Beschlussvorlae Projekt KOMPASS - Agenda 21 in München

osa liste münchen
An Herrn
Oberbürgermeister Ude
Nachhaltigkeitsindikatoren
Antrag
München, 02.02.2001
Das Agenda-21-Büro wird beauftragt, die momentan in der Diskussion befindlichen
Nachhaltigkeitsindikatoren so weiterzuentwickeln, dass sie dem Stadtrat als Entscheidungshilfe
für sein politisches Handeln dienen können.
Dabei ist zu prüfen, inwieweit es sinnvoll ist, das Sensitivitätsmodell von Frederic
Vester anzuwenden und das Vester-Büro als Berater hinzuzuziehen.
Begründung:
Die vom Agenda-21-Büro entwickelten Nachhaltigkeitsindikatoren, wie sie dem
Stadtrat im Umweltschutzausschuß vom 24.02.2000 bekanntgegeben wurden, sind
ein statisches Instrument. Die Indikatoren geben Auskunft darüber, wie sich
bestimmte Parameter in verschiedenen Handlungsbereichen in einem definierten
Zeitraum verändern. Als politische Entscheidungshilfe ist dieses Instrument insofern
rückwärtsgewandt, als erst im nachhinein ein Urteil darüber gefällt werden kann, inwieweit
die politischen Entscheidungen der jüngeren Vergangenheit die nachhaltige
Entwicklung der Stadt München positiv oder negativ beeinflußt haben.
Die Rahmen des Projektes KOMPASS entwickelten Nachhaltigkeitsindikatoren bilden
jedoch eine gute Basis, um - darauf aufbauend - auch zukunftsgerichtete Aussagen
treffen zu können. Für den Stadtrat wäre es hilfreich, bereits beim Zeitpunkt der
Stadtratsentscheidung eine transparente Entscheidungsgrundlage zu haben, inwieweit
der anstehende Beschluß die nachhaltige Entwicklung Münchens befördert oder
hemmt. Vorstellbar ist beispielsweise eine ‚Nachhaltigkeitsskala‘ von +5 bis –5, auf
der als grobe Richtschnur bei jedem relevanten Stadtratsbeschluß eine Abschätzung
der ‚Nachhaltigkeitswirksamkeit‘ der Entscheidung abgetragen wird.
Der Anspruch, das – bislang statische - Instrument Nachhaltigkeitsindikatoren insofern
in ein dynamisches Instrument als Entscheidungshilfe für die Kommunalpolitik zu
verwandeln, ist sicherlich anspruchsvoll. In vielen Fällen werden vermutlich Zielkonflikte
auftauchen, bei denen dann die Politik in einem Abwägungsprozeß Prioritäten
setzen muß.