Zwischenbericht 2010 zur Evaluation der ... - Bildungsketten
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Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 5 – Drucksache 17/3890<br />
S. 16). Im DJI-Übergangspanel sind ein Jahr später<br />
knapp 50 % in Ausbildung o<strong>der</strong> Schule, drei Jahre<br />
später 65 %, während 18 % erwerbstätig sind (Gaupp<br />
et al. 2008, S. 31ff; siehe Abbildung 2.1).<br />
– Die vom Institut für Sozial- und Gesellschaftsforschung<br />
(ISG) durchgeführte Verbleibsstudie von Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmern an beruflichen und vorberuflichen<br />
Maßnahmen im Freistaat Sachsen verbindet die Frage<br />
nach <strong>der</strong> Effektivität <strong>der</strong> Maßnahmen im Sinne <strong>der</strong> Vermittlung<br />
in Ausbildung mit <strong>der</strong> nach ihrer Effizienz im<br />
Sinne ihrer Kosten-Nutzen-Relation. In Bezug auf die<br />
vorberuflichen Maßnahmen kommt sie zum Ergebnis,<br />
dass nach neun Monaten drei Viertel aller Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmer in einer Berufsausbildung<br />
stehen. Dabei unterscheiden sich unterschiedliche Maßnahmen<br />
wie Berufsvorbereitungsjahr, Berufsgrundbildungsjahr<br />
o<strong>der</strong> die Einstiegsqualifizierung nur solange,<br />
wie man nicht ihre unterschiedliche Teilnehmerzusammensetzung<br />
berücksichtigt. Diese Maßnahmen erscheinen<br />
allerdings deutlich effektiver als SGB II- und<br />
SGB VIII-Maßnahmen. Was die Effizienz vorberuflicher<br />
Maßnahmen betrifft, so zeigt sich das Einstiegsqualifizierungsjahr<br />
als kostengünstigste Maßnahme.<br />
Dies hängt nicht nur mit <strong>der</strong> hohen Erfolgsrate, son<strong>der</strong>n<br />
auch mit den vergleichsweise geringen Kosten zusammen<br />
(ISG 2009).<br />
– Das BMAS hat 2009 ein Forschungskonsortium unter<br />
Führung des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung<br />
(ZEW) beauftragt, 10 den aktuellen Forschungsstand<br />
von arbeitsmarktpolitischer För<strong>der</strong>ung<br />
von jungen Menschen unter 25 Jahren im SGB II und<br />
SGB III zu untersuchen und mögliche Forschungslücken<br />
aufzuzeigen. 11 Das Forschungsteam kommt zum<br />
Ergebnis, dass es in diesem Bereich nur wenige quantitative<br />
<strong>Evaluation</strong>en gibt und mit Ausnahme des Bundesausbildungsför<strong>der</strong>ungsgesetzes<br />
(BAföG) keine<br />
Wirkungsanalysen existieren. Derzeit werden neben<br />
<strong>der</strong> Berufseinstiegsbegleitung die Einstiegsqualifizierung<br />
sowie <strong>der</strong> Ausbildungsbonus evaluiert. Hauptkritikpunkt<br />
<strong>der</strong> Studie ist <strong>der</strong> fehlende Kontrollgruppen-<br />
10 Konsortialpartner sind die Rambøll Management Consulting<br />
(Rambøll) und das Institut für angewandte Sozialwissenschaft (infas).<br />
11 Die Vorstudie ist noch in Bearbeitung und wird am 14.09.<strong>2010</strong> dem<br />
BMAS vorgelegt. (Quelle: Projektseite des ZEW: www.zew.de/de/<br />
forschung/projekte.php3?action=detail&nr=935 [Abgerufen am:<br />
23.08.<strong>2010</strong>]). Erste Ergebnisse wurden auf einem Workshop am<br />
10.05.<strong>2010</strong> im BMAS in Berlin präsentiert.<br />
Abbildung 2.1<br />
Übergangsverläufe Jugendlicher nach <strong>der</strong> Berufsvorbereitung<br />
Quelle: Übergangspanel (Gaupp et al. 2008, S. 35).