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Zwischenbericht 2010 zur Evaluation der ... - Bildungsketten

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Drucksache 17/3890 – 34 – Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode<br />

Orientierungshilfe, als Unterstützung … Insofern ist es<br />

beides. Es ist eine personelle Frage an die Person gebunden,<br />

aber tatsächlich auch eine strukturelle des Anbieters.“<br />

(SL3, 94-96)<br />

Insgesamt führte dies zu vielfältigen Irritationen seitens <strong>der</strong><br />

Schulleitung mit dem Resultat, dass die Schule zunächst<br />

aus dem Projekt aussteigen wollte. Sie entschied sich aber<br />

zum Verbleib, wozu insbeson<strong>der</strong>e ein Personalwechsel beitrug.<br />

Die neu eingesetzten Berufseinstiegsbegleiterinnen<br />

beziehungsweise Berufseinstiegsbegleiter haben Erfahrungen<br />

in <strong>der</strong> sozialpädagogischen Arbeit. Auch sie sehen das<br />

fehlende Konzept als Manko. In großen Abständen finden<br />

Teamsitzungen mit dem Träger statt – Supervisionen o<strong>der</strong><br />

Fortbildungen gibt es jedoch nicht.<br />

Während in dem beschriebenen Fallbeispiel die Berufseinstiegsbegleitung<br />

eher auf verlorenem Posten agiert und<br />

sich in <strong>der</strong> krisenhaften Situation mit <strong>der</strong> Schule vom Träger<br />

alleingelassen fühlt, gibt es in an<strong>der</strong>en Fallstudien zahlreiche<br />

Beispiele für unterschiedlich intensive Trägerunterstützung.<br />

Einige bringen sich insbeson<strong>der</strong>e bei Problemen<br />

in <strong>der</strong> Schule ein, an<strong>der</strong>e unterstützen fortlaufend mittels<br />

Fortbildungen und Teamsitzungen. Dabei zählt <strong>zur</strong> Unterstützung<br />

auch die materielle Ausstattung. Kommen an einem<br />

Standort mehrere Berufseinstiegsbegleiterinnen beziehungsweise<br />

-begleiter zum Einsatz, so wird dies in <strong>der</strong><br />

Regel zum gegenseitigen Austausch genutzt. Inwiefern<br />

eine interne Unterstützung des Personals erfolgt – beziehungsweise<br />

<strong>der</strong>en Notwendigkeit in den Blick genommen<br />

wird – und eine konzeptionelle Ausgestaltung <strong>der</strong> Berufseinstiegsbegleitung<br />

vorliegt beziehungsweise transportiert<br />

wird unterscheidet sich von Träger zu Träger. Dabei kann<br />

die Qualität dieser Unterstützung und Transparenz <strong>der</strong> Arbeit<br />

nicht an <strong>der</strong> inhaltlichen Ausgestaltung o<strong>der</strong> lokalen<br />

Verortung des Trägers festgemacht werden.<br />

4.2.3 In <strong>der</strong> Berufseinstiegsbegleitung<br />

eingesetztes Personal<br />

Die Anfor<strong>der</strong>ungen im Hinblick auf Qualifikation und Erfahrungshintergrund<br />

<strong>der</strong> Berufseinstiegsbegleiterinnen<br />

und -begleitern finden sich in drei Quellen: SGB III, Gesetzesbegründung<br />

und Ausschreibungsunterlagen. Im<br />

§ 421s SGB III heißt es:<br />

„Berufseinstiegsbegleiter sind Personen, die aufgrund ihrer<br />

Berufs- und Lebenserfahrung für die Begleitung<br />

beson<strong>der</strong>s geeignet sind. Dem Jugendlichen ist ein Berufseinstiegsbegleiter<br />

zuzuordnen. Ein Wechsel des Berufseinstiegsbegleiters<br />

während <strong>der</strong> Begleitung eines Jugendlichen<br />

ist nur aus wichtigem Grund zulässig. Einem<br />

Berufseinstiegsbegleiter sollen in <strong>der</strong> Regel höchstens<br />

zwanzig Jugendliche gleichzeitig zugeordnet sein.“<br />

In <strong>der</strong> Begründung des Gesetzes finden sich weitere Hinweise<br />

