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Zwischenbericht 2010 zur Evaluation der ... - Bildungsketten

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Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 31 – Drucksache 17/3890<br />

Quelle: E-Mail-Befragung <strong>der</strong> Schulleitungen <strong>2010</strong>.<br />

Schulverweigerer und Abgänger ohne Hauptschulabschluss<br />

Schüler, die regelmäßig dem<br />

Unterricht fernbleiben<br />

Abgänger ohne<br />

Hauptschulabschluss<br />

10. Perzentil 0,0 % 0,0 %<br />

20. Perzentil 0,0 % 0,5 %<br />

30. Perzentil 0,0 % 1,0 %<br />

40. Perzentil 0,5 % 2,3 %<br />

50. Perzentil 1,0 % 3,0 %<br />

60. Perzentil 2,0 % 5,0 %<br />

70. Perzentil 3,0 % 8,0 %<br />

80. Perzentil 3,5 % 15,0 %<br />

90. Perzentil 8,0 % 90,0 %<br />

100. Perzentil 20,0 % 100,0 %<br />

Mittelwert 2,6 15,3<br />

Standardabweichung 3,7 29,0<br />

Tabelle 4.2<br />

Ein Grundproblem <strong>der</strong> Schulen besteht aus Sicht <strong>der</strong> Befragten<br />

vor allem darin, dass Ausbildungsplätze fehlen<br />

und Betriebe hohe Ansprüche an die Bewerberinnen und<br />

Bewerber haben. Kriterien für die Schulauswahl sei jedoch<br />

wohl eher gewesen, wie die Schulen im Bereich Berufsorientierung<br />

aufgestellt gewesen seien. Unterschiede<br />

zeigen sich hierbei zwischen Haupt- und För<strong>der</strong>schulen.<br />

För<strong>der</strong>schulen haben das Problem, dass die Jugendlichen<br />

mit För<strong>der</strong>schulabschluss aufgrund ihrer Lernbehin<strong>der</strong>ung<br />

in <strong>der</strong> Regel keinen Ausbildungsplatz in einer Vollausbildung<br />

erhalten, son<strong>der</strong>n ihnen nur die Möglichkeit<br />

einer Werkerausbildung beziehungsweise theoriereduzierten<br />

Ausbildung bleibt. Dies erweist sich aber im zunehmenden<br />

Maße als schwierig, da das Angebot solcher<br />

Ausbildungen stetig sinkt, sodass <strong>der</strong> Großteil <strong>der</strong> Schülerinnen<br />

und Schüler zunächst in Übergangsmaßnahmen<br />

<strong>der</strong> Agentur für Arbeit übergeht und nur ein Bruchteil direkt<br />

nach Schulabschluss einen Ausbildungsplatz bekommt.<br />

„Und wenn wir in Richtung Theorie reduzierter Ausbildung<br />

gehen, dann wird es natürlich schwierig, entsprechende<br />

Arbeitgeber zu finden, die sagen ich bilde mal<br />

gern einen Metallbearbeiter aus und nicht einen Metallbauer,<br />

also das ist dann wie<strong>der</strong> die Sache, was wird nachgefragt.“<br />

(BB6, 15-16)<br />

Dennoch ist <strong>der</strong> Übergang in eine berufsvorbereitende<br />

Maßnahme durchaus als Perspektive <strong>der</strong> För<strong>der</strong>schüler zu<br />

sehen:<br />

„… und die Qualifikationen unserer Schüler sind natürlich<br />

schon teilweise durchaus schwierig, insofern ist es wichtig,<br />

dass man ihnen klar macht, ‚Ihr habt eine Perspektive‘.<br />

Die ist für den größten Teil unserer Schüler in den<br />

Son<strong>der</strong>berufsfachschulen, o<strong>der</strong> natürlich im Einzelfall<br />

auch in normalen Berufsschulen, Berufsvorbereitungsjahre<br />

sind natürlich da ganz wichtige Dinge.“ (SL9, 9)<br />

Bei den Schülerinnen und Schülern mit Hauptschulabschluss<br />

wird als Problem das Ansehen des Hauptschulabschlusses<br />

auf dem Arbeitsmarkt gesehen, weshalb die Jugendlichen<br />

ständig mit Stigmatisierungen zu kämpfen<br />

haben. Hinsichtlich <strong>der</strong> Bereitschaft <strong>der</strong> Betriebe, Jugendliche<br />

mit Hauptschulabschluss auszubilden gehen die<br />

Meinungen auseinan<strong>der</strong>:<br />

„Von Betrieben, dass die überhaupt gar nicht bereit sind<br />

mitzumachen, weil sie eben sagen … als Dachdecker, ich<br />

nehm nur noch Realschüler o<strong>der</strong> sie sagen ich hab einmal<br />

eine schlechte Erfahrung gemacht mit einem Hauptschüler<br />

deswegen nehm ich überhaupt keinen mehr.“ (Bereb7, 7)<br />

„Gott sei Dank, handwerkliche Berufe sehen das nicht so,<br />

… arbeiten gerne mit Hauptschulen und so weiter. Natürlich<br />

auch die Betriebe im kaufmännischen Bereich, dass<br />

man denen ein bisschen nahe bringt, auch Hauptschulen<br />

könnten das machen, die Schüler von einer Hauptschule<br />

könnten etwas erreichen, kaufmännische Berufe sind sehr<br />

schwierig, da eine Ausbildungsstelle zu bekommen, ne?<br />

O<strong>der</strong> medizinische Bereiche, dass man einfach sagt, ‚wir<br />

existieren, wir wollen Sie in <strong>der</strong> Schule haben, wir wol-

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