netzwerke in der demokratie diewelt auf französisch ... - Die Gazette
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www.iranwatch.org<br />
Urananreicherungsanlage Natanz, Iran<br />
neuen Strategie werden Iran und an<strong>der</strong>e Staaten namentlich genannt als potenzielles<br />
Ziel präventiver Militärschläge <strong>der</strong> USA.<br />
In den letzten fünf Jahren seit den Terroranschlägen vom 11. September 2001<br />
haben die USA gegen Afghanistan und Irak – zwei <strong>der</strong> acht unmittelbaren Nachbarstaaten<br />
Irans – Krieg geführt und die dortigen Regierungen gestürzt. Den Irak<br />
halten die USA weiterh<strong>in</strong> militärisch besetzt, <strong>in</strong> Afghanistan führen sie weiterh<strong>in</strong><br />
Krieg und <strong>in</strong> vier weiteren Nachbarlän<strong>der</strong>n Irans bef<strong>in</strong>den sich <strong>in</strong>zwischen ebenfalls<br />
US-amerikanische Streitkräfte <strong>auf</strong> mehr o<strong>der</strong> weniger dauerhaften Militärbasen.<br />
Dass <strong>in</strong>folge dieser Entwicklung <strong>in</strong> Teheran die Wahrnehmung e<strong>in</strong>er<br />
militärischen Bedrohung und e<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>kreisung durch US-Streitkräfte entstanden<br />
ist, kann nicht verwun<strong>der</strong>n. Daher wären die von Teheran verlangten, von <strong>der</strong><br />
Regierung Bush bislang aber verweigerten Nichtangriffsgarantien e<strong>in</strong> wichtiger<br />
Schritt zum Abbau <strong>der</strong> iranischen Bedrohungswahrnehmungen und damit zur<br />
Deeskalation des Konflikts. E<strong>in</strong>mal entstandene Bedrohungswahrnehmungen<br />
s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> politischer Faktor – und zwar unabhängig davon, ob die als Bedrohung<br />
wahrgenommene Seite nur über die militärischen Potenziale für e<strong>in</strong>en Angriff<br />
verfügt o<strong>der</strong> tatsächlich die Absicht zu e<strong>in</strong>em solchen Angriff hat. Das gilt auch<br />
mit Blick <strong>auf</strong> das israelische Atomwaffenarsenal mit <strong>in</strong>zwischen rund 300 e<strong>in</strong>setzbaren<br />
Sprengköpfen. <strong>Die</strong>ses Arsenal wird nicht nur <strong>in</strong> Teheran, son<strong>der</strong>n auch <strong>in</strong><br />
an<strong>der</strong>en Hauptstädten <strong>der</strong> Region Naher und Mittlerer Osten als Problem und<br />
Bedrohung wahrgenommen.<br />
EIN AUSWEGLOSER KONFLIKT? <strong>Die</strong> Deeskalation des Iran-Konflikts und se<strong>in</strong>e<br />
politische Lösung s<strong>in</strong>d durchaus möglich. Allerd<strong>in</strong>gs nicht isoliert, son<strong>der</strong>n nur<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em größeren geografischen und politischen Kontext.<br />
<strong>Die</strong> International Crisis Group hat im Frühjahr 2006 e<strong>in</strong>en ausführlichen und<br />
detaillierten Vorschlag unterbreitet zur Deeskalation des Streits um das iranische<br />
Atomprogramm und darüber h<strong>in</strong>aus zur schrittweisen Lösung aller Konflikte, die<br />
zwischen Iran und den USA bzw. dem gesamten Westen existieren – bis h<strong>in</strong> zur<br />
völligen Normalisierung <strong>der</strong> politischen, diplomatischen und wirtschaftlichen<br />
Beziehungen. <strong>Die</strong> im Zusammenhang mit Iran relevanten sicherheitspolitischen<br />
Probleme werden sich nur dauerhaft lösen lassen im Rahmen e<strong>in</strong>er Konferenz für<br />
Sicherheit und Zusammenarbeit im Nahen/Mittleren Osten. Teilnehmer dieser<br />
Konferenz müssten zum<strong>in</strong>dest die arabischen Staaten, Iran und Israel se<strong>in</strong>, möglicherweise<br />
auch Pakistan und Afghanistan. Erstes Ziel wäre die Schaffung e<strong>in</strong>er<br />
Zone frei von atomaren, chemischen und biologischen Massenvernichtungswaffen.<br />
E<strong>in</strong>e <strong>der</strong>artige Konferenz unter Teilnahme Israels wird es allerd<strong>in</strong>gs nur<br />
geben, wenn sich die USA und die EU aktiv dafür e<strong>in</strong>setzen.<br />
DIE DEESKALATION<br />
DES KONFLIKTS<br />
IST IN EINEM GRÖSSEREN<br />
POLITISCHEN RAHMEN<br />
MÖGLICH<br />
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