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Der Drachenkampf.pdf - Horst Südkamp - Kulturhistorische Studien

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zips, aber auch Zwillingsheroen, als Helden sind die Helden wiedergekehrte<br />

Ahnen, verheißene Übermenschen (Erlöser) oder Schamanen.<br />

Die Genealogie dieser Götter verbindet sie mit bestimmten mythologischen<br />

Dualen und Triaden, die wiederum auf bestimmte mytholgische<br />

Kreise und regionale Kulttraditionen verweisen. Solche Triaden bilden<br />

in der alten Welt z.B. die hier in der nebenstehenden Tabelle genannten<br />

Gestalten.<br />

Einige dieser Triaden deuten noch ihre Ableitung aus Dualen an, die<br />

Isis, Osiris u. Horus (ägyptisch).<br />

Ishtar, Tammuz u. Tammuz (kleinasiatisch).<br />

Cybele, Attis I u. Attis II (kleinasiatisch).<br />

Aphrodite, Adonis I u. Adonis II (kleinasiatisch).<br />

Danu, Dagda u Angus (irisch).<br />

Arianrhod, Lew Law u. Dylan (walisisch).<br />

zu Triaden nur weiterentwickelt wurden, indem sie eine der Gestalten<br />

zeitlich in zwei Gestalten ausdifferenzierten.<br />

Echte Zwillingspaare, die mit dem <strong>Drachenkampf</strong> direkt verbunden<br />

sind, wären die hier unten aufgelisteten Beispiele.<br />

Daß auch die oben genannten altorientalischen Triaden einen Dualismus<br />

verbergen, zeigen, wie schon gesagt, die Beispiele mit den zwei<br />

Repräsentanten oder Namen, die aber triadisch differenziert werden:<br />

sie unterscheiden die große Göttin, ihren sterbenden Gatten oder Geliebten<br />

und ihren wiedergeborenen Sohn oder Geliebten. Auch die<br />

Unterscheidung von<br />

Tiri u. Karu (Süd- Amerika).<br />

Kanigyilak u. Nemo'kois (Nord-Amerika). Mutter, Vater und<br />

Ninguningu u. Nambalia etc. (Neu Guinea).<br />

Sohn identifiziert<br />

den Vater und den<br />

Sohn im Hinblick auf das gemeinsame Geschlecht, begreift also den<br />

Horus als wiedergeborenen Osiris, um einen Dualismus: männlichweiblich,<br />

auszudrücken, etwa mit der Bedeutung von Leben und Tod.<br />

Die patrilineare Folge reflektiert das Geschehen zwar als Rhythmus<br />

eines in sich zurücklaufenden Kreises, aber sie projiziert die Zeit des<br />

ewigen Kreislaufs auf die genealogische Linie und setzt sie damit<br />

ihrem Risiko aus, der Wahrscheinlichkeit des Geschlechterendes. In<br />

dieser panparentelen Weltanschauung der verwandtschaftsrechtlich<br />

organisierten Stämme ist die durch die Heiratsallianz sanktionierte<br />

Fortpflanzung neben der Stiftung und Affirmation politischer Allianz<br />

auch eine Kulthandlung.

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