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Bachelor- und Master-Studiengänge in ... - Universität Passau

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STAND DER EINFÜHRUNG<br />

Festgelegt war zunächst nur, dass die Komb<strong>in</strong>ation aus Bakkalaureats-<br />

<strong>und</strong> Magisterstudiengang (wie sie <strong>in</strong> Österreich offiziell<br />

bezeichnet werden) die Länge des vorherigen Diplomstudiengangs<br />

nicht überschreiten durfte. Mit der Verabschiedung des<br />

<strong>Universität</strong>sgesetzes 2002, das Anfang 2004 <strong>in</strong> Kraft getreten ist,<br />

wurden die Bakkalaureats- <strong>und</strong> Magisterstudiengänge an <strong>Universität</strong>en<br />

auf der Gr<strong>und</strong>lage von Credits def<strong>in</strong>iert. Bakkalaureatsstudiengänge<br />

müssen <strong>in</strong> allen Diszipl<strong>in</strong>en 180 Credits aufweisen,<br />

Magisterstudiengänge 120 Credits. Dies ist das 3+2-Modell. E<strong>in</strong>e<br />

Ausnahme bilden die Lehramtsstudiengänge für das Gymnasium,<br />

die Humanmediz<strong>in</strong> <strong>und</strong> die Zahnmediz<strong>in</strong>, die weiterh<strong>in</strong> als<br />

Diplomstudiengänge angeboten werden. An den Fachhochschulen<br />

werden seit 2002 auf der Gr<strong>und</strong>lage e<strong>in</strong>er Gesetzesnovelle<br />

zum Fachhochschul-Studiengesetz dreijährige <strong>Bachelor</strong>-<strong>Studiengänge</strong><br />

<strong>und</strong> e<strong>in</strong>- oder zweijährige <strong>Master</strong>-<strong>Studiengänge</strong> e<strong>in</strong>gerichtet.<br />

Die niederländischen Hogescholen haben ihre früheren vierjährigen<br />

<strong>Studiengänge</strong> <strong>in</strong> vierjährige <strong>Bachelor</strong>-<strong>Studiengänge</strong><br />

umgewandelt, an die zum Teil e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>jähriger <strong>Master</strong>-Studiengang<br />

anschließt. An den <strong>Universität</strong>en werden zurzeit aus den<br />

traditionell vierjährigen <strong>Studiengänge</strong>n dreijährige <strong>Bachelor</strong>-<br />

<strong>Studiengänge</strong> <strong>und</strong> überwiegend e<strong>in</strong>jährige <strong>Master</strong>-<strong>Studiengänge</strong><br />

entwickelt. Ausgenommen davon s<strong>in</strong>d technische Fächer mit<br />

dreijährigen <strong>Bachelor</strong>- <strong>und</strong> zweijährigen <strong>Master</strong>-Programmen<br />

<strong>und</strong> die mediz<strong>in</strong>ischen Fächer, die künstlerischen Fächer sowie<br />

die Lehrerausbildung mit e<strong>in</strong>em 4+2-Modell.<br />

In Ungarn, wo es bisher noch ke<strong>in</strong>e detaillierten gesetzlichen<br />

Gr<strong>und</strong>lagen für die <strong>Master</strong>-<strong>Studiengänge</strong> gibt, weichen vor allem<br />

die <strong>in</strong> den jeweiligen Stufen zu erwerbenden Credits vom <strong>Bachelor</strong>-<strong>Master</strong>-Gr<strong>und</strong>modell<br />

(180 <strong>und</strong> 120) ab. Neben diesem Gr<strong>und</strong>modell<br />

gibt es <strong>Bachelor</strong>-<strong>Studiengänge</strong> mit 210 <strong>und</strong> 240 Credits, an<br />

die sich <strong>Master</strong>-<strong>Studiengänge</strong> mit 90 oder 120 Credits anschließen.<br />

Diese längeren <strong>Studiengänge</strong> f<strong>in</strong>den sich <strong>in</strong>sbesondere <strong>in</strong><br />

der Informatik, an den Militärhochschulen, <strong>in</strong> den Ingenieurwissenschaften,<br />

im Ges<strong>und</strong>heitswesen <strong>und</strong> bei den Lehramtsstudiengängen.<br />

