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Unbekannte Bauwerke im Eisgrub - Feldsberg-Areal - Friedl Dieter

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<strong>Unbekannte</strong> <strong>Bauwerke</strong> <strong>im</strong> <strong>Eisgrub</strong> - <strong>Feldsberg</strong>-<strong>Areal</strong><br />

zahlreichen Jägerparthey wie ein bezahlter Taglöhner arbeitet, um diese nützlichen Holz-Arten nach<br />

der Regel der Forstkunde <strong>im</strong> Großen zu versetzen, zu pflegen, dadurch<br />

- Merkwürdigkeiten, Seite 6 -<br />

also ganze Wälder entstehen zu machen, die den künftigen Güterbesitzern vierfachen Ertrag liefern,<br />

und der Nachkommenschaft den frohen Dank gegen die ewige Vorsicht abnöthigen werden, daß sie<br />

jene gute Menschen in ihren rechten Wirkungskreis zu setzen wußte, welche auch für der Nachkommen-Bedürfnisse<br />

so vereint und rastlos wirkten. Dieser ganze Gegenstand ist zu wichtig und<br />

zeichnet sich zu sehr unter den hiesigen Merkwürdigkeiten aus, um ihm nicht einen eigenen kleinen<br />

Abschnitt in meiner Beschreibung zu widmen. Es muß selbst unserem Staate zur Ehre gereichen,<br />

wenn man es einmal auch <strong>im</strong> Auslande erfährt, wie sehr sich die wohlthätigsten Anstalten zur Emporbringung<br />

der Oekonomie ausbreiten, und den Nazionalschatz vermehren.<br />

Der <strong>Eisgrub</strong>er Naturgarten wird nun bald in einem geschlossenen Terrain, und <strong>im</strong> Kleinen das<br />

reizende Bild jedem Patrioten, jedem Sachkenner vor die Augen stellen, was <strong>im</strong> Großen auf den<br />

weitläufigen Besitzungen der fürstlichen Herrschaften, und wie ich hoffe, mit der Zeit auch in der<br />

ganzen österreichischen Monarchie existiren soll, und existiren muß, wenn unsere Nachkommenschaft<br />

den drückenden Holzmangel nicht noch mehr empfinden will. Ohne Rücksicht, daß die vielen<br />

Partheyen nach den Regeln der Gartenkunst mit den passenden Bäumen und Stauden charakterisirt,<br />

und so ein schönes, mahlerisches Ganze darstellen; findet man schon izt ganze Massen, die aus<br />

vielen Tausenden solcher Forsthölzer, welche mit schnellem Wuchse, große, ökonomische Brauchbarkeit<br />

vereinigen, bestehen: ausländische Ahorne, Walnüsse, Schwarzeschen, We<strong>im</strong>uthskiefern,<br />

virginische Traubenkirschen &c. die alle nach Familien abgetheilt, gleichsam ein Forstherbarium<br />

<strong>im</strong> Großen bilden, und den rohen Forstmann überzeugen, wie Fleiß und Arbeit einträglichere Wälder<br />

schaffen, und die veraltete Gewohnheit, Wälder ohne alle Kultur der blossen Natur und dem<br />

Ohngefähr zu überlassen, folglich <strong>im</strong>mer einen grössern Holzmangel vorzubereiten, durch deutliche<br />

Beispiele mehr, als durch bloße Belehrungen oder Ermahnungen auszurotten vermögen. Daß<br />

Parthien, dieser Art, die von Jahr zu Jahr üppiger empor wachsen, zugleich zu den angenehmsten<br />

Zierden eines Parks gehören, bedarf kaum Erwähnung.<br />

Eben so nehmen sich die, schon größten Theils durch den ganzen Garten skarpirten 57 und nun<br />

bald veränderten Ufer, der sich durchschlängelnden Taja aus, welche durch diese Hilfe der Kunst<br />

mehr zu einem ansehnlichen Kanal umgeschaffen zu seyn scheint, dessen Gestade mit allen dazu<br />

schicklichen nordamerikanischen und deutschen Baumgattungen besetzt sind: Acer (Ahorn), Aesculus<br />

(Rosskastanie), Betula (Birke), Carpinus (Hainbuche), Celtis (Zürgelbaum),<br />

Fagus (Buche), Fraxinus (Esche), Gleditsia (Gleditschie od. Lederhülsenbaum), Juglans (Walnuss),<br />

Liriodendron (Tulpenbaum), Pinus (Kiefer od. Föhre), Platanus (Platane), Populus (Pappel),<br />

Prunus (Steinobstgewächs), Ptelea (Kleeulme od. Lederstrauch), Pyrus (Birne), Quercus (Eiche),<br />

Robinia (Robinie), Thuja (Lebensbaum od. Thuje), Tilia (Linde), Ulmus (Ulme) &c.<br />

Die lieblichsten Gänge winden sich dem schlängelnden Fluße nach, verbreiten sich zahlreich<br />

in dem ganzen Garten und führen zu den Hauptalleen, und wieder von ihnen weg zu einsamen<br />

Parthien. Zerstreute Ruhebänke laden den einsamen Wanderer ein, in der Einbildung noch einmal<br />

das eben bewunderte Gemälde der<br />

57 scarpi(e)rt … vertikal abgearbeitet.<br />

Seite 36

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