Beschlussvorlae Projekt KOMPASS - Agenda 21 in München
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Indikator-Datenblatt (KOM 2)<br />
Entwicklung Abfallaufkommen und Situation <strong>in</strong> München<br />
Erläuterung<br />
In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts waren<br />
<strong>in</strong> München noch deutlich mehr E<strong>in</strong>wohner<br />
als von diesen jährlich erzeugter Hausmüll (<strong>in</strong><br />
cbm) zu verzeichnen. Anfang der 60er Jahre<br />
stieg der Müllanfall rapide an und übertraf die<br />
E<strong>in</strong>wohnerentwicklung erheblich. In e<strong>in</strong>em<br />
Zeitraum von ca. 30 Jahren hat sich dann die<br />
von der Stadt zu bewältigende<br />
Hausmüllmenge <strong>in</strong> München etwa verfünffacht<br />
– von noch 100.000 t im Jahre 1960 auf über<br />
e<strong>in</strong>e halbe Million Tonnen 1990. Mitte der 80er<br />
Jahre drohte der Stadt München schließlich<br />
wegen des sukzessiv steigenden<br />
Abfallaufkommens und dafür aber nur begrenzter<br />
Beseitigungsanlagen der Entsorgungsnotstand.<br />
Es war offensichtlich, dass<br />
dieses Dilemma mit den herkömmlichen<br />
Methoden der Abfallbeseitigung alle<strong>in</strong> nicht<br />
mehr zu lösen war.<br />
Der Stadtrat der Landeshauptstadt hat daher<br />
im Jahre 1988 e<strong>in</strong> grundlegend neues Abfallkonzept<br />
beschlossen, das schwerpunktmäßig<br />
folgende beiden Ziele festlegte:<br />
das Müllmengenwachstum zu stoppen und<br />
langfristig e<strong>in</strong>e Reduzierung der Restmüllmenge<br />
durch Vermeidung und Verwertung<br />
zu erreichen,<br />
den unvermeidlich anfallenden Restmüll so<br />
umweltverträglich wie möglich zu entsorgen.<br />
Dieses Abfallkonzept leitete die Entwicklung<br />
von der traditionellen Abfallbeseitigung zu<br />
e<strong>in</strong>er zeitgemäßen Abfallwirtschaft e<strong>in</strong>, deren<br />
Aufgabe es ist, gebrauchte Stoffe weitgehend<br />
<strong>in</strong> den Wirtschaftskreislauf zurück zuführen.<br />
Das neue Konzept legte e<strong>in</strong>e „Entsorgungshierarchie“<br />
fest, die wie folgt gegliedert ist:<br />
1. Vermeidung geht vor<br />
2. Wiederverwertung geht vor<br />
3. Verbrennung geht vor<br />
4. Deponierung<br />
Die Umsetzung der Maßnahmen des Abfallkonzeptes<br />
von 1988 haben seither zu e<strong>in</strong>em<br />
erheblichen Rückgang der Restmüllmenge<br />
geführt.<br />
So ist darzustellen, dass sich die jährliche<br />
Restmüllmenge im Jahre 1989 noch auf 1,2<br />
Mio. t belief. Im 10-Jahreszeitraum konnte<br />
dieser Berg erheblich abgebaut werden, so<br />
dass diese Müllmenge im Jahre 1998 auf<br />
noch rd. 500.000 t verr<strong>in</strong>gert werden konnte.<br />
Def<strong>in</strong>ition<br />
In der Münchner Abfallwirtschaft fallen <strong>in</strong>sbesondere<br />
an:<br />
Abfälle zur Beseitigung aus Haushalten<br />
Abfälle zur Verwertung (Wertstoffe),<br />
Sperrmüll und Problemabfälle aus<br />
Haushalten<br />
Abfälle zur Beseitigung aus Gewerbe<br />
Bauabfälle zur Beseitigung<br />
Der rechtliche Rahmen sieht hierzu neben den<br />
e<strong>in</strong>schlägigen Bundes- und Landesgesetzen<br />
e<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>nvolle Ergänzung und Modifizierung<br />
durch das Münchner Ortsrecht vor.<br />
Allgeme<strong>in</strong>e Abfallsatzung, Hausmüllentsorgungssatzung,<br />
Gewerbe- und Bauabfallentsorgungssatzung,<br />
Gartenabfallentsorgungssatzung,<br />
Hausratssperrmüll-,<br />
Wertstoff- und Problemmüllsatzung, ggf.<br />
mit e<strong>in</strong>schlägiger Gebührensatzung.<br />
Beziehung<br />
Abfall wird praktisch Tag für Tag von jedermann<br />
erzeugt und fällt <strong>in</strong> den verschiedensten<br />
Lebensbereichen (Haushalt, Beruf, Freizeit,<br />
Hobby etc.) an. Der Indikator betrifft<br />
demzufolge alle wichtigen Lebensbereiche<br />
und gesellschaftlichen Interessengruppen. Für<br />
Anlage A. 2, Seite 10