Zwischenbericht 2010 zur Evaluation der ... - Bildungsketten
Zwischenbericht 2010 zur Evaluation der ... - Bildungsketten
Zwischenbericht 2010 zur Evaluation der ... - Bildungsketten
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Drucksache 17/3890 – 84 – Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode<br />
6.5.3 Qualitätskontrolle durch den Träger<br />
Qualität in <strong>der</strong> Umsetzung <strong>der</strong> Berufseinstiegsbegleitung<br />
lässt sich insbeson<strong>der</strong>e an Kriterien wie Auswahl und<br />
Qualifizierung <strong>der</strong> Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie<br />
<strong>der</strong>en Ausstattung an Ressourcen und Qualifizierungsangeboten<br />
bemessen. Generell wurde bei <strong>der</strong> Akquise<br />
den Verdingungsunterlagen Rechnung getragen und das<br />
Personal entsprechend <strong>der</strong> dort formulierten Vorgaben<br />
ausgewählt. In Einzelfällen sind un<strong>zur</strong>eichend qualifizierte<br />
Mitarbeiterinnen o<strong>der</strong> Mitarbeiter ersetzt beziehungsweise<br />
pädagogisch nachqualifiziert worden, oftmals<br />
jedoch erst auf Druck <strong>der</strong> Agentur für Arbeit hin. In<br />
einigen Fällen arbeiten Berufseinstiegsbegleiterinnen und<br />
-begleiter für eine Bezahlung, die deutlich unter <strong>der</strong> in <strong>der</strong><br />
Branche üblichen liegt. Dadurch fungieren diese Stellen<br />
oftmals eher als Zwischenstation und haben eine hohe<br />
Fluktuation <strong>zur</strong> Folge. Dies konterkariert die Qualität <strong>der</strong><br />
Berufseinstiegsbegleitung im Sinne einer auf Beziehung<br />
und Kontinuität angelegten Unterstützungsform.<br />
Neben <strong>der</strong> Mitarbeiterrekrutierung werden <strong>der</strong> standardisierten<br />
Trägerbefragung zufolge auch Interviews mit wesentlichen<br />
Akteuren <strong>zur</strong> Qualitätskontrolle durchgeführt.<br />
An knapp 62 % <strong>der</strong> Schulen führen die Träger solche Befragungen<br />
bei ihren Berufseinstiegsbegleiterinnen und -begleitern<br />
durch, in <strong>der</strong> Hälfte <strong>der</strong> Fälle werden auch die<br />
Schulleitungen von den Trägern befragt. Nur an 13 % <strong>der</strong><br />
teilnehmenden Schulen die Träger werden keine Befragungen<br />
<strong>zur</strong> Qualitätskontrolle eingesetzt (siehe Tabelle 6.15).<br />
Tabelle 6.15<br />
Befragungen <strong>zur</strong> Qualitätssicherung<br />
Befragungen<br />
Prozent<br />
Berufseinstiegsbegleiter/innen 61,8 %<br />
Schulleitung 50,4 %<br />
Teilnehmer 45,2 %<br />
keine Überprüfungsmaßnahmen 13,0 %<br />
Schuljugendberufshilfeträger 4,9 %<br />
Lehrkräfte 4,5 %<br />
Eltern 2,3 %<br />
Pädagogen 1,9 %<br />
Anmerkungen:<br />
Die Werte sind auf die Grundgesamtheit <strong>der</strong> Schulen hochgerechnet.<br />
Quelle: Befragung <strong>der</strong> Träger, <strong>2010</strong>.<br />
6.6 Verbesserung <strong>der</strong> Problemlagen bei den<br />
Teilnehmenden<br />
Zum jetzigen Zeitpunkt können aufgrund <strong>der</strong> kurzen<br />
Maßnahmelaufzeit sowie <strong>der</strong> Datenlage lediglich erste<br />
