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Zwischenbericht 2010 zur Evaluation der ... - Bildungsketten

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Drucksache 17/3890 – 64 – Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode<br />

6 Durchführung und Ergebnisse <strong>der</strong><br />

Berufseinstiegsbegleitung<br />

In diesem Kapitel werden die wichtigsten Aspekte <strong>der</strong><br />

Durchführung <strong>der</strong> Berufseinstiegsbegleitung diskutiert.<br />

Dazu gehören neben den Inhalten <strong>der</strong> Tätigkeit Fragen<br />

<strong>der</strong> Organisation einschließlich <strong>der</strong> Zusammenarbeit mit<br />

an<strong>der</strong>en Akteuren, den Dokumentationstätigkeiten und<br />

Fragen <strong>der</strong> Qualitätssicherung. Ferner wird die Verbesserung<br />

<strong>der</strong> Problemlagen <strong>der</strong> Teilnehmenden angesprochen,<br />

insoweit sie sich bereits jetzt erfassen lässt. Bewertungsaspekte<br />

werden auch mit <strong>der</strong> Akzeptanz <strong>der</strong> Berufseinstiegsbegleitung<br />

bei den zu för<strong>der</strong>nden Jugendlichen und<br />

den weiteren beteiligten Akteuren sowie mit <strong>der</strong> Zufriedenheit<br />

<strong>der</strong> Teilnehmerinnen und Teilnehmer angesprochen.<br />

Abschließend wird die Gesamtsbewertung <strong>der</strong> Berufseinstiegsbegleitung<br />

durch die Akteure dargestellt.<br />

Gemessen an den in § 421s SGB III formulierten Zielen<br />

<strong>der</strong> Berufseinstiegsbegleitung haben die Berufseinstiegsbegleiterinnen<br />

und -begleiter inhaltlich ein breites Spektrum<br />

unterschiedlicher Aufgaben in unterschiedlichen<br />

Tätigkeitsbereichen zu leisten: Sie sollen die von ihnen<br />

begleiteten Jugendlichen je nach individueller Bedarfslage<br />

insoweit unterstützen, dass diese einen allgemein bildenden<br />

Schulabschluss erreichen und parallel dazu in<br />

dieser Zeit eine qualifizierte Berufswahlentscheidung<br />

treffen. Wenn die Jugendlichen einen Ausbildungsplatz<br />

gefunden haben, sollen sie zumindest über einen Zeitraum<br />

von sechs Monaten darauf hinwirken, dass die angestrebte<br />

Ausbildung letztendlich erfolgreich abgeschlossen<br />

wird. Da die geför<strong>der</strong>ten Jugendlichen noch nicht in<br />

dieser zweiten Phase beobachtet werden, beschäftigt sich<br />

dieser Abschnitt mit <strong>der</strong> Durchführung <strong>der</strong> Berufseinstiegsbegleitung<br />

in <strong>der</strong> schulischen Phase. Dabei wird jedoch<br />

auch untersucht, inwieweit die Situation <strong>der</strong> Jugendlichen<br />

nach dem Schulabschluss bereits jetzt in den Blick<br />

genommen wird.<br />

6.1 Inhalte <strong>der</strong> Berufseinstiegsbegleitung<br />

6.1.1 Feststellung des individuellen<br />

För<strong>der</strong>bedarfs<br />

Eine adressatengerechte Betreuung <strong>der</strong> Jugendlichen setzt<br />

zunächst voraus, dass ihr individueller Unterstützungsbedarf<br />

identifiziert wird. Die Feststellung dieser Ausgangssituation<br />

ist, zusammen mit einer Dokumentation <strong>der</strong><br />

darauf aufbauenden Betreuungsschritte, eine ganz entscheidende<br />

Grundlage für die Zuschneidung aller an<strong>der</strong>en<br />

parallel o<strong>der</strong> auch nachfolgend angebotenen Unterstützungsleistungen,<br />

seien es solche, die von <strong>der</strong> <strong>der</strong> Schule<br />

selbst angeboten werden, o<strong>der</strong> von an<strong>der</strong>en, schulexternen<br />

Partnern wie zum Beispiel <strong>der</strong> Berufsberatung <strong>der</strong><br />

Agentur für Arbeit o<strong>der</strong> auch <strong>der</strong> Jugendberufshilfe. Vor<br />

diesem Hintergrund wurden die Berufseinstiegsbegleiterinnen<br />

und -begleiter gefragt, mit welchen Methoden sie<br />

diesen Bedarf festgestellt haben.<br />

Insgesamt nutzen die Berufseinstiegsbegleitenden ein<br />

breites Spektrum unterschiedlicher Methoden <strong>zur</strong> Feststellung<br />

des Unterstützungsbedarfs (siehe Tabelle 6.1).<br />

Dabei stehen <strong>der</strong> Austausch mit den Lehrkräften an <strong>der</strong><br />

Schule und individuelle Gespräche mit den einzelnen Jugendlichen<br />

an erster Stelle. Aber auch die Beobachtung<br />

<strong>der</strong> Jugendlichen und <strong>der</strong> Austausch mit ihren Eltern spielen<br />

in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle. Testverfahren<br />

werden mit 84,9 % <strong>der</strong> Nennungen ebenfalls<br />

häufig genannt. Etwas weniger häufig wird <strong>der</strong> Austausch<br />

mit Kooperationspartnern wie <strong>der</strong> Schulsozialarbeit o<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> Jugendhilfe dazu genutzt, den individuellen För<strong>der</strong>bedarf<br />

festzustellen. 68,8 % <strong>der</strong> Berufseinstiegsbegleiterinnen<br />

und -begleiter nutzen hierzu auch den Kontakt mit<br />

den Berufsberaterinnen und -beratern.<br />

Das Ergebnis, dass <strong>der</strong> Austausch mit den Fachkräften<br />

<strong>der</strong> Berufsberatung unter den aufgeführten Möglichkeiten<br />

die letzte Position einnimmt, erstaunt insofern, als man<br />

Tabelle 6.1<br />

Methoden <strong>der</strong> Bedarfsfeststellung<br />

Ja<br />

Nein<br />

Austausch mit Lehrkräften 98,6 % 1,4 %<br />

Einzelgespräche mit Jugendlichen 98,3 % 1,7 %<br />

Beobachtung <strong>der</strong> Jugendlichen 92,7 % 7,3 %<br />

Gespräche mit den Eltern 89,0 % 11,0 %<br />

Anwendung von Testverfahren 84,9 % 15,1 %<br />

Austausch mit Kooperationspartnern 81,4 % 18,6 %<br />

Austausch mit <strong>der</strong> Berufsberatung 68,8 % 31,2 %<br />

Anmerkung:<br />

Die Werte sind auf die Grundgesamtheit <strong>der</strong> Berufseinstiegsbegleiter/innen hochgerechnet.<br />

Quelle: Befragung <strong>der</strong> Berufseinstiegsbegleiterinnen und -begleiter <strong>2010</strong>.

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