Tradition1.pdf (Download) - Medienwissenschaft - HU Berlin
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Si la communication est essentiellement un transport dans l´espace, la transmission est essentiellement un<br />
transport dans le temps. La première est ponctuelle ou synchronisante . La seconde est diachronique :<br />
elle fait lien entre les morts et les vivants, le plus souvent en l´absence physique des „émetteurs“. <br />
Debray verwehrt sich gegen die Reduktion der Tradition auf<br />
technische oder biologische Prozesse, sondern klagt soziale<br />
Komponenten ein, wie sie Maurice Halbwachs´ Begriff des<br />
„kollektiven Gedächtnisses“ zu fassen sucht:<br />
On pourrait définir une transmission comme une télécommunication dans le temps où la machine est une<br />
interface nécessaire mais non suffisante et où le „réseau“ aura toujours double sens. Le canal unissant les<br />
destinateurs aux destinataires ne s´y réduit pas à un mécanisme physique (ondes sonores ou cirucit électrique) ni<br />
à un dispositif industriel (radio, télé, ordinateur), comme pour la diffusion de masse. La transmission ajoute à l<br />
´outil matériel de la communication un organigramme, en doublant le support technique par une personne<br />
morale. La transmission est charge, mission, obligation: culture. <br />
Das Medium der Übertragung ist seiner Botschaft (im Sinne<br />
McLuhans) vorgängig. Debray demonstriert es am christlichen<br />
Glauben: „l´objet de la transmission", nämlich Christus, "ne<br />
préexiste pas à l´opération de sa transmission", nämlich das<br />
Christentum . Läßt sich der im<br />
nachrichtentechnischen Sinne räumlich, distanzüberbrückend<br />
gemeinte Begriff der Übertragung (daher seine räumlichen<br />
Präfixe, tele-) auf zeitbasierte Prozesse übertragen -<br />
Übertragung in zeitlicher Erstreckung, Tadition Oder gilt im<br />
Sinne der Quantenmechanik ein Jenseits dieser<br />
Ausdifferenzierung von Übertragung in Raum und Zeit<br />
Rrst der Vektor der Kommunikation bestimmt ein Anzeichen zur<br />
Übertragung. Luhmann erinnert an einen archäologischen statt<br />
hermeneutischen Kommunikationsbegriff, schreckt aber vor<br />
dessen Konsequenzen zurück. Auch „kulturlose Bilder“ (Claus<br />
Pias) sind denkbar:<br />
Alle Mitteilung muß über Anzeichen abgewickelt werden, aber es gibt Anzeichen auch außerhalb aller<br />
Kommunikation so die Marskanäle als Zeichen für die Existenz intelligenter Marsbewohner. Ausdruckswert<br />
und somit Bedeutung haben Anzeichen jedoch nur, wenn und soweit sie im "einsamen Seelenleben" fungieren<br />
und dieses mit Sinn beleben. <br />
Luhmann distanziert sich von einer metaphorischen<br />
Begriffsverwendung der Übertragung als Kommunikationsbegriff -<br />
wobei die Metapher selbst "Übertragung" praktiziert: "Man<br />
sagt, die Kommunikation übertrage Nachrichten oder<br />
Informationen vom Absender auf den Empfänger." 181 Tatsächlich<br />
ist Tradition ist ein Verhältnis in der Zeit; Luhmann aber hat<br />
Bedenken, dies als kommunikativen Akt zu beschreiben:<br />
Die Übertragungsmetapher ist unbrauchbar, weil sie zu viel Ontologie impliziert. Sie suggeriert, daß der<br />
Absender etwas übergibt, was der Empfänger erhält. Das trifft schon deshalb nicht zu, weil der Absender nichts<br />
weggibt in dem Sinne, daß er selbst es verliert. Die gesamte Metaphorik des Besitzens, Habens, Gebens und<br />
Erhaltens, die gesamte Dingemtaphorik ist ungeeignet für ein Verständnis von Kommunikation .<br />
181<br />
Niklas Luhmann, Soziale Systeme: Grundriß einer allgemeinen Theorie, Frankkfurt/M. (Suhrkamp) 1988, 193<br />
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