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Bachelor- und Master-Studiengänge in ... - Universität Passau

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DEUTSCHLAND IM VERGLEICH<br />

Seitens des fzs wurden daher folgende ergänzende Maßnahmen<br />

gefordert:<br />

+ E<strong>in</strong>richtung e<strong>in</strong>er nationalen Koord<strong>in</strong>ierungsgruppe bestehend<br />

aus BMBF, KMK, HRK <strong>und</strong> fzs;<br />

+ stärkere Bezugnahme auf die Ergebnisse der Bologna-Sem<strong>in</strong>are<br />

<strong>in</strong> Deutschland;<br />

+ gesetzliche Vorgaben bei zentralen Maßnahmen wie ECTS <strong>und</strong><br />

Diploma Supplement;<br />

+ Aufnahme des Ziels e<strong>in</strong>es studiengebührenfreien europäischen<br />

Hochschulraums sowie<br />

+ stärkere Fokussierung auf die Umsetzung, auch auf europäischer<br />

Ebene.<br />

Beschäftiger <strong>und</strong> ihre Organisationen<br />

Die B<strong>und</strong>esvere<strong>in</strong>igung der Deutschen Arbeitgeberverbände<br />

(BDA) hat im September 2003 e<strong>in</strong> Memorandum zur gestuften<br />

Studienstruktur veröffentlicht, <strong>in</strong> welchem die Position der<br />

Arbeitgeber <strong>in</strong> zwölf Punkten dargestellt wurden (vgl. BDA<br />

Memorandum 2003). Angesichts der ursprünglichen Heterogenität<br />

der E<strong>in</strong>schätzungen <strong>und</strong> Positionen der Arbeitgeber zum<br />

Bologna-Prozess ist dieses Memorandum etwas überraschend.<br />

Die zwölf Punkte s<strong>in</strong>d im Folgenden <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Zusammenfassung<br />

dargestellt.<br />

+ Die Arbeitgeber <strong>in</strong> Deutschland sprechen sich für e<strong>in</strong>e flächendeckende<br />

E<strong>in</strong>führung von <strong>Bachelor</strong>- <strong>und</strong> <strong>Master</strong>-Abschlüssen<br />

aus <strong>und</strong> wollen sich bei der Rekrutierung von Hochschulabsolventen<br />

auf diese neuen Abschlüsse e<strong>in</strong>stellen.<br />

+ Der <strong>Bachelor</strong>-Abschluss soll als berufsbefähigender Regelabschluss<br />

etabliert werden. Die Wirtschaft setzt sich dafür e<strong>in</strong>,<br />

den <strong>Bachelor</strong>-Absolventen e<strong>in</strong>en attraktiven Start auf dem<br />

Arbeitsmarkt zu ermöglichen. Neben konsekutiven <strong>Master</strong>-<br />

Abschlüssen soll es auch möglich se<strong>in</strong>, e<strong>in</strong> <strong>Master</strong>-Studium nach<br />

mehreren Jahren der Berufstätigkeit aufzunehmen. E<strong>in</strong>e Umetikettierung<br />

klassischer <strong>Studiengänge</strong> wird abgelehnt.<br />

+ Aufgabe der Hochschulen ist, den Studierenden e<strong>in</strong>e wissenschaftsf<strong>und</strong>ierte<br />

Ausbildung anzubieten, die die ganze Persönlichkeit<br />

anspricht. Es sollen sowohl fachbezogene als auch überfachliche<br />

Bildungsziele verfolgt werden, wobei den überfachlichen<br />

Schlüsselkompetenzen e<strong>in</strong> größerer Stellenwert zukommen<br />

sollte als bisher.<br />

+ E<strong>in</strong> berufsbefähigender <strong>Bachelor</strong>-Studiengang soll die Kernqualifikationen<br />

e<strong>in</strong>er Diszipl<strong>in</strong> <strong>und</strong> überfachliche Kompetenzen<br />

vermitteln, weniger dagegen ausdifferenziertes Spezialwissen.<br />

+ Für die <strong>Master</strong>-Phase wird e<strong>in</strong>e Differenzierung nach zielorientierten<br />

