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DA Elisabeth Lambrecht.pdf

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Kulturrelativismus (Cook 1999: 4). Diese Zweiteilung der Debatte im öffentlichen und<br />

akademischen Bereich schuf eine ganze Reihe von Missverständnissen, die deren Klärung<br />

enorm verzögerte. Unter Einbeziehung der Anthropologie und der Philosophie<br />

beginnt Cook sein Unterfangen, das Themengebiet des Kulturrelativismus und damit<br />

auch teilweise das des Universalismus analytisch abzuhandeln und von Missverständnissen<br />

zu befreien. Zwar steht der Kulturrelativismus im Vordergrund der Analyse,<br />

doch Cook nimmt immer wieder Bezug auf den Universalismus. Was Cook darüber<br />

hinaus auszeichnet, ist die Beibehaltung des kritischen Rundumblicks. Wenn er den<br />

Kulturrelativismus kritisiert, dann nicht, um zwangsläufig den Universalismus zu bestärken.<br />

Er bricht mit der Gepflogenheit, dass die Widerlegung des Relativismus zur<br />

Parteiname für seinen Gegenpart, den Universalismus, führt und umgekehrt.<br />

Der Autor geht zunächst zwei Fragestellungen nach. Zum einen will er klären, welche<br />

Gründe den moralischen Relativismus zu seiner spezifischen Sichtweise führten. Zum<br />

anderen bewegt ihn die inhaltliche Klärung der Aussage, Moral sei relativ gegenüber<br />

einer Kultur.<br />

Der ersten Frage geht Cook auf den Grund, indem er sich mit dem Universalismus beschäftigt.<br />

Für diesen können moralische Prinzipien auf jeden Menschen angewandt<br />

werden, ungeachtet der Tatsache, ob sie die Prinzipien kennen oder noch entdecken<br />

müssen (ebd.: 7). Als Antwort formuliert der Kulturrelativismus, dass es falsch sei, zu<br />

glauben, man könne wissen, was richtig ist für jeden Einzelnen, egal aus welcher Kultur<br />

er oder sie stammt. In dieser vom Universalismus vertretenen Annahme sieht der Relativismus<br />

den „Ethnozentrismus“ begraben, der allen absoluten, universellen und objektivistischen<br />

Positionen immanent ist. Dieser postuliert eine moralische Überlegenheit,<br />

die über jedwede kulturelle Grenzen hinweg Annahmen und Lebensweisen kritisiere, so<br />

der Kulturrelativismus (ebd.: 8).<br />

Als erstes grundlegendes Gegenargument bezieht sich bei Cook der Kulturrelativismus<br />

auf die von der Anthropologie bereitgestellten Feldstudien, die behaupten, dass es differente<br />

moralische Prinzipien gebe. In diesem Sinne zitiert er den Anthropologen Edward<br />

Westermarck, um das Gegenargument vorzustellen:<br />

„a mode of conduct which among one people is condemned as wrong is among<br />

other people viewed with indifference or enjoined as a duty.“ (Westermarck zit.<br />

nach Cook 1999: 8)<br />

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