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DA Elisabeth Lambrecht.pdf

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setzt hat sich die klassische Unterscheidung von Richard B. Brandt aus dem Jahre 1959.<br />

Diese unterscheidet den Kulturrelativismus in einen deskriptiven, normativen und metaethischen<br />

Relativismus (ebd.: 399). Der deskriptive Relativismus stellt in der systematisch<br />

klaren Darstellung von Klaus Peter Rippe folgende beiden Thesen bereit, die auf<br />

John Ladd zurückgehen:<br />

a) „die These einer nicht zu reduzierenden Vielfalt der Moralvorstellungen.“ (Rippe<br />

1993: 209);<br />

b) „die These, daß die Moral von verschiedenen Kontextbedingungen abhängt.“<br />

(ebd.).<br />

Der normative setzt sich anders als der deskriptive Relativismus nicht mit empirischen<br />

Befunden und Fragen auseinander, die aus der Vielfalt der moralischen Ansichten resultieren,<br />

sondern postuliert eine andere These. Für ihn stimmen nach Richard B. Brandt<br />

Anerkennung und Geltung eines moralischen Urteils überein und so ergebe sich folgende<br />

These:<br />

„Wenn die Angehörigen der Gruppe G der Überzeugung sind, daß die Handlung H moralisch<br />

richtig ist, dann ist H moralisch richtig.“ (ebd.: 211)<br />

Der metaethische Relativismus hingegen wird nach Rippe wiederum in zwei Formen<br />

vertreten.<br />

c) „Es gibt moralische Meinungsunterschiede, welche nicht durch die Heranziehung<br />

ethischer Methoden und Theorien zu entscheiden sind“ (ebd.: 216).<br />

d) „Es gibt keine ethische Theorie, welche alle moralischen Meinungsunterschiede<br />

entscheiden kann.“ (ebd.)<br />

Damit ist der metaethische Relativismus eine Reflektion über Grenzen und auch Möglichkeiten<br />

der normativen Moralphilosophie, die mitunter in die Nähe des Skeptizismus<br />

rückt (ebd.).<br />

Innerhalb der Strömung des Post-Development werden Kulturrelativismus und sein Antipode,<br />

der Universalismus, zum Thema. In den Post-Development Theorien gerät Entwicklung<br />

in den Verdacht, die Weiterführung des Kolonialismus unter anderen Vorzeichen<br />

zu sein. Entwicklung gilt den betreffenden VertreterInnen nicht nur als interesseund<br />

machtgeleitet, sondern auch als grundlegend fehlgeschlagen. Aufgrund ihres uni-<br />

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