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Unbekannte Bauwerke im Eisgrub - Feldsberg-Areal - Friedl Dieter

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<strong>Unbekannte</strong> <strong>Bauwerke</strong> <strong>im</strong> <strong>Eisgrub</strong> - <strong>Feldsberg</strong>-<strong>Areal</strong><br />

Nutzen versprechenden, und darum schätzbaren Holzpflanzen überzeuget, und wenn er überdenkt,<br />

wie sich der hier schon sichtbare Schatz in dem grossen Umfange der fürstlichen Wälder leicht und<br />

geschwind ausbreiten, den Ertrag der Waldnutzung, und den Reichthum an Holz für die Bedürfnisse<br />

seiner Mitmenschen, seiner Mitbürger, bald und merklich vermehren wird. Unglaublich würde es<br />

ihm seyn, daß man es in einem Zeitraume von 5 Jahren schon auf eine so große Anzahl von allen<br />

Gattungen der schätzbarsten Forsthölzer habe bringen können, wenn er nicht überwiesen wäre, daß<br />

das Plantationsgeschäft erst <strong>im</strong> Jahre 1799 angefangen, erst in diesem Frühjahre der erste nordamerikanische<br />

Holzsaamen angebauet wurde, ja er müßte selbst das geringe Alter der schon soweit aufgewachsenen<br />

Bäumchen bezweifeln, wenn er nicht als Sachkenner von ihrem gegen die bekannten<br />

deutschen Holzpflanzen weit geschwinderen Wachsthum, aus dem sich also auch ihr größerer<br />

Werth ergiebt, belehrt, oder vielleicht schon durch eigene Erfahrung von einzelnen Exemplarien<br />

überzeugt wäre.<br />

Diese Plantationen sind die große, die unerschöpfliche Schatzkammer, aus der sich der<br />

Reichthum und der Nutzen in die großen Forsten ausbreitet, aus der die so sehr gedeihlichen Holzpflanzen<br />

in die Hände, und zur Pflege der Forstämter geliefert werden, um bald und gesicherter den<br />

Holzmangel zu verbannen. Man sieht schon jetzt in mehreren fürstlichen Waldungen die glücklichen<br />

Erfolge dieser wohlthätigen, dieser so richtig angelegten Anstalten, denn es sind schon mit<br />

dem abgewichenen Jahre bei 420.000 junge Stämme dieser hoffnungsvollen fremden Holzpflanzen<br />

in die Waldböden mehrer fürstlichen Herrschaften verpflanzt, und schon schöne junge Anflüge<br />

nach der Abtheilung der Gattungen und nach der hiezu ausgesuchten passenden Erdart mit bestem<br />

Glücke angelegt worden. Für das heurige Frühjahr sind wieder andere 400.000 Stämmchen dieser<br />

Holzpflanzen tauglich und best<strong>im</strong>mt, um sie, sobald es nur die Witterung zuläßt, in die Waldreviere<br />

zu versetzen. Mit jedem Jahre kömmt also schon eine größere Summe zum Gebrauche und zur Ver-<br />

- Merkwürdigkeiten, Seite 21 -<br />

wendung, und wird auch gewiß in der Folge jährlich Millionen Holzpflanzen geben, mit denen die<br />

Wälder besetzt, folglich der Nutzen, und der wünschenswerthe Reichthum an Holz <strong>im</strong>mer mehr<br />

ausgebreitet werden muß.<br />

Mancher dürfte wohl diese ganze Erzählung, oder die hier angegebene Summen bezweifeln,<br />

obwohl ich gleich <strong>im</strong> Eingange nur die reine Wahrheit zu erzählen versprach. Auch kann ich diesen<br />

Zweifel gar nicht verargen, der mich selbst befallen haben würde, wenn ich dies Alles nicht mit<br />

eigenen Augen gesehen, und den ganzen Gang des Geschäfts zu beobachten Gelegenheit gehabt<br />

hätte. Doch außerdem, daß ich mich für die Wahrheit meiner Erzählung verbürge, fordere ich jeden<br />

Zweifler auf, sich von der Wahrheit zu überzeugen. Jeder wird und muß aber dann noch mehr erstaunen,<br />

wenn er nur in dem kleinen Terrain der <strong>Eisgrub</strong>er, <strong>Feldsberg</strong>er, Lundenburger und Rabensburger<br />

Waldung über 320.000 der versetzten nützlichen Holzpflanzen, wenn er die von den<br />

Gehölzen gebildeten hoffnungsvollen jungen Schläge antrifft; wenn er darin, nach sich verschaffter<br />

Gewißheit, das Plantationsgeschäft habe erst seit 5 Jahren angefangen, doch schon bey 28.000 - 10<br />

und 12 Schuh (3,2 und 3,8 m) hohe morgen- und abendländische Kleiderbäume (Platanus orientalis<br />

& occidentalis), bis 5.000 eben so hohe virginische Traubenkirschen (Prunus virginia), bei 10.000<br />

nordamerikanische Eschen (Fraxinus americana alba), über 22.000 virginische Pappeln (Populus<br />

heterophylla oder virgiana), und bei 70.000 romanische Pappeln (Populus dilatata), die noch eine<br />

weit größere Höhe erreicht, über 3.000 - 4 und 5 Schuh (1,3 und 1,6 m) hohe kanadische Fichten<br />

(Pinus canadensis alba), und über die 186.000 eben so hohe We<strong>im</strong>uthskiefern (Pinus strobus), auch<br />

1.300 rothe virginische Cedern (Juniperus virginiana), so hoffnungsvoll, so richtig, so gesichert<br />

verpflanzt sieht, und am Ende laut gestehen muß: es seye in der kurzen Zeit eine Riesenarbeit zu<br />

Stande gebracht worden und es bleibt gar kein Zweifel mehr übrig, wie weit diese große Anstalt in<br />

wenigen Jahren gelangen müße, wie sich der gute Mensch, der glückliche Nachfolger über die frohe<br />

Zukunft schon jetzt freuen könne. Jeder Revierjäger, jeder Waldjunge wird den Fremdling willig<br />

auf die bereicherten Plätze führen, und ihm zugleich erzählen, wie gerne, wie rastlos der nun über<br />

den Zweck seiner Best<strong>im</strong>mung mehr aufgeklärte, und also mehr für die gute Sache angeeiferte<br />

Seite 48

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