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Prävention und Gesundheitsförderung bei sozial benachteiligten ...

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7. Kapitel – Diskussion<br />

ermittelten Maßnahmen vorwiegend<br />

verhaltenspräventive Elemente (vgl. S.<br />

42) <strong>und</strong> weisen nur in den wenigsten<br />

Fällen externe Kooperationen (vgl. S.<br />

42) auf. Außerdem finden Evaluationsmethoden<br />

ebenfalls nur unzureichend<br />

Anwendung (vgl. ebenda). Diese Aspekte<br />

sind hinsichtlich der Erzielung<br />

nachhaltiger Effekte sehr bedenklich<br />

<strong>und</strong> führen dazu, dass kurzzeitig erreichte<br />

Veränderungen schnell wieder<br />

„verpuffen“.<br />

Hinsichtlich der Schwerpunktbildung<br />

in den Projekten wird vor allem<br />

aufgr<strong>und</strong> der Bestandsanalyse deutlich,<br />

dass vorzugsweise Einzelprobleme<br />

aufgegriffen werden. Ganzheitliche <strong>und</strong><br />

komplexe Themen, wie z.B. Schulentwicklung<br />

spielen etwa nur in jeder<br />

zehnten Maßnahme eine Rolle.<br />

Schwerpunkte wie Kompetenzentwicklung,<br />

Sucht- <strong>und</strong> Gewaltprävention,<br />

welche für <strong>sozial</strong> benachteiligte Jugendliche<br />

vorrangig zu thematisierende<br />

Bereiche darstellen (vgl. Langness et<br />

al. 2003), erfahren in den ermittelten<br />

Interventionen kaum Berücksichtigung<br />

(vgl. S. 42; 46). Auch anhand der befragten<br />

Akteure kann gezeigt werden,<br />

dass in den Projekten hauptsächlich<br />

Einzelschwerpunkte thematisiert werden.<br />

Weniger als die Hälfte der interviewten<br />

Einrichtungen favorisieren zusammenhängende,<br />

ganzheitliche Bereiche.<br />

Dies geschieht im besonderen<br />

Maße durch die Landesvereinigungen<br />

für Ges<strong>und</strong>heit, welche berufsbildende<br />

Schulen jedoch nicht betrachten (vgl. S.<br />

45).<br />

Insgesamt wird deutlich, dass berufsbildende<br />

Schulen keine ausreichende<br />

Berücksichtigung hinsichtlich schulischer<br />

<strong>Prävention</strong> <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsförderung<br />

erfahren. Die Frage, ob wissen-<br />

53<br />

schaftlich f<strong>und</strong>ierte Programme im Bereich<br />

<strong>Prävention</strong> <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsförderung<br />

in berufsbildenden Schulen, insbesondere<br />

für Schüler berufsvorbereitender<br />

bzw. berufsgr<strong>und</strong>bildender Klassen<br />

in Deutschland vorhanden sind, ist<br />

folglich zu verneinen. Es existieren in<br />

der Regel zusammenhangslose, verhaltenspräventive<br />

Aktionen <strong>und</strong> Maßnahmen,<br />

die so keine ausreichende Wirksamkeit<br />

erzielen können. Die Interventionen<br />

verfolgen in den seltesten Fällen<br />

Ziele der Nachhaltigkeit. Von dauerhaften<br />

Verhaltensänderungen ist nicht<br />

auszugehen. Ferner werden die in den<br />

Projekten thematisierten Schwerpunkte<br />

nicht gebündelt betrachtet, sondern<br />

einzeln aufgegriffen. Dies ist ebenfalls<br />

nicht sehr erfolgsversprechend, da Jugendliche<br />

<strong>bei</strong> der Lösung der Entwicklungsaufgaben<br />

mit den verschiedensten<br />

Problemen konfrontiert sind, die jedoch<br />

nicht zusammenhangslos, sondern miteinander<br />

verknüpft auftreten (vgl. Hurrelmann<br />

1994; Langness et al. 2003).<br />

Sozial benachteiligte Jugendliche<br />

berufsvorbereitender bzw. berufsgr<strong>und</strong>bildender<br />

Klassen (vgl. S. 8f) stellen<br />

gegenwärtig überhaupt keine Zielgruppe<br />

dar. Die Bildungsgänge sowie<br />

die dort vorherrschenden Probleme<br />

scheinen den Projektträgern zwar bekannt,<br />

doch fühlen sich die wenigsten<br />

dafür zuständig.<br />

Die zweite Fragestellung, in welchem<br />

Maße berufsbildende Schulen in<br />

das Konzept der „Ges<strong>und</strong>heitsfördernden<br />

Schule“ eingeb<strong>und</strong>en werden, kann<br />

ebenfalls als defizitär eingeschätzt werden.<br />

Berufsbildende Schulen erfahren<br />

keine ausreichende Berücksichtigung.<br />

Sie werden weder in Netzwerke, noch<br />

in andere Projekte eingeb<strong>und</strong>en, <strong>bei</strong><br />

welchen ganzheitliche Konzepte wie<br />

z.B. das der „Ges<strong>und</strong>heitsfördernden

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