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DA Elisabeth Lambrecht.pdf

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gen verneint und differenzierte historische Aussagen verunmöglicht werden (Pieterse<br />

2000: 178). Knippenberg und Schuurman streichen den anti-modernen Charakter, der<br />

sich gegen Universalismus und aufklärerisches Denken wendet, der Ansätze heraus<br />

(Knippenberg/Schuurman 1994: 97-105). Und auch Ziai benennt den Kulturrelativismus<br />

als einen Kritikpunkt am Post-Development. Er reißt zwar kurz die Legitimation von<br />

Unterdrückung als eine mögliche Implikation des Kulturrelativismus an. Im Weiteren<br />

führt er allerdings aus, dass vielen Texten des Post-Development ein konstruktivistisches<br />

Kulturkonzept zugrunde liege, das einer kulturrelativistischen Argumentation<br />

nicht Vorschub leiste. Bezüglich des konstruktivistischen Kulturverständnisses, das seiner<br />

Ansicht nach dem Post-Development Theorien zugrunde liegen soll, verweist er<br />

allerdings nur auf Arturo Escobar. Die Zurückweisung des Universalismus führt Ziai<br />

auf das (universelle) Recht auf Selbstbestimmung zurück, das den Menschen einer Gemeinschaft<br />

die Entscheidung über die Regeln ihres Zusammenlebens überlasse und sie<br />

vor der Intervention von Außenstehenden im Namen von universellen Prinzipien schütze<br />

(Ziai 2006: 205 f.).<br />

Die kritische Auseinandersetzung mit den Post-Development Theorien ermangelt noch<br />

einer grundlegenden Untersuchung des ihnen immanenten relativistischen Kulturverständnisses.<br />

Das spezifische Kulturverständnis ist nicht nur als Grundlage für die Kritik<br />

der universalistischen Entwicklungsidee zu begreifen, sondern erlangt in seiner kulturrelativistischen<br />

Ausprägung das Format eines programmatischen Regelwerks für das Zusammenleben<br />

unterschiedlicher Kulturen. Daher soll in der vorliegenden Arbeit mit<br />

dem Titel „Entwicklung ist tot, es lebe die ‚Entwicklung’ – Eine analytische Kritik des<br />

Kulturrelativismus in den Post-Development Theorien“ die Formulierung einer grundsätzlichen<br />

Kritik des Post-Development am Beispiel des Kulturrelativismus in den Entwicklungsbegriffen<br />

versucht werden. Im Fokus stehen die theoretisch einflussreicheren<br />

Autoren des Post-Development: Arturo Escobar, Gustavo Esteva und Wolfgang Sachs.<br />

Deren Hauptwerke, so zum Beispiel „Encountering Development“ von Arturo Escobar,<br />

prägen auch heute noch maßgeblich die Post-Development Ansätze. Die Diplomarbeit<br />

ist dem Bereich Kultur und Entwicklung am Institut für Internationale Entwicklung zugeordnet,<br />

nutzt allerdings in interdisziplinärer Herangehensweise Erläuterungen, Ansätze<br />

und Methoden anderer Wissenschaftsdisziplinen. So werden etwa insbesondere die<br />

Analytische Philosophie, die moderne Anthropologie, aber auch die Globalgeschichte in<br />

die Untersuchung mit einbezogen. Eine die einzelnen Disziplinen übergreifende Analyse<br />

birgt zwar den Nachteil, das disziplinbezogene Sujets nur fragmentarisch und aus-<br />

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