Der Drachenkampf.pdf - Horst Südkamp - Kulturhistorische Studien

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zeichnet wird (siehe Schema oben), eingearbeitet. 19 Ein Kind ist dazu
ausersehen, in der Blüte seiner Jahre die Perle der Gnosis, die ein Drache
bewacht, zu gewinnen und in sein Vaterhaus zurückzubringen.
Das Lied ist ein Gleichnis des Lebens, seiner dioskurischen Bestimmung.
Erst den Anstrengungen seiner himmlischen Eltern gelingt es,
das Kind aus der Verzauberung Ägyptens, von dem Zustand der Vergessenheit,
den die Speisen Ägyptens verursacht haben, zu befreien,
d.h. vegetationsmythisch gesprochen, es aus seiner Winter-Unterwelts-
Gefangenschaft auszulösen; und moralisch: das Begehren zu überwinden.
Die Parallele zur Ungarinyinmythe von "Nomurngguns Kinderraub"
(siehe Schema oben) ist offensichtlich, von den Bezügen zu
den altorientalischen Mysterien ganz zu schweigen.
1 Weiße Schlange Leben
Schwarze Schlange Tod
2 Erde Volk
Schlange Held
3 Pantheon Kosmos
Weltschlange/Urmee
r
In einem weiteren schematischen Vergleich der Versionen von Drachenkampfmythen
werden ihre thematischen Zusammenhänge deutli-
cher:
Götterfürs
t
4 Berg Juwel/Feue
r
Schlange Held
5 Baum Frucht
Schlange Held
Mit diesen fünf Schemata sollen einige funktionale Äquivalenzen der
dramatis personae, der Subjekte, Objekte und Absichten der Handlungen,
in verschiedenen Drachenkampfversionen so herausgestellt werden,
daß die Vergleichsassoziationen oder der Wechsel zwischen den
Versionen im Verlauf der Darstellung noch transparent bleiben.
19 Siehe Acta Apostulorum apocrypha ed. Lipsius et Bonnet, II,2, S.219-224, dtsch:
R.A.lipsius, Die apocryphen Apostelgeschichten, Braunschweig 1883, I, S.292-6