Ansichtsexemplar (KPB_MJ2014) - Kulturprojekte Berlin

Ausstellungen
Bode-Museum
Klage um einen verstorbenen Prinzen
Die Pleurants vom Grabmal des Herzogs
Jean sans Peur in Dijon
27. September 2012 bis 3. Februar 2013
Das Musée des Beaux-Arts in
Dijon, das zurzeit wegen Sanierungsarbeiten
in Teilen geschlossen
ist, hat großzügigerweise
einen seiner Schätze auf Reisen
geschickt: Die »Pleurants« (Klagefiguren)
vom Grabmal des Herzogs
von Burgund, Johann Ohnefurcht.
Es sind 37 Alabasterfiguren,
die der Hofbildhauer Juan de
la Huerta zwischen 1443 und 1456
anfertigte. Jede Figur ist etwa
40 cm hoch und verkörpert ein
Mitglied der spätmittelalterlichen
Gesellschaft in individueller
Trauerhaltung.Die Pleurants zählen
zu den überragenden Werken
spätmittelalterlicher Plastik.
Nachdem die Skulpturen in verschiedenen
amerikanischen Museen
ausgestellt waren, gibt es
jetzt die besondere Gelegenheit,
sie an drei Orten in Europa zu sehen.
Kürzlich waren sie im Memling-Museum
in Brügge ausgestellt,
und jetzt kann man sie im
Bode-Museum bewundern. Nach
einem letzten Aufenthalt im Musée
de Cluny in Paris werden die
Skulpturen wieder in das Grabmal
von Johann Ohnefurcht integriert.
Im 15. Jahrhundert zählte das
Herzogtum Burgund, das sich
von der Gegend um Dijon bis
zur Nordsee erstreckte, zu den
mächtigsten Staaten Europas.
Herzog Philipp II. der Kühne (reg.
1363–1404) aus dem Haus Valois
hatte das Territorium 1363 von
seinem Vater König Johann II.
von Frankreich zugewiesen bekommen.
Seine Nachfolger Johann
Ohnefurcht (reg. 1404–
1419), Philipp III. der Gute (reg.
1419–1467) und Karl der Kühne
(reg. 1467–1477) wussten das
Herzogtum durch Eheschließungen,
Erbfolgen und militärische
Unternehmungen stets zu erweitern.
Besonders der Besitz
der flämischen Städte trug zu
dem enormen Reichtum der Herzöge
bei. In Ihrer Prachtentfaltung
waren die burgundischen
Herzöge unübertroffen, und das
sowohl zu Lebzeiten als auch in
den Denkmälern, die die Erinnerung
an sie auch nach ihrem
Tod bewahren sollten.
Um eine angemessene Grabstätte
für seine neue Dynastie
zu schaffen, stiftete Philipp der
Kühne 1377 die Kartause von
Champmol auf einem westlich
der Stadt Dijon gelegenen Gelände.
Im Laufe eines Jahrhunderts
wurde dort ein Klosterkomplex
errichtet und ausgestattet,
der zu einem Gesamtkunstwerk
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