DA Elisabeth Lambrecht.pdf
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der mathematischen Logik, die er schließlich in seiner „Philosophie des logischen Atomismus“<br />
8 sprachanalytisch umfassend ausarbeitete. In dieser Schrift präsentiert Russell<br />
eine logische Analyse der Normalsprache als Mittel, zu einer Idealsprache zu gelangen<br />
und liefert damit für die zweite Grundrichtung der Analytischen Philosophie das methodische<br />
Werkzeug (ebd.: 54 f.). In der Idealsprache sieht Russell schließlich alle Mehrdeutigkeiten<br />
beseitigt und die logische Struktur der einzelnen Sätze offen liegend (ebd.:<br />
55 f.). Die damit gegebene Eindeutigkeit und Klarheit der Gedanken in den Sätzen vermag<br />
nun das Erörtern von philosophischen Positionen erheblich zu erleichtern, wenn<br />
nicht sogar als wahr oder falsch zu bewerten. Doch um einen sprachanalysierten Satz als<br />
wahr oder falsch zu bestimmen, muss zunächst das Verhältnis von Sprache und Wirklichkeit<br />
eruiert werden. Denn worum es der Analytischen Philosophie geht, ist die eingangs<br />
erwähnte Frage „was ist?“. Dieser Frage wird im Unterschied zu anderen Philosophietraditionen<br />
mit Hilfe einer Analyse der Normalsprache nachgegangen. So wird<br />
die Frage danach, was in der Welt existiert, zur Frage nach den Sprachausdrücken und<br />
ihrer unterschiedlichen logischen Typen. In Bezug auf die Frage nach dem Zusammenhang<br />
von Sprache und Wirklichkeit verweist Bertrand Russell auf das Prinzip der Strukturanalogie<br />
von Sprache und Welt, das auch Ludwig Wittgenstein seiner Bildtheorie zu<br />
Grunde legt:<br />
„[...] daß in einer logisch korrekten Symbolik eine fundamentale Übereinstimmung<br />
zwischen der Struktur einer Tatsache und ihres Symbols herrscht und daß die<br />
Komplexität eines Symbols mit der symbolisierten Tatsache sehr genau übereinstimmt.“<br />
(Russell 1976: 196)<br />
Das Prinzip der Strukturanalogie bezeichnet Newen als das Argument für den „linguistic<br />
turn“ in der Ontologie. Durch dieses ermögliche die Sprachanalyse Erkenntnisse<br />
über die Welt und deren Zusammenhänge.<br />
Ludwig Wittgenstein hat sich nicht nur als ein Begründer der Analytischen Philosophie,<br />
sondern auch durch sein widerstreitendes Lebenswerk einen Namen gemacht. Sein<br />
Früh- und Spätwerk sind jeweils durch die beiden unterschiedlichen Grundrichtungen<br />
der Analytischen Philosophie geprägt und divergieren dementsprechend recht stark. So<br />
lässt sich sein „Tractatus logico-philosophicus“ von 1918 der Philosophie der Idee einer<br />
idealen Sprache zuordnen, also dem Versuch, mit der logischen Analyse der Normal-<br />
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8 Der Titel von Betrand Russells Schrift spielt auf die von ihm angestrebten atomaren Aussagen an. Diese<br />
Aussagen sind das Endprodukt der logischen Sprachanalyse. Diese zerlegt einen (komplexen) Satz in<br />
mehrere einfache Sätze, die nicht weiter analysierbar bzw. zerlegbar sind und damit versinnbildlicht zu<br />
Atomen werden.<br />
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