Kundentypologie in der Multikanalwelt: Ergebnisse einer Online
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<strong>Kundentypologie</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Multikanalwelt</strong> 46<br />
4.2.2 Explorative Auswertungen zur Bildung von Kundensegmenten<br />
Wie zuvor <strong>in</strong> Kapitel 4.2.1 erläutert wurde, ist das Ziel <strong>der</strong> Arbeit, trennscharfe und aussage-<br />
kräftige Kundensegmente bzw. -Typen (jeweils für das Onl<strong>in</strong>e- und Offl<strong>in</strong>e-Sample) anhand<br />
herangezogener Strukturierungsmerkmale (Merkmalskomb<strong>in</strong>ationen) zu identifizieren. Bevor<br />
die dafür durchgeführte CLA vorgestellt wird, soll zunächst das vorgeschaltete Verfahren <strong>der</strong><br />
DA kurz dargelegt werden. 221 Das Ziel <strong>der</strong> DA ist, die bestmögliche Trennung zwischen Zu-<br />
gehörigkeiten e<strong>in</strong>er abhängigen Gruppenvariablen für mehrere unabhängige E<strong>in</strong>flussvariablen<br />
zu f<strong>in</strong>den. 222 Da die DA <strong>in</strong> diesem Fall lediglich e<strong>in</strong>e Hilfsfunktion hat, sollen die eigentli-<br />
chen Voraussetzungen <strong>der</strong> Analyse 223 bei diesem explorativen Filterungsprozess größtenteils<br />
vernachlässigt werden. 224 Wichtig ist nur, dass die von <strong>der</strong> DA zusammengestellten Variablen<br />
als zum<strong>in</strong>dest potenziell diskrim<strong>in</strong>atorisch relevante Variablen für die anschließende CLA <strong>in</strong><br />
Betracht kommen. Für die Gruppierung bzw. Klassifikation können auf Seiten <strong>der</strong> E<strong>in</strong>flussva-<br />
riablen aus e<strong>in</strong>em Variablenpool die jeweiligen Variablen mit <strong>der</strong> stärksten Trennkraft herausgearbeitet<br />
und bedeutungslose Variablen elim<strong>in</strong>iert werden. Dabei gilt das Wilk´s Lamda225<br />
als das gebräuchlichste Maß für die Trennung von Gruppen. Insgesamt werden im vorliegenden<br />
Fall <strong>der</strong> schrittweisen DA226 auf <strong>der</strong> Seite <strong>der</strong> unabhängigen Variablen die Items<br />
von 12 Merkmalen aus dem Fragebogen zusammengestellt. 227 Auf <strong>der</strong> Seite <strong>der</strong> abhängigen<br />
221 Als Synonym für den Begriff <strong>der</strong> DA wird auch <strong>der</strong> Ausdruck Diskrim<strong>in</strong>anzfunktionsanalyse gebraucht.<br />
Weil die DA hier nur explorativ e<strong>in</strong>gesetzt wird, soll das Verfahren nicht weiter vertieft werden. Zum Verfahren<br />
<strong>der</strong> DA vgl. Bortz (1999), S. 585-605; Backhaus/Erichson/Pl<strong>in</strong>ke/Weiber (2003), S. 156-227; Fahrmeir/Hamerle/Tutz<br />
(1996), S. 358-435; Decker/Temme (2000), S. 297-335.<br />
222 Vgl. Backhaus/Erichson/Pl<strong>in</strong>ke/Weiber (2003), S. 156.<br />
223 Das Auszeigen <strong>der</strong> Voraussetzungen soll nicht Ziel dieses Kapitels se<strong>in</strong> und ist <strong>in</strong> diesem Zusammenhang<br />
nicht weiter von Relevanz.<br />
224 Begründung: Die DA gilt als relativ robust gegenüber Verstößen <strong>der</strong> multivariaten Normalverteilung, solange<br />
die Gruppen e<strong>in</strong>e annähernd gleiche Verteilungsform (ohne Ausreißer) aufweisen, vgl. Fahrmeir/Hamerle/Tutz<br />
(1996), S. 379. Davon ist hier auf Grund <strong>der</strong> nur fünfstufigen metrisch skalierten Variablen<br />
auszugehen. Zudem wird die DA nur zur E<strong>in</strong>grenzung <strong>der</strong> Variablen genutzt, d. h. es werden nur diskrim<strong>in</strong>anzanalytisch<br />
ermittelte Variablenauswahlen übernommen. Die letztendlich zusammengestellten Variablen<br />
müssen somit nicht notwendigerweise Signifikanz (von 0,05) erreichen, sie können auch bei nichtsignifikanten<br />
0,1 zum Liegen kommen. E<strong>in</strong> nicht vorzeitiger Ausschluss <strong>der</strong> Variablen soll sichergestellt<br />
werden.<br />
225 Vgl. Backhaus/Erichson/Pl<strong>in</strong>ke/Weiber (2003), S. 182 f., 216.<br />
226 Vgl. ebenda, S. 216; Brosius (2004), S. 757 ff.<br />
227 Das Merkmal Self Esteem wurde von den Probanden als suggestiv empfunden und wird daher aus <strong>der</strong> Untersuchung<br />
ausgeschlossen.