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krankung spielen dürften. Vergleichbar erhöhter intrazellulärer Lipidakkumulationen<br />

in Leber <strong>und</strong> Skelettmuskulatur könnte diese kardiale<br />

Steatose bereits im Lauf des Prädiabetes entstehen. Da sich der Gestationsdiabetes<br />

als Modell zur Erforschung der frühen Veränderungen in<br />

der Pathophysiologie des Typ 2 Diabetes eignet, war Ziel dieser Studie<br />

myozelluläre Lipide in Relation zur linksventrikulären Funktion bei<br />

Frauen nach Gestationsdiabetes (pGDM) zu untersuchen. Methodik:<br />

Mittels EKG- <strong>und</strong> atemgetriggerter- 1 H Magnetresosnaz Tomografie<br />

<strong>und</strong> 1 H single voxel MR Spektroskopie (TE = 30 ms) wurden kardiale<br />

Funktionsparameter <strong>und</strong> der myokardaile Lipidgehalt (im interventrikulären<br />

Septum) bei 5 pGDM mit normaler Glukosetolernaz (nGDM),<br />

7 pGDM mit manifestem Typ 2 Diabetes (dmGDM) <strong>und</strong> 8 ges<strong>und</strong>en<br />

Kontrollen (Frauen mit normaler Glukosetoleranz während der Schwangerschaft,<br />

NGT), gematcht nach Alter <strong>und</strong> BMI, gemessen. Ergebnisse:<br />

Hinsichtlich der linksventrikulären Funktion fanden wir bis auf das<br />

Schlagvolumen, das bei dmGDM im Vergleich zu NGT signifikant vermindert<br />

war (p = 0,02), keine Unterschiede. Weiters wiesen dmGDM<br />

einen signifikant höheren intramyozellulären Lipidgehlat (0,78 € 0,29%;<br />

p = 0,02) im Vergleich zu nGDM (0,33 € 0,2%) <strong>und</strong> NGT (0,46 € 0,27%)<br />

sowie significant niedrigere HDL-Konzentrationen (dmGDM: 44,3 € 13,0,<br />

nGDM: 67,8 € 12,7, NGT: 70,3 € 14,8 mg/dl; p = 0,004) auf, die zudem eine<br />

negative zum intramyozellulären Lipidgehalt korreliert waren (R =Ÿ 0,6;<br />

p = 0,006). Schlussfolgerungen: Unsere Daten geben Hinweis darauf,<br />

dass es im Rahmen der manifesten Hyperglykämie zu einer kardialen<br />

Steatose kommt, die möglicherweise mit der Dyslipidämie (Hypo-HDLämie)<br />

im Rahmen der diabetischen Stoffwechsellage in Zusammenhang<br />

steht.<br />

FV35<br />

DPP-4-Inhibition verbessert die<br />

Glukosehomöostase, reduziert jedoch nicht die<br />

Atheroskleroseentstehung in<br />

LDL-Rezeptor-defizienten Mäusen<br />

Rabe K 1 , Becker M 1 , Bureik D 1 , Zugwurst J 1 , Göke B 1 ,<br />

Parhofer KG 1 , Brödl UC 1 , Lehrke M 1<br />

1 Klinikum der LMU München, Med II, München, Germany<br />

Hintergr<strong>und</strong>: DPP4-Inhibitoren sind eine neue Substanzklasse oraler<br />

Antidiabetika, die den Glukosemetabolismus über eine Verstärkung<br />

der Inkretin-abhängigen Insulinausschüttung verbessern. Diabetes mellitus<br />

stellt einen unabhängigen Risikofaktor für die Entstehung kardiovaskulärer<br />

Erkrankungen dar. Eine Behandlung mit dem GLP-1-Rezeptor-Agonisten<br />

Exenatide reduziert die Entstehung von Atherosklerose im<br />

Mausmodell. Entsprechend widmeten wir uns der Fragestellung, ob eine<br />

chronische DPP-4-Inhibition ebenfalls die Entstehung von Atherosklerose<br />

im Mausmodell reduziert. Methodik: LDL-Rezeptor-defiziente Mäuse<br />

(n = 15 pro Gruppe) wurden für einen Zeitraum von 18 Wochen mit dem<br />

Vildagliptin-Analog PKF275 – 055 auf Hochfettdiät behandelt. Ergebnisse:<br />

Die PKF275 – 055-Intervention führte zu einer Verbesserung der<br />

Nüchternglukose sowie der Glukosetoleranz, hatte jedoch keinen Einfluss<br />

auf Köpergewicht, Lipidstoffwechsel, Inflammationsparameter <strong>und</strong><br />

