Prävention und Gesundheitsförderung bei sozial benachteiligten ...

4. Kapitel – Fragestellung
4. FRAGESTELLUNG
Bezugnehmend auf die im theoretischen
Hintergrund dargestellten Zusammenhänge
ergeben sich für die
vorliegende Untersuchung folgende
Fragestellungen:
1. Gibt es wissenschaftlich fundierte
Programme im Bereich Prävention
und Gesundheitsförderung in
berufsbildenden Schulen, insbesondere
für Schüler berufsvorbereitender
bzw. berufsgrundbildender
Klassen?
2. Wie müssten wirksame Programme
und Strategien aufgebaut
sein, um sozial benachteiligte Jugendliche
wirksam erreichen zu
können?
Um diese Fragen beantworten zu
können, wird einerseits die Existenz
gesundheitsbezogener Maßnahmen
und Projekte im Setting Berufsbildende
Schule ermittelt (Ist-Zustand) und andererseits
die Vorstellungen bezüglich
zielgruppengeeigneter Strategien sowie
deren Wirksamkeit (Soll-Zustand) untersucht.
4.1 Gesundheitsbezogene Maßnahmen
im Setting Berufsbildende
Schule
Anhand der im Vorfeld dargestellten
Ergebnisse zu gesundheitsfördernden
Maßnahmen im schulischen Bereich
kann gezeigt werden, dass insbesondere
das Konzept der „Gesundheitsfördernden
Schule“ (vgl. S. 43) zur Verbesserung
des Schulklimas beitragen
kann (vgl. Vuille & Schenkel 2002). Des
Weiteren wird verdeutlicht, dass Verbesserungen
des Schulklimas wiederum
zur Leistungssteigerung der Schüler
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führen kann bzw. das Wohlbefinden
aller an Schule Beteiligten positiv beeinflusst
(Vuille et al. 2004). Evaluationsergebnissen
zu Folge können mittels
des Setting-Ansatzes Verhaltensverbesserungen
erzielt sowie Kompetenz-
und Selbstbewusstseinstärkungen
auf Schülerseite erreicht werden (vgl.
Robert Bosch Stiftung 2002). Ferner
wird erörtert, dass ebenfalls anhand
problembasierter Konzepte, wie z.B.
dem Lebenskompetenzansatz (vgl. S.
42) durchaus wirkungsvolle Resultate
hinsichtlich des Erwerbs und Aufbaus
von Kompetenzen bei Schülern erzielt
werden können (vgl. Weichold 2004,
Botvin et al. 1990).
Die vorausgegangen Ausführungen
zeigen, dass besonders benachteiligten
Jugendlichen wichtige Kompetenzen
zur Lebensbewältigung fehlen
(vgl. Hurrelmann 1994) sowie außerordentlich
ausgeprägte gesundheitsschädigende
Verhaltensweisen bestehen
(vgl. Höfer 2000; Hurrelmann 1994).
Aufgrund des erhöhten Hilfebedarfs
(vgl. Höfer 2000) sozial und gesundheitlich
benachteiligter Adoleszenten
könnten mittels schulischer Interventionsansätze
gesundheitsriskantes Verhalten
gemildert bzw. soziale sowie
persönliche Kompetenzen entfaltet und
somit die benachteiligten Heranwachsenden
in ihrer Lebensbewältigung
unterstützt werden. Die betreffende
Zielgruppe wäre dabei sehr gut über
berufsbildende Schulen zu erreichen.
Vor allem in schulischen Maßnahmen
zur Berufsvorbereitung könnten die
benachteiligten Jugendlichen besonders
von den beschriebenen Maßnahmen
der Gesundheitsförderung und
Prävention profitieren und Unterstützung
erfahren (vgl. Forum Gesundheitsziele
Deutschland 2003).