In ihrer alten Struktur belassen wurden Pharmazie,<br />

Zahnmediz<strong>in</strong>, Tiermediz<strong>in</strong>, Recht <strong>und</strong> Architektur mit jeweils 300<br />

Credits <strong>und</strong> die Humanmediz<strong>in</strong> mit 360 Credits.<br />

Norwegen folgt überwiegend der 3+2-Struktur. Ausgenommen<br />

davon s<strong>in</strong>d <strong>Studiengänge</strong> im Bereich der Theologie, Psychologie,<br />

Human- <strong>und</strong> Veter<strong>in</strong>ärmediz<strong>in</strong>, die m<strong>in</strong>destens sechsjährig<br />

s<strong>in</strong>d, <strong>und</strong> die staatlich regulierten vierjährigen Lehramtsstudiengänge.<br />

Das Gr<strong>und</strong>muster an französischen Hochschulen folgt für die<br />

<strong>Bachelor</strong>-<strong>Studiengänge</strong> dem dreijährigen Licence-Abschluß, an<br />

den sich e<strong>in</strong> zweijähriges <strong>Master</strong>-Studium anschließen kann.<br />

Dabei erfolgt nach dem ersten Jahr <strong>in</strong> der <strong>Master</strong>-Studienphase<br />

e<strong>in</strong>e Selektion, so dass <strong>in</strong> Frankreich von e<strong>in</strong>em 3+1+1-Modell ausgegangen<br />

wird. Studierende, die den für das zweite Jahr der<br />

<strong>Master</strong>-Studienphase erforderlichen Notendurchschnitt nicht<br />

erreichen, können nach e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>jährigen <strong>Master</strong>-Studienphase<br />

den früheren Maîtrise-Abschluss erhalten.<br />

Im Unterschied zu den genannten fünf Ländern ist e<strong>in</strong>e Struktur<br />

von <strong>Bachelor</strong>- <strong>und</strong> <strong>Master</strong>-Abschlüssen im Vere<strong>in</strong>igten Königreich<br />

Tradition. Von daher wurden als Folge der Bologna-Erklärung<br />

ke<strong>in</strong>e größeren Reformerfordernisse <strong>und</strong> auch ke<strong>in</strong>e neuen<br />

gesetzlichen Regelungen erwartet. In England, Wales <strong>und</strong> Nordirland<br />

beträgt die erforderliche Studiendauer bis zum <strong>Bachelor</strong>-<br />

Abschluss <strong>in</strong> der Regel drei Jahre. E<strong>in</strong>e vierjährige Studiendauer<br />

gibt es nur dort, wo längere Praxisphasen <strong>in</strong> das Studium <strong>in</strong>tegriert<br />

s<strong>in</strong>d oder im Rahmen besonderer Honours-Programme.<br />

Der <strong>Bachelor</strong>-Abschluss gilt als typischer Qualifikationsabschluss<br />

für akademische Berufe. Im Unterschied zu den neuen kont<strong>in</strong>entaleuropäischen<br />

Modellen ist e<strong>in</strong>e Stufung im engeren S<strong>in</strong>ne<br />

nicht vorgesehen. Dennoch gibt es e<strong>in</strong>e zweite Studienstufe, die<br />

zumeist aus e<strong>in</strong>jährigen <strong>Master</strong>-Programmen zur Vorbereitung<br />

auf ausgewählte Berufsbereiche (z. B. Lehrer, Juristen u. Ä.)<br />

besteht. Daneben wurden <strong>in</strong> den 1980er <strong>und</strong> 1990er Jahren verstärkt<br />

<strong>Master</strong>-Angebote für ausländische Studierende entwickelt<br />

oder ergänzende Studienangebote für e<strong>in</strong>e zweite fachliche Spezialisierung.<br />