das Ausmaß der Atheroskleroseentstehung. Schlussfolgerung: DPP-<br />

4-Inhibition verbessert die Glukosehomöostase, hat jedoch keinen Einfluss<br />

auf die Entstehung von Atherosklerose in LDL-Rezeptor-defizienten<br />

Mäusen.<br />

FV36<br />

Einfluss eines ABCA1-Polymorphismus auf den<br />

protektiven Effekt von Adiponektin auf die<br />

Karotis-IMT<br />

Ciardi C 1 , Iglseder B 2 , Paulweber B 3 , Patsch J 1 , Sandhofer A 1<br />

1 Medizinische Universität Innsbruck, Universitätsklinik für<br />

Innere Medizin I, Innsbruck, Austria, 2 Paracelsus<br />

Medizinischen Privatuniversität Salzburg, Universitätsklinik<br />

für Geriatrie, Salzburg, Austria, 3 Paracelsus Medizinischen<br />

Privatuniversität Salzburg, Universitätsklinik für Innere<br />

Medizin I, Salzburg, Austria<br />

Einleitung: ATP-binding cassette transporter A1 (ABCA1) vermittelt den<br />

Transfer vom freien Cholesterin aus Makrophagen zu zirkulierenden<br />

HDL-Vorstufen, wodurch dieses Transportprotein maßgeblich am reversen<br />

Cholesterintransport (rCT) beteiligt ist. Studien konnten eine geringere<br />

Intima Media Dicke der Karotis (K-IMD) bei Trägern des R219K-<br />

Polymorphismus im ABCA1-Gen zeigen. Zudem korreliert Adiponektin<br />

negativ mit der K-IMT <strong>und</strong> positiv mit HDL-C. Rezente Studien legen<br />

einen Einfluss von Adiponektin auf den ABCA1-vermittelten Cholesterinefflux<br />

aus Makrophagen nahe. Der Zusammenhang zwischen HDL-C,<br />

Atherosklerose <strong>und</strong> Adiponektin ist jedoch bislang unklar. Ziel: Ziel die-<br />

45. Jahrestagung der Deutschen Diabetes-Gesellschaft | 12.–15. Mai 2010, Stuttgart<br />

ser Studie ist es, den Einfluss der R219K Polymorphismus im ABCA1-Gen<br />

auf die Assoziation zwischen Adiponektin <strong>und</strong> der K-IMT zu untersuchen.<br />

Studiendesign <strong>und</strong> Methoden: 680 Männer der Salzburg Atherosklerose<br />

Präventions-Programm in Personen mit hohem Infarkt Risiko<br />

(SAPHIR)-Population wurden untersucht. Die R219K-Variante wurde<br />

durch RFLP-Analyse ermittelt, die K-IMT wurde mittels hochauflösendem<br />

B-Mode-Ultraschall untersucht. Die Adiponektin Konzentration<br />

wurde mittels ELISA ermittelt. Ergebnisse: In der gesamten Studienpopulation<br />

korreliert Adiponektin negativ mit der K-IMT (r =- 0,084,<br />

p = 0,032). Für homozygote Träger des Wildtyps (n = 346) kann keine<br />

Korrelation nachgewiesen werden (r =Ÿ 0,044, p = 0,42), wogegen Träger<br />

des R-Allels (n = 334) eine signifikante, negative Korrelation der Adiponektin<br />

Konzentration zur K-IMT zeigen (r =Ÿ 0,137, p = 0,013). Dieser Effekt<br />

bleibt nach Adjustierung für Alter, Blutdruck, LDL-Cholesterin, C-reaktives<br />

