Beschlussvorlae Projekt KOMPASS - Agenda 21 in München
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Indikator-Datenblatt (RGU 3)<br />
Verlorene Lebensjahre<br />
Erläuterung<br />
Die durchschnittliche Lebenserwartung ist e<strong>in</strong><br />
relativ grobes Maß für die gesundheitliche Situation<br />
der Bevölkerung. Haupttodesursache<br />
s<strong>in</strong>d Herz-/Kreislauferkrankungen, vor allem<br />
im höheren Lebensalter. H<strong>in</strong>weise auf konkrete<br />
präventive Maßnahmen <strong>in</strong> jüngerem<br />
Alter ergeben sich daraus jedoch nicht, Altersschwäche<br />
ist e<strong>in</strong>e Form von Herz-/ Kreislauferkrankung.<br />
Ziel muss se<strong>in</strong>, die Sterblichkeit<br />
<strong>in</strong> jüngeren Jahren zu senken. Aus diesen<br />
Überlegungen entwickelte sich das Konzept<br />
der verlorenen Lebensjahre, e<strong>in</strong> Indikator, der<br />
z. B. auch vom Landes<strong>in</strong>stitut für den Öffentlichen<br />
Gesundheitsdienst Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen<br />
(LÖGD) benutzt wird (Indikator 3.69). In<br />
diese Berechnung werden nur die Todesfälle<br />
unter 65 Jahren mite<strong>in</strong>bezogen.<br />
Das Konzept der verlorenen Lebensjahre ermöglicht<br />
die Bewertung e<strong>in</strong>zelner Todesursachen<br />
unter gesamtgesellschaftlichen und präventivmediz<strong>in</strong>ischen<br />
Aspekten. Re<strong>in</strong> quantitativ<br />
kann e<strong>in</strong>e relativ seltene Todesursache wie<br />
z. B. AIDS e<strong>in</strong>en ähnlichen Verlust an Lebenszeit<br />
bed<strong>in</strong>gen wie e<strong>in</strong>e häufige, wenn die<br />
erstere vor allem <strong>in</strong> jüngeren und letztere <strong>in</strong><br />
höheren Altersgruppen beobachtet wird. Ziel<br />
der Erhebung des Indikators ist die Verbesserung<br />
der gesundheitlichen Situation der<br />
Bevölkerung durch optimale Prävention,<br />
Früherkennung und Versorgung, um dadurch<br />
die Zahl der Todesfälle unter 65 Jahren auf<br />
e<strong>in</strong> M<strong>in</strong>imum zu senken. Sich ergebende<br />
Maßnahmen können sowohl unspezifisch als<br />
auch auf e<strong>in</strong>zelne Krankheiten bzw. Zielgruppen<br />
(z. B. Geschlecht) bezogen se<strong>in</strong>.<br />
Graphische Darstellung<br />
Ausgehend von e<strong>in</strong>er vorgegebenen Altersgrenze<br />
– hier 65 Jahre – werden für alle vor<br />
Erreichung der Altersgrenze Verstorbenen die<br />
nicht gelebten Jahre, das verlorene Potential,<br />
aufsummiert sowie als Rate je 100.000 E<strong>in</strong>wohner/<strong>in</strong>nen<br />
gebildet. Die erhobenen Daten<br />
werden <strong>in</strong> Diagrammform visualisiert. Möglich<br />
ist z. B. die Darstellung von Zeitverläufen, von<br />
e<strong>in</strong>zelnen Krankheitsbildern bzw. Todesursachen<br />
sowie von geschlechtsspezifischen<br />
Unterschieden. Grundlage der Berechnungen<br />
s<strong>in</strong>d die jährlichen, offiziellen Mortalitätsstatistiken<br />
des Bayerischen Landesamtes<br />
für Statistik und Datenverarbeitung sowie die<br />
E<strong>in</strong>wohnerstatistiken des Statistischen Amtes<br />
der LH München.<br />
Anlage A. 2, Seite 34