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Unbekannte Bauwerke im Eisgrub - Feldsberg-Areal - Friedl Dieter

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- Merkwürdigkeiten, Seite 3 -<br />

<strong>Unbekannte</strong> <strong>Bauwerke</strong> <strong>im</strong> <strong>Eisgrub</strong> - <strong>Feldsberg</strong>-<strong>Areal</strong><br />

Die wiederholte Aufforderung <strong>im</strong> patriotischen Tageblatt, eine Beschreibung des <strong>Eisgrub</strong>er und<br />

<strong>Feldsberg</strong>er Gartens, und der vielen Merkwürdigkeiten beider Oerter dem Publikum mitzutheilen,<br />

veranlaßte mich, sie zu versuchen, und an den Herrn Herausgeber dieses so sehr verbreiteten beliebten<br />

Blatts einzusenden. Man muß aber von mir nicht jene dichterische Sprache erwarten, in der ich<br />

freilich wünsche, ein so reitzendes Bild von diesen Gegenständen und Merkwürdigkeiten den Lesern<br />

zu entwerfen, wie sich diese in ihrer Verbindung und Lage dem Liebhaber der verschönerten<br />

Natur selbst darstellen. Dafür soll aber der Leser in dieser trockenen Beschreibung durch Treue und<br />

strenge Wahrheit entschädigt werden, so daß sie jeder, der die Gegend von <strong>Eisgrub</strong> und <strong>Feldsberg</strong><br />

kennet, oder in der Folge Gelegenheit hat, sie kennen zu lernen, entsprechend finden muß.<br />

<strong>Eisgrub</strong> in Mähren, <strong>im</strong> Brünner Kreise, der Sommeraufenthalt des regierenden Fürsten Alois<br />

von und zu Lichtenstein liegt in einer schon von Natur angenehmen Gegend, an dem Taja Fluße,<br />

und an der Gränze Oesterreichs. Die Gegend dominirt der Pollauer Berg, der in Verbindung mit den<br />

ihm untergeordneten Bergen von Klentnitz, und Nikolsburg, eine umfassende Kette von Anhöhen<br />

mit den schönsten Hochwäldern, und prächtigsten Weingebürgen geziert bildet, unterhalb welcher<br />

sich der fruchtbarste Ackerboden bis an die am Taja Fluße niederer gelegenen, hochbelaubten Auenwälder<br />

ausbreitet. In ihrer Mitte sieht man die fischreichen zur benachbarten Fürstlich Lichtensteinschen<br />

Herrschaft <strong>Feldsberg</strong> gehörigen 4 Hauptteiche, die zusammen über 5000 Metzen Fläche<br />

55 enthalten.<br />

So müßen sich hier Natur und Kultur vereinigen, eine der schönsten Gegenden der Erde zu<br />

schaffen.<br />

Fast <strong>im</strong> Mittelpunkte dieser reizenden Gegend liegt der Marktflecken <strong>Eisgrub</strong>, welcher seit 21<br />

Jahren durch die wohlthätigen Anstalten und Verschönerungen des regierenden Fürsten Alois v.<br />

Lichtenstein zu einem wahren Elysium umgeschaffen wurde, und - Gott lasse nur lange diesen erhabenen<br />

Fürsten leben! - mit jedem Jahre noch an eben so reizenden als nutzbaren Anlagen zunehmen<br />

wird. Denn<br />

- Merkwürdigkeiten, Seite 4 -<br />

dieser edle Fürst wirkt rastlos für das Wohl und Vergnügen der Menschheit und macht sich der<br />

Nachwelt unvergeßlich. So wird gewiß jeder mit Ehrfurcht von Ihm urtheilen, dem die Güte seines<br />

Herzens bekannt ist, und der es weiß, oder sich die Mühe giebt, überzeugt zu werden, was er in den<br />

21 Jahren seiner Jahren seiner Regierung in so verschiedener Rücksicht für das Wohl der Menschen<br />

gethan!<br />

Ich glaube daher gewiß nicht zu schmeicheln, wenn ich zu den Vorzügen, welche <strong>Eisgrub</strong> so<br />

merkwürdig machen, auch den Sommeraufenthalt dieses wohlthätigen Fürsten selbst mitrechne. Der<br />

Leser wird mir das leicht gelten lassen, wenn Er überlegt, wie viel der Landmann durch diesen Aufenthalt<br />

gewinne, und wie der wohlhabendere Fremde durch so manche ihm unentgeldlich zu Theil<br />

werdende Unterhaltung für jede Lustreise nach <strong>Eisgrub</strong> entschädigt werde.<br />

Ein - für den Umfange der übrigen Umgebungen kleines - aber sehr niedliches Sommerschloß<br />

von 2 Stockwerken bewohnt, den Sommer hindurch, der regierende Fürst mit seiner Durchlauchtigsten<br />

Gemahlin, worin bloß für die ihn besuchenden hohen Gaste die übrigen Appartements niedlich<br />

eingerichtet sind; denn seine Hofstaat und sein übriges Gefolge ist in dem besonderen und weit<br />

größeren daranstoßenden sogenannten Reitstallgebäude untergebracht, nach dessen Façade man<br />

eher hier das eigentliche Palais suchen würde.<br />

Von der nordöstlichen Seite des Sommerschloßes stößt man auf eine große, durch Kunst gebildete,<br />

25 Klafter lange Felsenhöhle, welche durch mehrere kleine Fenster von gefärbtem Glas<br />

beleuchtet wird, und durch die mannigfaltige Farbenmischung des einfallenden Lichtes einen überraschenden<br />

Anblick verschafft.<br />

55 über 959 ha oder 9,59 km²; 1 österr. Metzen Aussaat = 1/3 Joch = 0,191821 ha (Metze, tschech. merice).<br />

Seite 34

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