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Zwischenbericht 2010 zur Evaluation der ... - Bildungsketten

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Drucksache 17/3890 – 72 – Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode<br />

nes und vor allem Bildungsphasen übergreifendes Modellvorhaben<br />

verstanden. In einzelnen Fällen hat dies <strong>zur</strong><br />

Folge, dass begleiteten Jugendlichen, die sich dem Schulkontext<br />

zum Beispiel durch Schulverweigerung entziehen,<br />

aus <strong>der</strong> Betreuung herausfallen, da die Berufseinstiegsbegleitung<br />

hier nicht außerschulisch agiert.<br />

Gleichzeitig wird deutlich, dass für die konkrete Umsetzung<br />

oft schwierige Abstimmungsprozesse mit den schulischen<br />

Akteuren notwendig sind.<br />

Zum Zeitpunkt <strong>der</strong> Interviews war nur für einige wenige<br />

<strong>der</strong> Befragten schon geklärt, in welcher Weise die Maßnahme<br />

nach Schulaustritt <strong>der</strong> Teilnehmenden weitergeführt<br />

werden wird. Dies betrifft insbeson<strong>der</strong>e auch die<br />

Frage nach ihrer örtlichen Verankerung.<br />

6.2.3 Elternanbindung<br />

Die Einbeziehung <strong>der</strong> Eltern in die Arbeit <strong>der</strong> Berufseinstiegsbegleiterinnen<br />

und -begleiter kann für die Zielerreichung<br />

<strong>der</strong> Maßnahme von entscheiden<strong>der</strong> Bedeutung<br />

sein. Insbeson<strong>der</strong>e unter dem Aspekt <strong>der</strong> Nachhaltigkeit<br />

kann es sinnvoll sein, wenn die Arbeit <strong>der</strong> Berufseinstiegsbegleiterinnen<br />

und -begleiter von weiteren Bezugspersonen<br />

wie zum Beispiel den Eltern unterstützt wird.<br />

Daher wurden die Berufseinstiegsbegleiterinnen und -begleiter<br />

in <strong>der</strong> standardisierten Befragung danach gefragt,<br />

wann sie Kontakt zu den Elternhäusern gesucht haben.<br />

Mit 84 % hat die weit überwiegende Mehrheit <strong>der</strong> Berufseinstiegsbegleiterinnen<br />

und -begleiter diesen Kontakt sowohl<br />

zu Beginn als auch im weiteren Betreuungsverlauf<br />

gesucht. Nur 12 % von ihnen haben im Betreuungsverlauf<br />

weitere Kontakte nur bei beson<strong>der</strong>em Bedarf gesucht,<br />

und 2 % sind nur zu Beginn <strong>der</strong> Begleitung auf die Eltern<br />

zugegangen. Dabei werden verschiedene Formen und<br />

Wege gesucht, um die Elternhäuser in die Arbeit <strong>der</strong> Berufseinstiegsbegleitung<br />

einzubinden. Tabelle 6.8 gibt einen<br />

Überblick über die unterschiedlichen Zugangswege.<br />

Auch aus dieser Tabelle wird deutlich, dass die Berufseinstiegsbegleitung<br />

und die damit verbundenen Tätigkeiten<br />

räumlich gesehen an <strong>der</strong> Schule stattfinden.<br />

Tabelle 6.8<br />

Möglichkeiten <strong>der</strong> Elternanbindung<br />

in <strong>der</strong> Berufseinstiegsbegleitung<br />

Elternanbindung durch…<br />

Prozent<br />

Einladung in die Sprechstunde 75,4 %<br />

Elternabende 72,3 %<br />

Hausbesuche 63,2 %<br />

verbindliche Vereinbarungen 53,3 %<br />

Anmerkungen:<br />

Die Werte sind auf die Grundgesamtheit <strong>der</strong> Berufseinstiegsbegleiter/innen<br />

hochgerechnet.<br />

Quelle: Befragung <strong>der</strong> Berufseinstiegsbegleiterinnen und -begleiter <strong>2010</strong>.<br />

