Beschlussvorlae Projekt KOMPASS - Agenda 21 in München

Indikator-Datenblatt (RGU 8)
Flächenverbrauch
Anteil der Siedlungs- und Verkehrsflächen an der Gesamtfläche der LH München
Erläuterung
Boden ist eine natürliche Lebensgrundlage
und erfüllt im Naturhaushalt viele Funktionen.
Boden ist nicht vermehrbar und nur in langen
Zeiträumen regenerierbar. Daher bedarf er
nicht nur eines qualitativen, sondern auch eines
quantitativen Schutzes. Boden muss in
der Fläche gesichert werden.
Der Verbrauch von Boden, d.h. die Flächeninanspruchnahme
für Siedlung und Verkehr
nahm in den letzten Jahrzehnten stetig zu.
Dadurch werden die natürlichen Funktionen
des Bodens zunehmend eingeschränkt oder
gehen ganz verloren. Bodenverbrauch bedeutet:
Verlust
an Lebensraum für eine vielfältige
Pflanzen- und Tierwelt,
an Produktionsgrundlage für Landund
Forstwirtschaft,
an Puffer- und Filtermöglichkeiten für
Schadstoffe zum Schutze des Grundwassers
und
an Erholungsraum für die Menschen.
Die Reduzierung der Flächeninanspruchnahme
für Siedlung und Verkehr ist daher ein
wichtiges Ziel des vorsorgenden Bodenschutzes
in einer Stadt. Nur durch die Sicherung
und Entwicklung von unbebauten Fläche
können die Böden und ihre natürlichen
Funktionen erhalten bzw. wiederhergestellt
werden.
Der Indikator bezeichnet den Anteil der Siedlungs-
und der Verkehrsflächen an der Gesamtfläche
der LH München, wobei
Siedlungsflächen sind: Gebäude und
(zugehörige) Freiflächen abzüglich der
sonstigen Freiflächen (z.B. Bauplätze)
zuzüglich der Betriebsflächen
Verkehrsflächen sind: Straßen, Wege,
Plätze zuzüglich Schienenverkehr und bis
1993 Luftfahrt (Quelle: Vermessungsamt
München)
Mit dem Aufzeigen der Entwicklung der Flächeninanspruchnahme
soll eine Trendwende
im Flächenverbrauch hin zu einem sparsamen
und schonenden Umgang mit Grund und
Boden gemäß §1a, Abs. 1 BauGB (Bodenschutzklausel)
herbeigeführt werde. Ziel ist es,
zu einem nachhaltigen Flächenmanagement
zu kommen, den Flächenverbrauch zu
reduzieren und die Gesamtversiegelung der
Stadt nicht größer werden zu lassen. Dazu
sollen Lösungsstrategien entwickelt und umgesetzt
sowie in der Öffentlichkeit ein Bewusstsein
für den Boden und seine Bedeutung
im Naturhaushalt hergestellt werden.
Anlage A. 2, Seite 39