22.02.2013 Aufrufe

Prävention und Gesundheitsförderung bei sozial benachteiligten ...

Prävention und Gesundheitsförderung bei sozial benachteiligten ...

Prävention und Gesundheitsförderung bei sozial benachteiligten ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

7. Kapitel – Diskussion<br />

Schule“ (vgl. S. 28) verfolgt werden.<br />

Diese Vernachlässigung konnte bereits<br />

<strong>bei</strong> den großen nationalen Modellversuchen<br />

beobachtet werden <strong>und</strong> dauert<br />

bis heute an.<br />

Soll-Zustand<br />

Zur Ermittlung des Soll-Zustands wurden<br />

folgende Fragen formuliert:<br />

- Wie müssten Konzepte <strong>und</strong> Strategien<br />

aufgebaut sein, um <strong>bei</strong> <strong>sozial</strong><br />

<strong>benachteiligten</strong> Schülern in<br />

berufsbildenden Schulen Wirksamkeit<br />

zu erzielen?<br />

- Können vorhandene Strategien<br />

schulischer <strong>Prävention</strong> <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsförderung<br />

auf berufsbildende<br />

Schulen übertragen werden<br />

oder bedarf es veränderter<br />

Konzepte?<br />

Die Mehrzahl der Interviewpartner<br />

vertritt den Standpunkt, dass Veränderungen<br />

in berufsbildenden Schulen<br />

notwendig sind <strong>und</strong> Maßnahmen zur<br />

<strong>Prävention</strong> <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsförderung<br />

eine Hilfestellung für <strong>sozial</strong> benachteiligte<br />

Jugendliche darstellen könnten.<br />

Hier wird deutlich, dass seitens der Akteure<br />

ein Problembewusstsein vorhanden<br />

ist bzw. die berufsbildende Schulform<br />

als geeignet bewertet wird, um<br />

ges<strong>und</strong>heitsbezogene Interventionen<br />

erfolgreich umzusetzen (vgl. S. 46).<br />

Schwierigkeiten werden seitens der<br />

Projektträger in der Erreichbarkeit der<br />

Schüler durch duale Bildungsgänge, in<br />

der fehlenden Motivation <strong>und</strong> Aktzeptanz<br />

sowie aufgr<strong>und</strong> der dort vorhandenen<br />

defizitären Zielgruppen beschrieben<br />

(vgl. S. 48).<br />

Folglich wird deutlich, dass Projektträger<br />

zweifelsohne die Probleme berufsbildender<br />

Schulen realisieren <strong>und</strong><br />

54<br />

sich ebenfalls der dort situierten <strong>benachteiligten</strong><br />

Zielgruppen bewusst sind.<br />

Die Projektträger bewerten sich jedoch<br />

nicht als geeignet, um derartige Probleme<br />

anzugehen bzw. mit derartigen<br />

Zielgruppen zu ar<strong>bei</strong>ten.<br />

In den Befragungen wurde seitens<br />

verschiedener Interviewpartner ausdrücklich<br />

klargestellt, dass die über<br />

berufsbildende Schulen zu erreichenden<br />

<strong>sozial</strong> <strong>benachteiligten</strong> Jugendlichen<br />

eine andere Art von Hilfe benötigen, die<br />

nur über die Schaffung von Zukunftsperspektiven<br />

in Form von Ar<strong>bei</strong>t <strong>und</strong><br />

Bildung geschehen kann. Hier stellt<br />

sich allerdings die Frage, wie diese<br />

Bestrebungen innerhalb kürzester Zeit<br />

<strong>und</strong> angesichts der vorherrschenden<br />

wirtschaftlichen Situation in Deutschland<br />

realisiert werden könnten. Natürlich<br />

stellen Ar<strong>bei</strong>t <strong>und</strong> Bildung primäre<br />

Ziele zur Bekämpfung <strong>sozial</strong>er Benachteiligungen<br />

dar. Jedoch sind <strong>bei</strong>de<br />

übergeordnete sowie beständige Ziele,<br />

die auch unbedingt verfolgt werden<br />

sollten, aber nur sehr langfristig angelegt<br />

werden können. Trotz allem wird es<br />

immer unterprivilegierte Bevölkerungsgruppen<br />

geben, welche Hilfebedarf<br />

aufweisen <strong>und</strong> welchen Hilfsangebote<br />

seitens verschiedener Akteure offeriert<br />

werden müssen. Doch diese Akteure<br />

sollten sich auch verpflichtet fühlen, <strong>bei</strong><br />

<strong>benachteiligten</strong> Zielgruppen anzusetzen<br />

bzw. sich ins Bewusstsein rufen, dass<br />

vor allem unterprivilegierte Gruppen<br />

Interventionen – auch zur <strong>Prävention</strong><br />

<strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsförderung – benötigen.<br />

Bisher finden in der Ar<strong>bei</strong>t der Projektträger<br />

vornehmlich Schulformen Berücksichtigung,<br />

mit welchen <strong>sozial</strong> benachteiligte<br />

Zielgruppen höchsten miterreicht<br />

werden können. Maßnahmen,<br />

welche Benachteiligte als Hauptzielgruppe<br />

einbeziehen, werden bisher

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!