In einer nennenswerten Zahl von Fällen gab es jedoch<br />

Schwierigkeiten, die Eltern einzubeziehen. So bewertet<br />

fast ein Drittel <strong>der</strong> Befragten (30,8 %) die Ansprechbarkeit<br />

von Eltern als schlecht o<strong>der</strong> eher schlecht, während<br />

nur 6,7 % die Ansprechbarkeit als sehr gut beurteilen.<br />

Die im Rahmen <strong>der</strong> qualitativen Fallstudien interviewten<br />

Berufseinstiegsbegleiterinnen und -begleiter verstehen<br />

die Elternarbeit grundsätzlich als wichtigen Bereich ihrer<br />

Tätigkeiten. Die Bandbreite <strong>der</strong> Ausgestaltung reicht jedoch<br />

von einerseits sehr intensiver Kooperation und Unterstützung<br />

<strong>der</strong> Eltern im Rahmen übergangsbezogener<br />

Fragstellungen, bis hin zu nur punktuellen o<strong>der</strong> einmaligen<br />

Kontakten. In zwei Fällen wird Elternarbeit dezidiert<br />

abgelehnt beziehungsweise nur im Falle des Einverständnisses<br />

<strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> realisiert und als ein Zugeständnis an<br />

die vertrauensvolle Beziehung zwischen Berufseinstiegsbegleiterin<br />

und Schülerin postuliert. Einige Berufseinstiegsbegleiterinnen<br />

und -begleiter verstehen Elternarbeit<br />

auch als Möglichkeit, ihre pädagogischen Handlungsspielräume<br />

zu erweitern o<strong>der</strong> Eltern eine Vermittlungsfunktion<br />

zwischen Schule und Familie zu bieten. Für<br />

an<strong>der</strong>e gehört Elternarbeit <strong>zur</strong> selbstverständlichen<br />

Grundlage eines lebensweltorientierten Ansatzes:<br />

„… dass ich versuche mir dort ein Bild zu machen. Welche<br />

Voraussetzungen sie eigentlich mitbringen. Und von<br />

da aus dann für mich Ziele festlege.“ (Bereb5, 18).<br />

Insgesamt lässt sich aus diesen Befunden die Schlussfolgerung<br />

ziehen, dass den Berufseinstiegsbegleiterinnen<br />

und -begleiter die zentrale Bedeutung einer kontinuierlichen,<br />

zumindest bedarfsbezogenen Einbeziehung <strong>der</strong> Eltern<br />

für den Erfolg <strong>der</strong> Begleitung ihrer Jugendlichen bewusst<br />

ist.<br />

6.3 Zusammenarbeit <strong>der</strong> Akteure<br />

6.3.1 Intensität und Einschätzung <strong>der</strong><br />

Zusammenarbeit <strong>der</strong> Berufseinstiegsbegleiterinnen<br />

und Berufseinstiegsbegleiter<br />

mit Dritten<br />

Ein wesentliches Charakteristikum <strong>der</strong> Berufseinstiegsbegleitung<br />

besteht darin, dass die Ziele zwar klar definiert<br />

sind, es jedoch weitgehend offen gelassen wurde, wie<br />

diese Ziele in <strong>der</strong> Praxis zu realisieren sind. Dagegen gibt<br />

es klare Vorgaben hinsichtlich <strong>der</strong> Zusammenarbeit mit<br />

Dritten. In den Geschäftsanweisungen (HEGA) <strong>zur</strong> Berufseinstiegsbegleitung<br />

<strong>der</strong> BA (2008, S. 3) heißt es<br />

hierzu: „Berufseinstiegsbegleiter müssen mit diversen<br />

an<strong>der</strong>en Akteuren […] und Berufsgruppen […] eng zusammenarbeiten.“<br />

Dabei werden nicht nur die Akteure<br />

konkret aufgeführt, die von den Berufseinstiegsbegleiterinnen<br />

und Berufseinstiegsbegleitern bei <strong>der</strong> Umsetzung<br />

<strong>der</strong> Maßnahme einbezogen werden müssen, son<strong>der</strong>n auch<br />

die einzelnen, für die Zusammenarbeit relevanten Handlungsfel<strong>der</strong><br />

benannt. Tabelle 6.9 gibt einen Überblick<br />

über die genannten Akteure und Handlungsfel<strong>der</strong>:

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