auf die Qualifikation des für die Berufseinstiegsbegleitung<br />

zu gewinnenden Personals. So heißt es dort an<br />

<strong>der</strong> entsprechenden Stelle (Bundesregierung 2008, S.17):<br />

„Nach einer Auswertung bestehen<strong>der</strong> Ausbildungspatenschaftsprojekte<br />

zählen hierzu insbeson<strong>der</strong>e Personen mit<br />

praktischer Berufserfahrung in den dualen Ausbildungsberufen,<br />

Führungserfahrung, Ausbildungserfahrung o<strong>der</strong><br />

sozialpädagogischer Berufserfahrung. Für sie entstehen<br />

bei den Trägern neue Beschäftigungschancen. Die Träger<br />

<strong>der</strong> Maßnahmen sollen bei <strong>der</strong> Auswahl <strong>der</strong> jeweils bei<br />

ihnen beschäftigten Berufseinstiegsbegleiter darauf achten,<br />

dass die unterschiedlichen Fachrichtungen angemessen<br />

vertreten sind.“<br />

Insbeson<strong>der</strong>e die Leistungsbeschreibungen, die im Zuge<br />

<strong>der</strong> Ausschreibung <strong>der</strong> Maßnahme erstellt wurden, zeigen,<br />

dass den Maßnahmeträgern in Bezug auf die Auswahl<br />

ihrer Berufseinstiegsbegleiterinnen und -begleitern<br />

von <strong>der</strong> BA dezidierte Vorgaben gemacht wurden. Das<br />

betrifft sowohl die berufliche Qualifikation einer einzelnen<br />

Begleiterin beziehungsweise eines einzelnen Begleiters<br />

als auch die qualifikationsgemäße Zusammensetzung<br />

des Teams aller Berufseinstiegsbegleiterinnen und -begleiter<br />

bei einem Träger insgesamt.<br />

Die Berufseinstiegsbegleiterinnen und -begleiter sind die<br />

zentrale Figur, von denen die Maßnahme umgesetzt wird.<br />

Daher ist es wichtig, zu wissen, wie sich diese Personengruppe<br />

vor allem von ihrer Qualifikation zusammensetzt.<br />

Dieser Frage wurde sowohl in den standardisierten Befragungen<br />

als auch in den qualitativen Fallstudien nachgegangen.<br />

In den standardisierten Befragungen wurden die Berufseinstiegsbegleiterinnen<br />

und -begleiter nach ihrer Qualifikation<br />

befragt. 32 Wie Tabelle 4.3 zeigt, hat ein großer Teil<br />

<strong>der</strong> Berufseinstiegsbegleiterinnen und -begleiter entwe<strong>der</strong><br />

einen Fachhochschulabschluss in Sozialpädagogik<br />

(39,2 %) o<strong>der</strong> einen Universitätsabschluss in Pädagogik<br />

(22 %). Ein knappes Viertel (24,7 %) hat eine Ausbil<strong>der</strong>eignungsprüfung<br />

absolviert. Trotz <strong>der</strong> Vorgaben aus <strong>der</strong><br />

Leistungsbeschreibung haben wenige Berufseinstiegsbegleiterinnen<br />

und -begleiter einen Abschluss als Technikerin<br />

o<strong>der</strong> Techniker (6,9 %) o<strong>der</strong> als Fachwirt (2,7 %).<br />

Tabelle 4.3<br />

Qualifikation <strong>der</strong> Berufseinstiegsbegleiterinnen<br />

und -begleiter<br />

Beruflicher Abschluss<br />

Anteil<br />

Sozialpädagogik/-arbeit (FH) 39,2 %<br />

Ausbil<strong>der</strong>eignerprüfung 24,7 %<br />

Pädagogik (Uni) 22,2 %<br />

Meister 15,8 %<br />

Techniker 6,9 %<br />

Fachwirt 2,7 %<br />

An<strong>der</strong>e Qualifikation 35,5 %<br />

Anmerkungen:<br />

Mehrfachnennungen möglich<br />

Angaben sind auf die Grundgesamtheit <strong>der</strong> Berufseinstiegsbegleiter/<br />

innen hochgerechnet.<br />

Quelle: Befragung <strong>der</strong> Berufseinstiegsbegleiterinnen und -begleiter, <strong>2010</strong>.<br />

32 Die Befragung hat hier Mehrfachnennungen zugelassen.

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