Konzepten befürwortet, die sowohl akademisch, d.h. als<br />

Vorbereitung für e<strong>in</strong>e wissenschaftliche Laufbahn, als auch vertiefend<br />

<strong>und</strong> erweiternd im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>er gezielteren Spezialisierung<br />

oder der Erweiterung vorhandener Kompetenzen se<strong>in</strong><br />

können.<br />

+ Zu Fragen des Wettbewerbs zwischen <strong>Universität</strong>en <strong>und</strong> Fachhochschulen<br />

äußern sich die Arbeitgeber nicht, sondern legen<br />

nur e<strong>in</strong>e profilbildende Nutzung der jeweiligen Stärken nahe.<br />

+ Normative Festlegungen von Curricula <strong>und</strong> Studiendauer werden<br />

abgelehnt.<br />

+ Die E<strong>in</strong>führung von ECTS, Modularisierung <strong>und</strong> Diploma Supplement<br />

wird als Beitrag zur Steigerung der Transparenz gesehen.<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus wird e<strong>in</strong>e größere Durchlässigkeit zwischen<br />

den verschiedenen Bildungsbereichen gefordert.<br />

+ Die Qualitätssicherung soll durch Akkreditierung weiterentwickelt<br />

werden.<br />

+ Die Wirtschaft tritt für e<strong>in</strong>e Begrenzung der Abschlussgrade<br />

e<strong>in</strong>, wobei für die Unterscheidung nach Profiltypen das Diploma<br />

Supplement genutzt werden soll.<br />

+ <strong>Bachelor</strong>- <strong>und</strong> <strong>Master</strong>-Absolventen sollen nicht nach ihrem Titel<br />

oder e<strong>in</strong>er Wertigkeit des Abschlusses, sondern nach der Wertigkeit<br />

der übernommenen Aufgaben bezahlt werden.<br />

+ Die Wirtschaft bietet an, den Reformprozess an den Hochschulen<br />

aktiv zu begleiten.<br />

33<br />

Diese sehr ausführliche Stellungnahme der BDA wurde im Juni<br />

2004 ergänzt durch e<strong>in</strong>e Erklärung der Personalvorstände führender<br />

deutscher Unternehmen (vgl. „<strong>Bachelor</strong> Welcome“ vom<br />

7. Juni 2004). Die Erklärung greift die wesentlichen Punkte <strong>und</strong><br />

Forderungen des Memorandums wieder auf. Die Unterzeichner<br />

erklären sich bereit, <strong>Bachelor</strong>-Absolventen attraktive E<strong>in</strong>stiegschancen<br />

<strong>und</strong> – durch betriebliche <strong>und</strong> externe Weiterbildung –<br />

Entwicklungsmöglichkeiten <strong>in</strong> Fach- <strong>und</strong> Führungspositionen zu<br />

eröffnen. Gleichzeitig stellen sie jedoch auch e<strong>in</strong>e Reihe von<br />

Anforderungen an Inhalt, Struktur, Qualität <strong>und</strong> Vergleichbarkeit<br />

der neuen Abschlüsse <strong>und</strong> bek<strong>und</strong>en ihre Bereitschaft zur<br />

Kooperation mit den Hochschulen.<br />

5.5.5 Folgen für die Struktur der Hochschullandschaft<br />

Fast alle Akteure <strong>in</strong> Deutschland sprechen sich für den Erhalt der<br />

beiden Hochschultypen, <strong>Universität</strong>en <strong>und</strong> Fachhochschulen,<br />

aus. Zugleich wird aber davon ausgegangen, dass sich die Beziehung<br />

zwischen den beiden Typen durch die E<strong>in</strong>führung der<br />

gestuften Studienstruktur verändern wird. Zwar stand zunächst<br />

zur Diskussion, ob <strong>Master</strong>-<strong>Studiengänge</strong> auch an Fachhochschulen<br />

e<strong>in</strong>geführt werden <strong>und</strong> ob <strong>und</strong> wie sich <strong>Bachelor</strong>- <strong>und</strong> <strong>Master</strong>-<br />

<strong>Studiengänge</strong> <strong>in</strong> ihrer Akzentsetzung <strong>und</strong> bei der Titelvergabe je<br />

nach Hochschultyp unterscheiden sollten, doch ist die Entschei-

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