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Unbekannte Bauwerke im Eisgrub - Feldsberg-Areal - Friedl Dieter

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„Wien’s Umgebungen…“ Seite 379<br />

<strong>Unbekannte</strong> <strong>Bauwerke</strong> <strong>im</strong> <strong>Eisgrub</strong> - <strong>Feldsberg</strong>-<strong>Areal</strong><br />

Knäufe der Säulen an den Thüren. Nur eine Glaswand, deren Scheiben die mannigfaltigsten Formen<br />

haben, scheidet diesen von dem anstoßenden Gesellschaftssaal, einer reizenden Rotunda, von<br />

acht Säulen getragen. Dieser Saal hat sogar auf drei Seiten Glaswände, und stößt in gerader Richtung<br />

an den letzten, den Reunions- oder Billardsaal. Er ist ein Viereck, dessen untere Seite<br />

eine Glaswand ist, und eine bezaubernde Aussicht über den schönen Wasserspiegel des Parkes gewährt.<br />

Aus dem Gesellschaftssaale kömmt man seitwärts in den reizenden Blumensaal, welcher<br />

<strong>im</strong>mer die schönsten Blüthen der <strong>Eisgrub</strong>er Flora aufzunehmen best<strong>im</strong>mt ist. Abermals eine Glaswand<br />

trennt diesen von der größten deutschen Orangerie. Das Orangeriehaus ist 516’ (163 m)<br />

lang und wird <strong>im</strong> Herbste mit nicht weniger als 900 Orangenbäumen angefüllt, deren die meisten<br />

100 viele sogar 200 Jahre alt sind. Sie werden in zwei Reihen aufgestellt, und bilden so vom Blumensaale<br />

einen freien Gang bis zum Musentempel, welcher am unteren Ende angebaut ist. Er<br />

wurde 1809 erbaut, und beherrscht von seiner sanften Anhöhe den östlichen Theil des Gartens, gegen<br />

den Thiergarten und die Hansenburg hin. Vier Stufen führen in das Atrium (gegen den Garten<br />

zu), welches vier Säulen breit ist. Der viereckige Tempel enthält einen 27’ (8,5 m) breiten, aber nur<br />

12’ (3,8 m) tiefen Saal, mit zwei Nischen, in denen jetzt Blumenvasen stehen. Früher befanden sich<br />

hier Musen, von Klieber gearbeitet. Im Fronton 113 und über den genannten Nischen sind Basreliefs<br />

von demselben Meister angebracht. Aus dem Blumensaale gelangt man endlich noch auf die Gallerie<br />

des<br />

„Wien’s Umgebungen…“ Seite 380<br />

Theaters. Es ist eines der zierlichsten Privattheater, mit Dekorationen und Garderobe vollständig<br />

eingerichtet. Alle die beschriebenen Säle sind meisterhaft gemalt, mit Basreliefs u. s. w. verziert,<br />

und bilden ein eben so reizendes als überraschendes originelles Ganze, das nicht leicht seines Gleichen<br />

hat.<br />

In den nächsten Umgebungen des Schlosses sind die Treibhäuser und das Badhaus sehenswerth.<br />

Vor dem Orangeriehause befindet sich der Orangerieplatz, wo die Orangenbäume <strong>im</strong><br />

Sommer in 13 Alleen aufgestellt werden. Er ist 170 Schritte 114 lang, und enthält mehrere Bassins<br />

für Goldfische und Goldforellen. Dieser Platz wird durch eine grüne Heckenwand begrenzt, welche<br />

die Treibhäuser verbirgt, in denen unter andern über 1000 Ananas gezogen werden. – Das Badhaus<br />

steht an einem Teiche rechts vom Schlosse, und wurde 1806 erbaut. Es ist ein Rechteck von<br />

57’<br />

(18 m) Länge, 24 (7,6 m) Breite, mit einer Vorhalle von vier dorischen Säulen. Eine Nische enthält<br />

ein Bassin zum kalten Bade, aus dem ein 15’ (4,7 m) hoher Wasserstrahl springt. In beiden Seiten<br />

sind Badekabinen, welche mit kaltem und warmem Wasser versehen werden.<br />

Auch der Meierhof verdient einen Besuch. Es ist ein schönes Gebäude, an welches ein Saal<br />

angebaut ist. Dieser hat <strong>im</strong> Innern zu beiden Seiten Glaswände, durch welche man in den Stall sehen<br />

kann, der mit herrlichem Schweizervieh besetzt ist.<br />

113 Frontgiebel.<br />

114 1 Schritt entspricht 71 bis 75 cm, n<strong>im</strong>mt man den Mittelwert 73 cm, so entsprechen 170 Schritte ~124 Metern.<br />

Seite 68

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