DA Elisabeth Lambrecht.pdf
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rungen in der Umgangssprache versucht die Analytische Philosophie exakte und präzise<br />
Formulierungen von philosophischen Problemen vorzunehmen und sie schließlich<br />
durch unterschiedliche Raster wie beispielsweise logische, begriffliche oder umgangssprachliche<br />
Analysen zu klären und damit zu lösen. Da das Gebiet der Analytischen<br />
Philosophie eine Zusammenfassung der unterschiedlichsten Strömungen der modernen<br />
Philosophie beinhaltet und gerade seit der Mitte des 20. Jahrhunderts in vielen Subdisziplinen<br />
der Philosophie ihren Eingang gefunden hat – beispielsweise auch in der Ethik<br />
– lässt sich nur schwer von der Analytischen Philosophie sprechen.<br />
Zwar gibt es unterschiedliche Einteilungen der Analytischen Philosophie in Phasen und<br />
Strömungen, doch lassen sich gerade vom methodischen Standpunkt vereinfacht zwei<br />
Grundrichtungen ausmachen. Beide teilen eine anti-metaphysische Haltung 6 und weisen<br />
eine Nähe zum logischen Empirismus der britischen Schule auf. Albert Newen teilt sie<br />
in die „Philosophie der normalen Sprache“ und in die „Philosophie der idealen Sprache“<br />
ein. Beiden ist wiederum der Grundgedanke eigen, dass die Normalsprache beziehungsweise<br />
Alltagssprache selbst von Missverständnissen durchzogen ist, die es zu klären<br />
und in philosophisch eindeutige Problemstellungen logisch umzuformulieren gilt.<br />
Die „Philosophie der idealen Sprache“ unterscheidet sich von der „Philosophie der<br />
normalen Sprache“ dahingehend, dass sie ausgehend von der logischen Analyse der<br />
Normalsprache, die Entwicklung einer Idealsprache anstrebt (ebd.: 12 f.). Für die erste<br />
Grundrichtung der Philosophie war gerade die systematische Sprachphilosophie Gottlob<br />
Freges prägend. Dieser erlangte mit seinen sprachanalytischen, also logischen und an<br />
der Mathematik angelehnten Schriften zwar erst postmortal eine Wertschätzung, legte<br />
allerdings schon in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts mit seiner „Begriffsschrift“<br />
den Grundstein für viele analytische Ansätze. So schrieb Frege ein formales Regelwerk<br />
zur Transformation von normalsprachlichen Sätzen in logische Formeln nieder, das bis<br />
heute seine Relevanz in Ansätzen der Analytischen Philosophie nicht eingebüßt hat<br />
(ebd.: 47) 7 . Eine enge Verknüpfung der mathematischen Logik mit den Kernbereichen<br />
der Philosophie wie Erkenntnistheorie, Ontologie und Sprachphilosophie nahm auch<br />
Bertrand Russell vor. Er befasste sich neben der Kritik des erkenntnistheoretischen Idealismus,<br />
der in seiner Zeit die Denkschulen an den Universitäten maßgeblich prägte, mit<br />
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6 Hier muss angemerkt werden, dass diese starre anti-metaphysische Haltung mit den jüngsten VertreterInnen<br />
der Analytische Philosophie wie beispielsweise Hilary Putnam, Willard Van Quine oder Donald<br />
Davidson stark abnimmt. Da die Analytische Philosophie vielmehr eine Methode denn eine stringente<br />
philosophische Position vereint, ist es keine Seltenheit, dass sich WissenschaftlerInnen dieser Tradition<br />
auch mit metaphysischen Fragestellungen beschäftigen und diese sprachanalytisch abhandeln.<br />
7 Empfehlenswert als einführende Literatur ist Wegner 2008.<br />
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