungsjahr (BGJ),
- Grundbildungsgänge in Berufsfachschulen
(BFS).
Wie in Abbildung 1 zu sehen ist,
haben schulische Maßnahmen zur Berufsvorbereitung
in den letzten Jahren
stark an Bedeutung gewonnen.
1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001
Jahr
BVJ
BGJ
BFS
8
Auszubildende
Abb. 1: Entwicklung der Schülerzahlen in den
Bildungsgängen der schulischen Berufsvorbereitung
seit 1993 (vgl. BMBF 2003)
10 Im Anhang A wurde der Versuch unternommen, eine
Übersicht zu den Angeboten der schulischen Berufsvorbereitung
in den Ländern darzustellen.