Unbekannte Bauwerke im Eisgrub - Feldsberg-Areal - Friedl Dieter

Unbekannte Bauwerke im Eisgrub - Feldsberg-Areal
- „Bildliche und beschreibende Darstellung …“, Seite 10 -
B e s c h r e i b u n g
d e s
Parks zu Eisgrub
vier und eine halbe Post von der Haupt-
stadt des österreichischen Kaiserthums und
zwey Meilen von der kleinen Stadt
Feldsberg entfernt; rechts an der
Poststraße nach Mähren, dem
regierenden Fürsten von Lich-
tenstein zugehörig.
Der Park von Eisgrub, mit Inbegriff des eingeschlossenen Jagdreviers, das die nach englischer Art
angelegten Gärten umgiebt, hat eine Ausdehnung von mehr achthundert Jochen 80 . Das Joch ist ein
österreichisches Maß, welches sechzehnhundert Quadratklafter enthält. Es ist leicht zu begreifen,
dass man einen Park von einem solchen Umfang nicht in kurzer Zeit durchlaufen kann, man hat
einen ganzen Tag nöthig, um alle einzelne Theile mit Musse kennen zu lernen.
Der Weg, welcher von Feldsberg nach Eisgrub führt, ist mit Linden eingefaßt; links sieht man
in einiger Entfernung von Feldsberg auf einem kleinen Berge ein Gebäude liegen, dessen Aussicht
die Gegend umher auf mehrere Meilen beherrscht. Es führt den Nahmen Belvedere. Diese Anhöhe
ist mit Weinland besetzt, der Weg zum Gebäude ist nach englischer Art geschlängelt, an dem Fuße
der Anhöhe liegen fruchtbare Felder, fischreiche Teiche, Wiesen und weiter hin Berge mit Weinreben
und Fruchtbäumen bedeckt. Links liegt die Stadt Feldsberg theils in der Ebene, theils erhoben,
an der Mittagsseite von einem Eichenwalde beherrscht, auf dessen Gipfel der regierende Fürst dem
Andenken des Fürst Alois und seiner Brüder ein Monument errichten läßt. Dieses Gebäude besteht
aus 32 korinthischen Säulen von innländischen Marmor, sie haben einen
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ungeheuren Umfang, es mußte eine Maschine verfertigt werden, um sie auf den Berg zu ziehen.
Diese Kolonade steht im Angesicht des Schloßes zu Feldsberg.
Der Park von Eisgrub liegt in einer Ebene, die der Fluß Thaya durchströmt, dessen natürliche
und künstliche Krümmungen eine große Anzahl Inseln bilden. Diese sind größtentheils zierlich mit
Bäumen bewachsen; einige von Natur und diese sind schätzbarer durch ihr Alter und ihre Baumgruppen;
Brücken von verschiedenster Bauart, worunter die triangelförmige die herrschende ist,
verbinden diese Inseln miteinander.
80 1 Joch = 5.754,64 m²; 800 Joch = 4,604 km².
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