22.02.2013 Aufrufe

Prävention und Gesundheitsförderung bei sozial benachteiligten ...

Prävention und Gesundheitsförderung bei sozial benachteiligten ...

Prävention und Gesundheitsförderung bei sozial benachteiligten ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

7. Kapitel – Diskussion<br />

Soziale Benachteiligung muss in Zukunft<br />

als vorrangiges Thema aktueller<br />

Ges<strong>und</strong>heitsförderung Berücksichtigung<br />

finden. Da<strong>bei</strong> sind nicht nur auf<br />

politischer Ebene Programme <strong>und</strong> Strategien<br />

zur Bekämpfung <strong>sozial</strong>er <strong>und</strong><br />

ges<strong>und</strong>heitlicher Ungleichheiten zu<br />

etablieren, sondern ebenfalls auf der<br />

Ebene der Akteure, welche Projekte<br />

<strong>und</strong> Maßnahmen durchführen, ein größeres<br />

Bewusstsein sowie ein Mehr an<br />

Verantwortung zu entfalten.<br />

Im Übrigen ist die extreme Separierung<br />

benachteiligter Jugendlicher, wie<br />

sie durch das deutsche Bildungssystem<br />

erfolgt, unbedingt aufzuheben (vgl. Gill<br />

2005). Die Institution Schule sollte <strong>sozial</strong>e<br />

Ungleichheiten kompensieren <strong>und</strong><br />

nicht durch die Schaffung spezieller<br />

Bildungsgänge weiter vorantreiben<br />

bzw. dadurch zur Stigmatisierung <strong>sozial</strong><br />

benachteiligter Bevölkerungsgruppen<br />

<strong>bei</strong>tragen.<br />

Das deutsche Bildungssystem muss<br />

sich endlich von der eingangs formulierten<br />

Idealvorstellung des „Standardschülers“<br />

lösen (vgl. Schroeder 2004) <strong>und</strong><br />

beginnen unterprivilegierte Schüler zu<br />

integrieren. Ebenfalls müssen ges<strong>und</strong>heitsbezogene<br />

Interventionen gezielt<br />

<strong>bei</strong> <strong>benachteiligten</strong> Schülern ansetzen,<br />

da das Bestreben der Verringerung<br />

<strong>sozial</strong>er Ungleichheiten nur mittels<br />

Maßnahmen zur <strong>Prävention</strong> <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsförderung<br />

erreicht werden<br />

kann. In Zukunft müssen Bildung <strong>und</strong><br />

Ges<strong>und</strong>heit stärker zusammenhängend<br />

betrachtet werden, da sie sich wechselseitig<br />

bedingen <strong>und</strong> <strong>bei</strong> <strong>sozial</strong> Benachteiligten<br />

weder Bildung noch Ges<strong>und</strong>heit<br />

in ausreichender Weise vorhanden<br />

sind. Veränderungen werden nur möglich,<br />

wenn die ges<strong>und</strong>heitliche Situation<br />

mitberücksichtigt wird. In diesem Sinne<br />

sollten in verstärktem Maße Modellpro-<br />

60<br />

jekte initiiert werden, welche die aufgeführten<br />

Ansätze auf ihre Wirksamkeit<br />

überprüfen sowie weitere Strategien zur<br />

Verringerung <strong>sozial</strong>er Benachteiligungen<br />

entwickeln.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!