22.02.2013 Aufrufe

Prävention und Gesundheitsförderung bei sozial benachteiligten ...

Prävention und Gesundheitsförderung bei sozial benachteiligten ...

Prävention und Gesundheitsförderung bei sozial benachteiligten ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

5. Kapitel – Methoden<br />

5.2 Qualitatives Interview<br />

Der zweite Teil der Untersuchung besteht<br />

aus einer Befragung von Akteuren,<br />

die im Schulbereich Interventionen<br />

<strong>und</strong> Projekte zur <strong>Prävention</strong> <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsförderung<br />

durchführen. Erfragt<br />

wurden u.a. Zielstellungen <strong>und</strong><br />

Vorgehensweisen ihrer gegenwärtigen<br />

Ar<strong>bei</strong>t als auch Vorstellungen bezüglich<br />

geeigneter Strategien zur Verringerung<br />

<strong>sozial</strong>er Benachteiligungen <strong>bei</strong> Schülern<br />

berufsvorbereitender Bildungsgänge.<br />

Da es sich <strong>bei</strong> der vorliegenden<br />

Untersuchung um eine explorative Studie<br />

handelt <strong>und</strong> theoretische Gr<strong>und</strong>lagen<br />

bzw. Interventionsstudien für das<br />

analysierte Gebiet noch weitgehend<br />

fehlen, wurde das Experteninterview<br />

(vgl. Bogner et al. 2005) als geeignetes<br />

Instrument zur Ermittlung fach- <strong>und</strong><br />

themenspezifischen Wissens genutzt.<br />

Um die Erfahrungen der befragten Interviewpartner<br />

bezüglich der definierten<br />

Problemstellung möglichst umfassend<br />

zu dokumentieren, erfolgte der Einsatz<br />

der Methode des problemzentrierten<br />

Interviews, in welchem sich die Experten<br />

offen über die mittels eines Leitfadens<br />

abgesteckten Schwerpunkte äußern<br />

konnten.<br />

5.2.1 Stichprobenbeschreibung<br />

An der qualitativen Befragung nahmen<br />

insgesamt zwölf Personen teil. Da<strong>bei</strong><br />

sind alle Befragten in Einrichtungen<br />

tätig, welche Programme bzw. Projekte<br />

zur schulischen <strong>Prävention</strong> <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsförderung<br />

durchführen <strong>und</strong><br />

können infolgedessen als Experten<br />

hinsichtlich ges<strong>und</strong>heitsbezogener Interventionen<br />

im Schulbereich bezeichnet<br />

werden (Anh. D). Jedoch wurden<br />

Institutionsform<br />

Gesetzliche<br />

Krankenkasse<br />

(GKV)<br />

36<br />

die Teilnehmer häufig anhand der Tatsache<br />

ausgewählt, dass berufsbildende<br />

Schulen schon in Projekten <strong>und</strong> Maßnahmen<br />

berücksichtigt wurden, da<br />

dann bereits auf Erfahrungen zurückgegriffen<br />

werden konnte sowie Vertrautheit<br />

mit der Zielgruppe bestand.<br />

Die folgende Tabelle zeigt die befragten<br />

Personen differenziert nach Institutionsform<br />

(Tab. 7).<br />

Tab. 7: Befragte Personen differenziert nach<br />

Institutionsform (n=12)<br />

Merkmale Befragte<br />

- Körperschaft des öffentlichen Rechts mit Selbstverwaltung<br />

- Aufgabe ist es, „die Ges<strong>und</strong>heit der Versicherten zu erhalten,<br />

wiederherzustellen oder ihren Ges<strong>und</strong>heitszustand zu verbessern“<br />

(SGB V § 1, vgl. BMGS 2005b)<br />

- <strong>Prävention</strong>sauftrag der GKV (SGB V § 20, vgl. ebenda): Leistungen<br />

zur Verhütung von Krankheiten<br />

Unfallkasse - Körperschaft des öffentlichen Rechts mit Selbstverwaltung<br />

- zuständig für die Unfallversicherung der Versicherten (z.B.<br />

Ar<strong>bei</strong>tnehmer im öffentlichen Dienst sowie Schüler, Studenten<br />

staatlicher Einrichtungen etc.) im Bereich der öffentlichen Hand<br />

(SGB VII, vgl. BMGS 2005c)<br />

- im Falle eines Unfalles oder einer Berufskrankheit Übernahme<br />

der Rehabilitationskosten sowie Geldleistungen<br />

- <strong>Prävention</strong> von Ar<strong>bei</strong>ts- <strong>und</strong> Schulunfällen, von Berufskrankheiten<br />

<strong>und</strong> ar<strong>bei</strong>tsbedingten Ges<strong>und</strong>heitsgefahren<br />

Landesvereinigung<br />

für<br />

Ges<strong>und</strong>heit<br />

Sonstige<br />

(Vereine,<br />

Stiftungen)<br />

- Landesar<strong>bei</strong>tsgemeinschaft für Ges<strong>und</strong>heit, in allen B<strong>und</strong>esländern<br />

vertreten<br />

- vornehmlich in Vereinsform organisiert, in vier B<strong>und</strong>esländern<br />

an öffentlichen Einrichtungen angesiedelt (Baden-<br />

Württemberg, Brandenburg, Nordrhein-Westfalen, Bremen)<br />

- Interessensvertreter für Ges<strong>und</strong>heitsförderung, der Aktivitäten<br />

koordiniert <strong>und</strong> vernetzt, Sachkompetenz bündelt <strong>und</strong> viele<br />

gesellschaftliche <strong>und</strong> politische Kräfte ressort- <strong>und</strong> parteiübergreifend<br />

integriert<br />

- Ziel ist es, das Anliegen der Ges<strong>und</strong>heitsförderung voranzubringen<br />

- sonstige Einrichtungen, die sich mittels Projekten zur <strong>Prävention</strong><br />

<strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsförderung im Schulbereich engagieren<br />

Im Vorfeld wurden mittels Internet<br />

potentielle Projektträger (Krankenkassen,<br />

Unfallkassen, Vereine <strong>und</strong> Stiftungen)<br />

recherchiert <strong>und</strong> konkrete Ansprechpartner<br />

ausfindig gemacht. Ferner<br />

wurden telefonisch Inhalt <strong>und</strong> Zielstellung<br />

der Befragung erläutert <strong>und</strong> <strong>bei</strong><br />

Teilnahme Interviewtermine vereinbart<br />

(von 14 kontaktierten Personen nahmen<br />

12 am Interview teil). Drei Interviewpartner<br />

konnten aufgr<strong>und</strong> der geographischen<br />

Nähe aufgesucht <strong>und</strong><br />

„face to face“ befragt werden, die weiteren<br />

Interviews fanden aus Kosten- <strong>und</strong><br />

Zeitgründen telefonisch statt.<br />

2<br />

3<br />

4<br />

3

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!