DA Elisabeth Lambrecht.pdf
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ihr Handeln moralisch kritisiert wird, sich mit dem Hinweis verteidigen könnte, dass<br />
alle es tun würden. Doch das sieht Cook als falsch an (ebd.).<br />
Mit dem genannten Verweis gäbe die Person eine moralische Rechtfertigung für ihre<br />
Handlung. Hier müsse man beispielsweise nur an die Schattenwirtschaft denken. Eine<br />
Person, die deswegen in Verruf gerät und sich damit rechtfertigt, dass alle anderen es<br />
auch täten, liefere, so Cook, nicht mehr als eine sehr einfache Entschuldigung, die darauf<br />
hindeutet, dass diese Position moralisch nicht zu verteidigen sei. Zwar intendiere<br />
der Kulturrelativismus, eine Definition von Moral zu geben, doch damit scheitert er<br />
grandios. Hier stellt Cook die Frage, ob der Kulturrelativismus wirklich eine Beschreibung<br />
der Moral beabsichtigt, wo doch bereits offen dargelegt wurde, dass er darin scheitert?<br />
Bedeutet aber das Unvermögen des Kulturrelativismus, Moral zu beschreiben, dass<br />
er insgesamt falsch ist? Ließen sich nun eine oder sogar beide Prämissen des Kulturrelativismus<br />
als falsch deduzieren, allein aus dem Fakt, dass die kulturrelativistische Konklusion<br />
über Moral nicht mit der Art und Weise zusammenpasst, wie eigentlich über<br />
Moral gedacht und kommuniziert wird (ebd.: 47)?<br />
Der Kulturrelativismus würde das Alltagsverständnis von Moral als moralischen Absolutismus<br />
fassen, der noch zu belehren sei, was Moral eigentlich sei und wie mit ihr umzugehen<br />
wäre. Hier würde der Kulturrelativismus wiederum auf seine eigenen Prämissen<br />
verweisen: erstens, dass es unterschiedliche Moralvorstellungen gibt und dass Moral<br />
zweitens durch den Prozess der enkulturellen Konditionierung erworben würde. Wenn<br />
der Kulturrelativismus beabsichtigt eine Theorie über die Moral zu formulieren, so<br />
müsse er zunächst einmal darlegen wieso seine Doktrin eine über die Moral ist. Diese<br />
konfligiert nämlich stark mit der Art, wie alltäglich über Moral geredet und gedacht<br />
wird (ebd.). Wenn es dafür überhaupt Gründe gäbe, ließen sie unweigerlich erkennen,<br />
dass der Kulturrelativismus eine überaus widersprüchliche Verwendung der Begriffe<br />
„moralisch“ und „amoralisch“, „richtig“ und „falsch“ praktiziere. Daher schließt Cook<br />
seine Argumentation wie folgt ab:<br />
„And if we try to imagine a form of life in which „Everyone else is doing it“ really<br />
is always a sufficient rebuttal to a charge of wrongdoing and in which such considerations<br />
as the cruelty or unfairness of an act are wholly irrelevant, then it is difficult,<br />
at best, to see why we should think of that as morality. For this reason it seems<br />
merely quixotic for the relativist to insist that he has discovered what morality real-<br />
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