Obwohl <strong>in</strong> der Vergangenheit also der Übergang <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong> <strong>Master</strong>-Studium nach Abschluss des <strong>Bachelor</strong>-Studiums nur<br />

selten der nächste logische Schritt gewesen ist, entspricht <strong>in</strong>zwischen<br />

die Zahl der Absolventen weiterführender <strong>Studiengänge</strong><br />

im Vere<strong>in</strong>igten Königreich etwa 60 Prozent der Zahl der <strong>Bachelor</strong>-Absolventen.<br />

Dabei herrscht aber von der Dauer e<strong>in</strong> 3+1-<br />

Modell vor, während das vorrangig <strong>in</strong> kont<strong>in</strong>entaleuropäischen<br />

Ländern e<strong>in</strong>geführte 3+2-Modell eher die Ausnahme bleibt.<br />

Deutlich wird an dieser etwas detaillierten Darstellung der<br />

Zeitmodelle, dass von e<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>heitlichkeit der Studienarchitektur<br />

ke<strong>in</strong>e Rede se<strong>in</strong> kann. Darüber h<strong>in</strong>aus s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> unseren Vergleichsländern<br />

<strong>in</strong> der Regel e<strong>in</strong>ige Fächer von der <strong>Bachelor</strong>-<br />

<strong>Master</strong>-Stufung ausgenommen. Dabei handelt es sich vorwiegend<br />

um die Mediz<strong>in</strong> <strong>und</strong> die – vielfach staatlich regulierten –<br />

Lehramtsstudiengänge. H<strong>in</strong>zu kommen <strong>in</strong> jedem Land jeweils<br />

unterschiedliche weitere zwei bis drei Fächer.<br />

4.1.3 Der Charakter von <strong>Bachelor</strong>- <strong>und</strong> <strong>Master</strong>-<strong>Studiengänge</strong>n<br />

Bei der Entwicklung der <strong>Bachelor</strong>-<strong>Studiengänge</strong> <strong>in</strong> unseren Vergleichsländern<br />

fällt zunächst auf, dass <strong>Universität</strong>en sich mit der<br />

Herstellung der „Beschäftigungsfähigkeit“, also entsprechenden<br />

Praxisanteilen, Berufsrelevanz, Schlüsselqualifikationen etc., <strong>in</strong><br />

ihren <strong>Bachelor</strong>-<strong>Studiengänge</strong>n etwas schwer tun, während die<br />

Fachhochschulen <strong>und</strong> äquivalente Hochschule<strong>in</strong>richtungen<br />

damit ke<strong>in</strong>e Schwierigkeiten haben, sich aber eher darum bemühen,<br />

die Theorieanteile zu verstärken, um ihren <strong>Bachelor</strong>-Absolventen<br />

den Übergang <strong>in</strong> e<strong>in</strong> <strong>Master</strong>-Studium zu ermöglichen, sei<br />

es an e<strong>in</strong>er <strong>Universität</strong>, sei es an e<strong>in</strong>er Fachhochschule. Gerade<br />

auf dieser Ebene von <strong>Studiengänge</strong>n gibt es Auflösungen der<br />

Funktionsdifferenzierungen zwischen <strong>Universität</strong>en e<strong>in</strong>erseits<br />

<strong>und</strong> Fachhochschulen bzw. deren Äquivalenten andererseits (vgl.<br />

dazu ausführlicher Abschnitt 4.6). Die <strong>Bachelor</strong>-<strong>Studiengänge</strong><br />

vermitteln <strong>in</strong> der Regel das Gr<strong>und</strong>- oder Kernwissen e<strong>in</strong>es Fachs<br />

bzw. e<strong>in</strong>er Diszipl<strong>in</strong> <strong>und</strong> ermöglichen darüber h<strong>in</strong>aus e<strong>in</strong>en<br />

begrenzten Grad an Spezialisierung, der entweder über den<br />

Wahlbereich oder über e<strong>in</strong>e Haupt- <strong>und</strong> Nebenfachstruktur<br />

erzielt wird.<br />

In mehreren unserer Vergleichsländer entwickelt sich e<strong>in</strong>e<br />

Typologie von <strong>Master</strong>-<strong>Studiengänge</strong>n. E<strong>in</strong>geführt oder im Entstehen<br />

begriffen s<strong>in</strong>d wissenschaftlich orientierte (research master<br />

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