Weitere Karten... <strong>Unbekannte</strong> <strong>Bauwerke</strong> <strong>im</strong> <strong>Eisgrub</strong> - <strong>Feldsberg</strong>-<strong>Areal</strong> Abb. 3: „MAPPA Des hochfürstlich Aloys Lichtensteinischen Lustschloßes samt Eißgrub, allen dazu gehörigen // Lust- und Wirthschaftsgebäuden, Orangerie, Zier- und Küchelgarten, samt angränzenden // Wäldern, allen Thiergärten, den Marktflecken gleichen Namens, und der umherligenden // obrigkeitlich und unterthänigen Gegend.“, Zustandsplan von Ignatz Holle, 1798 / SdFvL Inv.-Nr. PK 398. Abb. 4: Franziszeischer Kataster 1813. Zum Vergrößern der Karten, Karte anklicken! Seite 8
Einleitung <strong>Unbekannte</strong> <strong>Bauwerke</strong> <strong>im</strong> <strong>Eisgrub</strong> - <strong>Feldsberg</strong>-<strong>Areal</strong> Neben den Schlössern, Gartenanlagen, Tempeln, Zier-, Lust- und Nutzbauwerken <strong>im</strong> <strong>Eisgrub</strong>- <strong>Feldsberg</strong>-<strong>Areal</strong>, welche von zahlreichen Touristen aus der ganzen Welt bereits bewundert wurden und Jahr für Jahr noch <strong>im</strong>mer bewundert werden, gab es auch viele <strong>Bauwerke</strong>, welche heute nicht mehr existieren und nur wenige, oft aber auch gar keine Spuren hinterließen. Ein Großteil der <strong>Bauwerke</strong> ist noch zu Zeiten der Liechtensteiner Regentschaft während diverser Umgestaltungsarbeiten abgetragen worden. Hier die bekanntesten <strong>Bauwerke</strong>: In <strong>Eisgrub</strong> zum Beispiel der Sonnentempel, der Musentempel, das Chinesische Lusthaus, der Seehafen mit Fischerhäuschen, das alte und das neue Badhaus, die römische Pforte, das gotische Lusthaus, das Holzstoß-Häuschen, usw. In den Alleen zwischen <strong>Eisgrub</strong> und <strong>Feldsberg</strong> sowie zwischen <strong>Feldsberg</strong> und Schrattenberg die Obelisken und <strong>im</strong> Föhrenwald zwischen <strong>Feldsberg</strong> und Unter-Themenau das eine oder andere Hegerhaus. Und dann gibt es noch <strong>Bauwerke</strong> die nach 1945 abgerissen wurden, wie die Gloriette <strong>im</strong> The<strong>im</strong>wald oder das mittlerweile wieder bekannte Katzelsdorfer Jagdschlössl. Wie bereits <strong>im</strong> Vorwort erwähnt, war es nicht <strong>im</strong>mer leicht, aus der Fülle an Literatur <strong>im</strong>mer den höchsten Grad an Übereinst<strong>im</strong>mungen zu eruieren. Wobei erschwerend hinzukommt, dass einige Gartenpläne mit jahresbezogenen Beschreibungen <strong>im</strong> 19. Jh. umdatiert wurden. Stefan Körner, „Die Gärten des Fürsten Aloys von Liechtenstein“: Aus der Zeit Aloys’ stammen die ältesten erhaltenen Gartenpläne von <strong>Eisgrub</strong>. 1789 fertigte der Architekt Carl Rudzinsky einen Situationsplan <strong>Eisgrub</strong>s 1 , der neben dem Ort, umliegenden Feldern und Jagdgebieten, dem Schlossbereich mit den überkommenen Teilen des Gartens auch die Veränderungen <strong>im</strong> Bereich des alten Jagdsternes zeigt, die - vermutlich 1790 mit Befehl der Umgestaltung des Sternwaldes zum Englischen Park - lavierend über den Bestand gezeichnet sind 2 . Die dargestellten Anlagen entsprechen weitgehend einer Beschreibung des Gartens von 1782 und zeigen somit, dass bis zu diesem Zeitpunkt keine nennbaren Veränderungen des Gartens durch Aloys geschehen waren. Bei der Renovierung des Rathauses von <strong>Eisgrub</strong> <strong>im</strong> Jahre ???? (vor 1945) fand man in der Kuppel einen Plan des fürstlichen Lust- und Orangeriegärtners Ignatz Holle (seit 1773 in fürstlichen Diensten, †1803). Er zeigt den gleichen Ausschnitt wie der Rudzinsky-Plan und wurde nachträglich auf das Jahr 1799 datiert. 3 Holle, der den Garten „ganz neu nach dem besseren Geschmacke“ umgestaltete, wurde jedoch schon ab 1792 mit der Gestaltung des Geländes nördlich des Parterres, dem sog. Tiergarten, betraut, was den Holle-Plan als Zustandsplan, der zwischen 1797 und 1799 anzusiedeln sein dürfte, ausweist. Ein bisher unbeachteter „Plan du Chàteau et des Jardins D'Eysgrüb” 4 zeigt die gleiche künstlerische Handschrift, rückt den Schloss- und Gartenbereich jedoch in den Mittelpunkt. Er zeigt bis auf wenige Einzelheiten den Zustand des Gartens nach Holle. Über die Entwicklung zwischen 1799 und 1805 gibt es kein eindeutiges Planmaterial. Dies ist besonders tragisch, da wohl gerade in dieser Zeit damit begonnen wurde, das Gelände in einen Landschaftsgarten umzugestalten. Bekannt ist seit 1994 nur der „Plan des Teiches <strong>im</strong> fürstlich Liechtensteinschen Garten zu <strong>Eisgrub</strong> aufgenommen vom Fürst Louis Liechtenstein” 5 , der <strong>im</strong> 19. Jahrhundert nachträglich mit ,1810' bezeichnet wurde und den Julia Hintringer wohl fälschlich auf 1807 datiert. Der eventuell von Fürst Aloys selbst aufgenommene Plan zeigt den ersten Abschnitt des heutigen Schwanenteiches <strong>im</strong> Garten von <strong>Eisgrub</strong> inmitten eines Englischen Gartens. 1 KÖRNER, S. 32 / Abb. 27. 2 KÖRNER, S. 32 / Abb. 35.1. 3 KÖRNER, S. 32 / Abb. 22. 4 KÖRNER, S. 32 / Abb. 28. 5 KÖRNER, S. 32 / Abb. 29. Seite 9