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Prävention und Gesundheitsförderung bei sozial benachteiligten ...

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7. Kapitel – Diskussion<br />

zu verfolgen ist, da beträchtliche Unterschiede<br />

hinsichtlich des Wohlbefindens<br />

sowie ges<strong>und</strong>heitlicher Verhaltensweisen<br />

zwischen den Geschlechtern existieren<br />

(vgl. Höfer 2000, Kolip 2002).<br />

Seitens einzelner Akteure wird darauf<br />

hingewiesen, dass in berufsbildenden<br />

Schulen mittels eines fachbezogenen<br />

Zugangs häufig bereits auf eine „Geschlechterentmischung“<br />

zurückgegriffen<br />

werden kann (vgl. S. 47).<br />

Außerdem weisen die Befragten<br />

ausdrücklich darauf hin, dass auf die<br />

Niedrigschwelligkeit der Ansätze (vgl.<br />

Pott & Lehmann 2002) geachtet werden<br />

muss. Die Konzepte sollten sehr praxisorientiert<br />

ausgerichtet sein <strong>und</strong> auf<br />

zuviel Theorie- <strong>und</strong> Wissensvermittlung<br />

verzichten. Die Akteure bevorzugen in<br />

diesem Zusammenhang vor allem erlebnispädagogische<br />

Strategien, welche<br />

vornehmlich in Team- bzw. Gruppenform<br />

erfolgen <strong>und</strong> die Erweiterung von<br />

<strong>sozial</strong>en <strong>und</strong> persönlichen Kompetenzen<br />

bezwecken. Durch diese Vorgehensweise<br />

sollen Jugendliche über den<br />

Ansatz des Erlebens, des aktiven Handelns<br />

– bestenfalls in der Gruppe –<br />

„spielerisch“ im Erwerb von Lebenskompetenzen<br />

unterstützt werden (vgl.<br />

S. 47; 49).<br />

Überdies verdeutlichen die Akteure,<br />

dass sich ebenfalls die Auswahl der in<br />

den Projekten zu thematisierenden<br />

Schwerpunktbereiche entscheidend auf<br />

den Erfolg der Intervention auswirkt<br />

(vgl. S. 49). Projektthemen müssen für<br />

die Zielgruppe interessant erscheinen<br />

<strong>und</strong> folglich lebensweltspezifisch ansetzen.<br />

Da<strong>bei</strong> ist es wichtig, die Schwerpunkte<br />

nicht einzeln <strong>und</strong> zusammenhangslos<br />

zu betrachten sondern Probleme<br />

als auch Interessen der Jugendlichen<br />

zu bündeln (vgl. Langness et al.<br />

2003). Eine geeignete Strategie stellt<br />

56<br />

hier z.B. die aktive Einbeziehung der<br />

Zielgruppe bereits <strong>bei</strong> der Projektplanung<br />

dar. Ergänzend wird auf eine Art<br />

„Huckepackverfahren“ hingewiesen.<br />

Ges<strong>und</strong>heit wird da<strong>bei</strong> anhand für die<br />

Zielgruppe relevanter Themen transportiert.<br />

Von hoher Relevanz ist ebenfalls<br />

die Sicherung der Nachhaltigkeit der<br />

Maßnahmen. Hier befürwortet die<br />

Mehrheit der Interviewpartner die Schulung<br />

von Multiplikatoren, da durch diesen<br />

Ansatz die zentralen Prinzipien der<br />

durchgeführten Intervention erhalten<br />

bleiben als auch fortgesetzt werden<br />

können (vgl. S. 49). Bezüglich <strong>sozial</strong><br />

benachteiligter Zielgruppen weisen einzelne<br />

Akteure insbesondere darauf hin,<br />

den Einfluss der Peer Groups zu nutzen<br />

<strong>und</strong> vorwiegend Schülermultiplikatoren,<br />

<strong>bei</strong>spielsweise als Streitschlichter<br />

auszubilden (vgl. S. 49). Weiterhin verdeutlichen<br />

die Projektträger, dass ebenfalls<br />

die Initiierung von Netzwerken sowie<br />

Kooperationen zur Sicherung der<br />

Nachhaltigkeit (vgl. Pinquart & Silbereisen<br />

2004; Pott & Lehmann 2002) <strong>bei</strong>tragen<br />

können. Hinsichtlich berufsbildender<br />

Schulen könnten z.B. verstärkt<br />

Kooperationen einerseits mit allgemeinbildenden<br />

Schulen sowie andererseits<br />

mit Betrieben geschaffen werden,<br />

um insbesondere <strong>benachteiligten</strong><br />

Schülern fließende Übergänge zu ermöglichen<br />

bzw. sie in der Berufsorientierung<br />

zu unterstützen (vgl. S. 47; 49).<br />

Außerdem sind sich die befragten<br />

Einrichtungen einig, dass alle Projekte<br />

ausreichenden Evaluationen (vgl. S.<br />

49) unterzogen werden sollten, um<br />

Schwierigkeiten vorzeitig zu korrigieren<br />

bzw. einen Transfer auf andere Rahmenbedingungen<br />

zu ermöglichen.

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