Beschlussvorlae Projekt KOMPASS - Agenda 21 in München
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B Indikator: Zunahme der Siedlungsflächen <strong>in</strong> der Region München<br />
1. Problemanalyse/Ziel<br />
Die Problemanalyse korrespondiert mit jener zum Indikator „Verhältnis Freiflächen zu Siedlungsflächen“<br />
für das Stadtgebiet (vgl. Ziffer 8.5 A), nur dass hier die regionale Situation fokussiert wird.<br />
Mit dem Indikator wird das Ziel verfolgt, die künftige Siedlungsentwicklung an e<strong>in</strong>em sparsamen Umgang<br />
mit dem knappen Gut Boden zu orientieren, d.h. e<strong>in</strong>e Reduzierung der Flächen<strong>in</strong>anspruchnahme<br />
für Siedlungszwecke zu erreichen.<br />
2. Def<strong>in</strong>ition<br />
Unter Siedlungsfläche wird hier <strong>in</strong> Anlehnung an die Begriffe der Bodennutzungserhebungen der Liegenschaftsverwaltung<br />
die Summe aus „Gebäude- und (gebäude-bezogenen) Freiflächen“ (Wohn- u.<br />
Nichtwohnnutzung) 1 und der „Verkehrsflächen“ verstanden. 2<br />
Siedlungsflächenzuwachs bedeutet bei Zugrundelegung des Amtlichen Liegenschaftskatasters als Datenquelle,<br />
dass e<strong>in</strong> E<strong>in</strong>trag <strong>in</strong>s Liegenschaftsbuch erfolgt ist. Die Ergebnisse der Flächenerhebungen<br />
geben den jeweiligen Stand des Liegenschaftskatasters wieder.<br />
Bei der Interpretation von Änderungen ist zu beachten, dass es sich um saldierte Ergebnisse handelt,<br />
d.h. die Dimension von Zu- und Abgängen unbekannt bleibt. Weitere Probleme ergeben sich daraus,<br />
dass lediglich die Hauptnutzungsart e<strong>in</strong>es Grundstückes erfasst wird, Mehrfachnutzungen damit unberücksichtigt<br />
bleiben. Katastertechnisch zählen auch die noch nicht realisierten, aber ausgewiesenen<br />
Bauplätze zu den Gebäude- und Freiflächen. Bei enger Auslegung des Begriffes Realnutzung wäre auch<br />
die Zuordnung der gebäudebezogenen Freiflächen zur Siedlungs- und Verkehrsfläche zu problematisieren.<br />
Der grundstücksbezogene Ansatz lässt aber e<strong>in</strong>e differenziertere Betrachtung hier nicht zu. Der<br />
Erhebungsaufwand für e<strong>in</strong>e detailliertere Erfassung der Realnutzung sche<strong>in</strong>t zum<strong>in</strong>dest für e<strong>in</strong>e flächendeckende<br />
Betrachtung weder angemessen noch leistbar.<br />
3. Quelle<br />
Amtliches Liegenschaftskataster (ALK): Bodennutzungserhebung des Bayerischen Landesamtes für<br />
Statistik im 4-Jahresabstand, seit 1980, zuletzt 1996.<br />
Das ALK stützt sich, wenn auch mit den o.g. <strong>in</strong>haltlichen E<strong>in</strong>schränkungen, auf die Realnutzung, woh<strong>in</strong>gegen<br />
die planungsbezogenen Kataster wie z.B. das Raumordnungskataster der Regierung von Oberbayern<br />
bei ihren Angaben zur Nutzungsdifferenzierung lediglich auf die <strong>in</strong> den Flächennutzungsplänen<br />
ausgewiesene beabsichtigte Nutzung abstellen und damit zum Teil erhebliche Abweichungen von der<br />
Realnutzung bestehen. E<strong>in</strong> Nachteil der ALK-Daten ist <strong>in</strong> der nur alle 4 Jahre erfolgenden Datenerhebung<br />
zu sehen.<br />
1 Die gebäudezugehörige Freifläche umfasst Hofräume, Vorgärten, Hausgärten, Lagerplätze, Grünflächen, Spielplätze,<br />
Stellplätze, Zufahrten und ähnliche Flächen (es sei denn, dass sie wegen eigenständiger Verwendung nach ihrer tatsächlichen<br />
Nutzungsart zuzuordnen s<strong>in</strong>d). Außerdem gehören zu den gebäudebezogenen Freiflächen die bereits ausgewiesenen,<br />
aber noch nicht bebauten Bauplätze.<br />
2 Nicht e<strong>in</strong>bezogen <strong>in</strong> die Kategorie „Siedlungsfläche“ werden hier - im Gegensatz zur Def<strong>in</strong>ition <strong>in</strong> Raumordnungsberichten<br />
der Bayerischen Staatsregierung (vgl. StMLU Materialien Bd. 70 (1990) und Bd. 110 (1995)) sowie zu Abgrenzungen der<br />
BBR (frühere BfLR) - die Nutzungskategorien, die im wesentlichen unbebaut s<strong>in</strong>d:<br />
- „Erholungsflächen“ (hierzu zählen Grünanlagen sowie Flächen, die zum Teil ebenfalls versiegelt s<strong>in</strong>d wie z.B. Schrebergärten,<br />
Sportflächen und Camp<strong>in</strong>gplätze) und<br />
- „Betriebsflächen“ (Abbauland, Halden, Lagerplätze, Deponien etc.)<br />
- Friedhofsflächen<br />
Anlage E, Seite 5