Einschätzungen zu den Wirkungen auf die Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmer aus <strong>der</strong> Perspektive <strong>der</strong> betreuten Jugendlichen<br />
und <strong>der</strong> Lehrerinnen und Lehrer abgebildet<br />
werden.<br />
6.6.1 Wahrgenommene Wirkungen in den<br />
Repräsentativbefragungen<br />
Die Einschätzung <strong>der</strong> Jugendlichen zum Nutzen beziehungsweise<br />
den Chancen, die sich aus ihrer Teilnahme an<br />
<strong>der</strong> Maßnahme Berufseinstiegsbegleitung für sie ergibt,<br />
lässt sich mit den Ergebnissen <strong>der</strong> Schülerbefragung ermitteln.<br />
Tabelle 6.16 zeigt, dass in allen erfassten Wirkungsdimensionen<br />
die große Mehrheit <strong>der</strong> Befragten<br />
meint, sich durch die Berufseinstiegsbegleitung verbessert<br />
zu haben. Wie bei den Erwartungen an die Berufseinstiegsbegleitung<br />
stehen die beruflichen Aussichten gegenüber<br />
schulischen o<strong>der</strong> sonstigen Erfolgskriterien<br />
deutlich im Vor<strong>der</strong>grund.<br />
Tabelle 6.16<br />
Verbesserungen aus Sicht <strong>der</strong> Schülerinnen<br />
und Schüler<br />
Bessere Chancen …<br />
Quelle: Befragung <strong>der</strong> Schülerinnen und Schüler, <strong>2010</strong>.<br />
Prozent<br />
Auf einen Ausbildungsplatz 91,3 %<br />
Auf einen Praktikumsplatz 87,3 %<br />
Auf den Schulabschluss 79,5 %<br />
Allg. mit dem Leben klar zu kommen 62,5 %<br />
Deutlich <strong>zur</strong>ückhalten<strong>der</strong> äußern sich die Lehrerinnen<br />
und Lehrer über die wahrgenommenen Verbesserungen<br />
(Tabelle 6.17). Ein gutes Drittel (37,7 %) <strong>der</strong> Lehrkräfte<br />
stimmt <strong>der</strong> Aussage, dass sich die Chancen <strong>der</strong> teilnehmenden<br />
Jugendlichen auf einen Ausbildungsplatz verbessert<br />
haben, entwe<strong>der</strong> „voll und ganz“ o<strong>der</strong> „überwiegend“<br />
zu. In dieser Weise bejahen 46,2 % <strong>der</strong> Lehrkräfte die<br />
Aussage, dass die Berufsvorstellungen <strong>der</strong> Schülerinnen<br />
und Schüler realistischer geworden sind. Bessere Chancen<br />
auf einen Abschluss werden von 22,9 % <strong>der</strong> Lehrerinnen<br />
und Lehrer mindestens „überwiegend“ bestätigt. Auf<br />
<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite sehen 31,7 % <strong>der</strong> Lehrerinnen und Lehrer<br />
keine o<strong>der</strong> nur geringe Verbesserungen hinsichtlich<br />
<strong>der</strong> Chancen, den Hauptschulabschluss zu schaffen. Weiterhin<br />
ist festzustellen, dass durch die Lehrerinnen und<br />
Lehrer direkt beobachtbare Verän<strong>der</strong>ungen kaum gesehen<br />
werden. 37,0 % <strong>der</strong> Lehrerinnen und Lehrer sehen geringe<br />
o<strong>der</strong> keine Verbesserungen in <strong>der</strong> Lernbereitschaft.<br />
Auch eine Verbesserung <strong>der</strong> sozialen Kompetenzen wird<br />
von den Lehrerinnen und Lehrern in mehr Fällen kaum<br />
o<strong>der</strong> überhaupt nicht beobachtet (28,4 %), als Lehrkräfte<br />
dies mindestens überwiegend bestätigen (18,2 %).