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Der Drachenkampf.pdf - Horst Südkamp - Kulturhistorische Studien

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104<br />

Auf ihrer Wanderung im Walde fanden sie zwei Tigerjungen, dann<br />

zwei Wolfsjungen, zwei Leopardenjungen, zwei Löwenjungen, Bärenjungen,<br />

zwei Hasenjungen und zwei Fuchsjungen, die sie alle aufzogen<br />

und von denen sie, als sie erwachsen waren, begleitet wurden.<br />

Die Brüder beschlossen, sich zu trennen und teilten die Tiere unter sich<br />

auf. Einer zog mit seinem Gefolge nach Norden, der andere nach Süden.<br />

Aber bevor sie sich trennten, stieß jeder sein Messer in einen<br />

großen Baum, das ihnen bei der Rückkehr anzeigen sollte, wie es um<br />

den anderen Bruder bestellt sein würde.<br />

Auf seinem Weg nach Süden kam der Bruder, dessen Richtung der<br />

Süden war, in ein Königreich, das von einem Drachen bedroht wurde.<br />

<strong>Der</strong> Drache forderte jährlich ein Mädchen, das im Jahr des Tigers<br />

geboren wurde (ähnlich gestaltet auch die chinesische Mytholgie<br />

diesen Gegensatz: Ch'in-lung :<br />

po-hu ).<br />

Bliebe das Opfer aus, dann würde er die ganze Erde vernichten.<br />

Nachdem alle Mädchen mit diesen Geburtsumständen geopfert worden<br />

waren, war als letztes Mädchen die Tochter des Königs an der Reihe.<br />

Auf dem Weg zur Opferstelle trat ihnen der südliche Bruder mit seinen<br />

Tieren in den Weg und versprach, den Drachen zu töten.<br />

Mit der Hilfe seiner Tiere tötete der Held den Drachen, schnitt ihm den<br />

Kopf ab und nahm danach die Zunge des Drachen an sich.<br />

Müde vom Kampf schliefen schließlich alle ein, auch der Hase, der mit<br />

der Wache beauftragt war. So konnte der Minister des Königs dem<br />

Helden den Kopf abschneiden und sich den Drachenkopf aneignen, mit<br />

dem er sich als Drachentöter ausgab.<br />

Als die Tiere erwachten, mußten sie den Tod ihres Herrn feststellen<br />

und wollten schon den Hasen dafür töten; doch der Hase wußte Rat<br />

und holte den Stein der Wiederbelebung, den Stein, der Zerbrochenes<br />

wieder ganz macht. Man setzte dem Herrn den Kopf wieder auf und<br />

weckte ihn aus seinem Schlaf.<br />

Wieder gesund, zog der südliche Bruder mit seinen Tieren ins Tal der<br />

Menschenfresser, in dem eine gefürchtete Menschenfresserin ihr Unwesen<br />

trieb. <strong>Der</strong> Held beschloß, auch sie zu töten. In der Schlucht<br />

schlug er sein Lager auf und kochte sich Tee. Die Menschenfresserin<br />

hatte ihn beobachtet und näherte sich ihm in der Gestalt einer Bettlerin,<br />

um Tee zu erbitten. <strong>Der</strong> Held bat sie, sich den Tee zu holen, aber die<br />

Hexe gab vor, sich vor seinen Tieren zu fürchten und bat ihn deshalb,<br />

jedes seiner Tiere mit ihrer Krücke leicht zu schlagen. Kaum berührte

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