Unbekannte Bauwerke im Eisgrub - Feldsberg-Areal - Friedl Dieter

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„Wien’s Umgebungen…“ Seite IV Unbekannte Bauwerke im Eisgrub - Feldsberg-Areal I n h a l t: Dritte Abtheilung. Au+ flüge von zwei bi+ v i e r T a g e n ..........................................................................237 1. Znaim ............................................................................................................................................. 244 Gescicte.....................................................................................................................................273 Die Stadt Znaim ........................................................................................................................285 Umgebungen von Znaim ............................................................................................................ 301 2. Eggenburg und Retz ..................................................................................................................... 309 3. Nikol+burg ......................................................................................................................................327 Nikol+burg...................................................................................................................................334 Die Umgebungen von Nikol+burg ............................................................................................. 339 Weg von Znaim nac Nikol+burg................................................................................................345 4. Ernstbrunn und Laa.......................................................................................................................347 5. Feld+berg und Ei+grub ...................................................................................................................365 Ketzel+dorf, Herren-Baumgarten, Scrattenberg, Garscenthal ...............................................365 Feld+berg .....................................................................................................................................366 Feld+berg, Die Stadt...................................................................................................................367 Feld+berg, Da+ Scloß ............................................................................................................... 369 Feld+berg, Umgebungen ............................................................................................................. 371 Feld+berg, Theimwald.................................................................................................................372 Ei+grub .......................................................................................................................................375 Ei+grub, der Park .......................................................................................................................380 Ei+grub, Aquädukt......................................................................................................................383 Ei+grub, Chio+k ..........................................................................................................................384 Biscof+wart, Grenzmonument ................................................................................................. 390 Kostel.......................................................................................................................................... 396 Lundenburg ................................................................................................................................397 6. Marcegg und Scloßhof............................................................................................................... 402 Die Rudolf+sclact..................................................................................................................... 403 7. Hainburg ........................................................................................................................................412 Au+flüge von Hainburg............................................................................................................. 428 Seite 60
„Wien’s Umgebungen…“ Seite 365 Unbekannte Bauwerke im Eisgrub - Feldsberg-Areal 5. Feldsberg und Eisgrub (14 Stunden) Man bleibt auf der Nikolsburger Poststraße bis Erdberg hinter Wilfersdorf 82 , wo eine Seitenstraße rechts ab in 3½ Stunden nach Feldsberg führt. Fürst Johann Liechtenstein ließ aber hinter Poysdorf, in der Richtung von Poisbrunn 83 , eine Chaussee dahin zu seinem Privatgebrauche erbauen, welche zwei Stunden lang ist. Eine halbe Stunde von der Poststraße kömmt man auf dem erstgenannten Weg durch Ketzelsdorf, wo man auf dem Platze eine steinerne Säule mit der Jahrzahl 1290 (?) bemerkt. Der Markt Herren-Baumgarten liegt so ziemlich auf halbem Wege, in etwas freundlicherer Gegend. Auf einer Anhöhe steht noch ein kleiner Rest der alten Burg. Eine Stunde weiter trifft man auf Schrattenberg, mitten in Weinhügeln. Die hübsche neue Kirche wurde 1829 erbaut, und gleicht ganz jener in Döbling 84 . Das Hochaltarbild, Christi Taufe, von Leop. Fertbauer, und St. Franziskus S. sind gute Bilder. Der Fürstenweg ist gewöhnlich gesperrt, und man umfährt ihn bis Garschenthal auf schlechten Wegen. In diesem Dorfe (auch Garschönthal, Garstenthal genannt) ist gleichfalls eine Barriere, die aber „Wien’s Umgebungen…“ Seite 366 geöffnet wird. Anfänglich führt die Straße durch Wald in das tiefe Thal, in dem das genannte Dorf liegt, dann einen Berg hinan, von dem man eine reizende Übersicht der Nikolsburger Gegend hat. Eine herrliche Allee leitet hinab nach Feldsberg. Feldsberg Wer hat nicht von Eisgrub und Feldsberg gehört? Diesem paradiesischem Sitze einer der ältesten, mächtigsten deutschen Dynastien, der Liechtensteine!? – Eisgrub ist der Park, Feldsberg ist das Schloß, und daß der Geschmack, in welchem Schloß und Park angelegt sind, in vollkommenstem Gegensatze stehen, erhöht nur das Interesse, welches man an beiden nimmt. Eisgrub ist im neuesten freundlichen englischen Geschmacke angelegt; freie Wasserspiegel strahlen munter und heiter die reizenden Landschaftsbilder zurück. – Feldsberg, vor 200 Jahren erbaut, versetzt den Wanderer auch vollkommen in jene Zeit schwerfälliger solider Pracht, welche durch die moderne leichte Eleganz verdrängt, aber an Großartigkeit und oft an Zierlichkeit nicht übertroffen wurde. Wenn man Feldsberg gesehen hat, fühlt man sich doppelt versucht, die »gute alte Zeit« zurückzuwünschen, in der es sprüchwörtlich war, »einen Gott und einen Rock« zu haben, denn auch der Rock hielt treulich aus in allen Kalamitäten des Lebens. Sieht man diese hundertjährigen Seidenstoffe, Tapeten, die in unverwüstlicher Frische und Haltbarkeit durch ihre Pracht und Zierlichkeit überraschen, so denkt man mit mitleidigem Lächeln jener Schlösser, in denen man die modernen Toiles 85 bedauerte, die farblos und verschwindend 82 siehe S. 332. 83 siehe S. 363. 84 Adolf Schmidl, Wiens Umgebungen auf 20 Stunden im Umkreis, 1. Band, 1835, S. 38. 85 Stoffe. Seite 61
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