netzwerke in der demokratie diewelt auf französisch ... - Die Gazette

en Rang als globale Macht – im Klartext: unsere
Sicherheit – nur erhalten, wenn wir unsere Denkund
Handlungsgewohnheiten der globalen Welt
anpassen (und nicht umgekehrt).
- Die Kommunikations-Schlacht: Die globale
Welt ist heute in hohem Maß eine Welt der Wahrnehmungen.
Wir haben einen entscheidenden
Rückschlag erlitten, als CNN sich entschloss, seine
Europa-Zentrale nicht in Paris, sondern in London
zu errichten. Wer in den USA lebt, kann täglich
feststellen, wie wenig und wie schlechtinformiert
die hiesigen Medien über Frankreich berichten.
Deshalb ist die Schaffung eines internationalen
Frankreich-Senders (der ganz sicher zweisprachig
sein wird) eine absolute strategische Notwendigkeit.
Auch wird künftig das bloße Lippenbekenntnis
zur Frankophonie nicht mehr ausreichen; dieser
Gedanke, der bis eben noch lediglich nostalgisch
aussah, ist in der Welt, wie sie ist, plötzlich eine tragfähige
Idee; hier müssen wir zu ihrer Verwirklichung
die nötigen Mittel bereitstellen. (...)
- Frankreich als Initiative und Vorbild: Wir haben
viel mehr Chancen, als wir oft glauben. Nennen wir
nur ein Beispiel: das bereits erwähnte Kernwaffenverbreitungsverbot.
Die Erfolgschancen des Westens
im Fall des Iran wären erheblich höher, wenn
die gesamte Nicht-Verbreitung nicht derart durchlöchert
wäre, wie es im Augenblick der Fall ist. Es ist
unrealistisch, zwischen heute und der Amtsübernahme
der nächsten US-Regierung bedeutsame
Fortschritte in der Abrüstung zu erwarten. Andererseits
ist es durchaus denkbar, neue Voraussetzungen
für die Debatte zu schaffen, indem wir eine
andere Dimension des Konflikts betonen, nämlich
die Beziehung zwischen Nuklearmächten und Ländern,
die sich eine zivile Nutzung der Atomkraft
zulegen wollen. Die Zahl solcher Länder wird in
Zukunft aufgrund der Vermehrung von Schwellenländern
und der wachsenden Verbreitung der technologischen
Voraussetzungen zunehmen. Es sollte
möglich sein (einen ähnlichen Vorschlag gibt es
bereits von Herrn El-Baradei), eine Partnerschaft
aufzubauen, in der die Nuklearmächte sich verpflichten,
den Technologie-Transfer zu erleichtern
und den Zugang zu Kernbrennstoffen zu garantieren,
und im Gegenzug die überprüfbare Zusicherung
zu erhalten, dass transferierte Techniken und
Brennstoffe nicht weiterverbreitet werden. Eine
solche Initiative kann heute nicht die Aufgabe eines
einzelnen Landes sein. Vielmehr ist dafür eine
Koalition zu bilden, an der selbstverständlich
Europa beteiligt ist, aber auch die Vereinigten Staaten,
da ja Bush selbst bereits Gedanken vorgetragen
hat, die in diese Richtung gehen. Wenn sich eine
gemeinsame Plattform bilden ließe aus großen und
kleinen Ländern, dann würden sich die Extremisten
bald an den Rand gedrängt sehen. Das internationale
Klima würde sich aufhellen, und es gäbe
wieder Chancen für eine multilaterale Vereinbarung
zur Nicht-Verbreitung. Das wäre eine Initiative,
bei der auch der keineswegs geringe Vorbildcharakter
Frankreichs zur Geltung käme.
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