Protein <strong>und</strong> Insulin-Resistenz bestehen (standardisiertes Beta<br />

=Ÿ 0,129, p = 0,009). Adiponektin korreliert positiv mit HDL-C in der<br />

gesamten Studienpopulation (r = 0,337, p < 0,001), bei homozygoten Trägern<br />

(r = 0,312, p < 0,001) <strong>und</strong> Trägern des ABCA1-Polymorphismus<br />

(r = 0,387, p < 0,001). Nach Adjustierung für HDL-C wird die Korrelation<br />

zwischen Adiponektin <strong>und</strong> der K-IMT in der gesamten Studienpopulation,<br />

bei homozygoten Trägern <strong>und</strong> bei Träger der ABCA1-Genvariation<br />

aufgehoben. Schlussfolgerung: Der R219K-Polymorphismus im AB-<br />

CA1-Gen moduliert den atheroprotektiven Effekt von Adiponektin, was<br />

darauf hindeutet, dass der Zusammenhang zwischen Adiponektin <strong>und</strong><br />

IMT zumindest teilweise durch ABCA1 beeinflusst wird. Unsere Studie<br />

unterstützt Daten aus in-vitro-Studien, welche eine Wechselwirkung<br />

von Adiponektin <strong>und</strong> ABCA1-vermittelten Cholesterin-Efflux aus Makrophagen<br />

beschreiben.<br />

FV37<br />

Proteomanalyse im Urin zur Diagnose, Prognose<br />

<strong>und</strong> Therapie-Überwachung von diabetischer<br />

Nephropathie<br />

Zürbig P 1 , Conrads S 1 , Rossing P 2 , Jerums G 3 , Mischak H 1<br />

1 Mosaiques Diagnostics GmbH, Hannover, Germany, 2 Steno<br />

Diabetes Centre, Gentofte, Denmark, 3 Austin Health,<br />

Melbourne, Australia<br />

Fragestellung: Die diabetische Nephropathie (DN) kann sogar im frühen<br />

Stadium im Urin erkennbar sein. In dieser Studie zeigen wir anhand<br />

aktueller Daten, dass die Eiweissanalyse (Proteomanalyse) ein wertvolles<br />

Werkzeug zur frühen <strong>und</strong> sensitiven Detektion von diabetes-assoziierten<br />

pathophysiologischen ¾nderungen, zur Einschätzung des Krankheitsverlaufs<br />

<strong>und</strong> zur Überwachung von Therapieerfolgen sein kann.<br />

Methodik: Hochauflösende Kapillarelektrophorese gekoppelt mit massenspektrometrischer<br />

Analyse (CE-MS) wurde benutzt, um das Proteom<br />

der Urine von Diabetes Typ-2 Patienten abzubilden, die in longitudinalen<br />

Untersuchungen über 10 Jahre lang <strong>und</strong> aus zwei verschiedenen<br />

Kliniken (Dänemark, Australien) gesammelt wurden. Ergebnisse: Bei<br />

der Anwendung eines zuvor generierten Proteinmusters zur Diagnose<br />

von chronischen Nierenerkrankungen <strong>und</strong> speziell der DN auf Urine<br />

von normoalbuminurischen Patienten, konnten wir zeigen, dass diese<br />

Biomarker die Vorhersage der Entwicklung von DN mit einem AUC-Wert<br />

größer 0,85 (p < 0,001) über einen Zeitraum von über 3 Jahren ermöglicht.<br />

Einer der Kennzeichen von Diabetes <strong>und</strong> dessen assoziierten Komplikationen<br />

ist eine Zunahme der extrazellulären Matrix <strong>und</strong> die Freisetzung<br />

ihrer Komponenten, im Besonderen der Kollagene. Dieser Prozess<br />

scheint, teilweise bedingt durch die verminderte Proteolyse <strong>und</strong> möglicherweise<br />

durch die Festigung von Proteinen durch Oxidation <strong>und</strong> Glykosylierung,<br />

im sehr frühen Stadium durch die Abnahme von urinem<br />

Kollagenfragmenten reflektiert zu werden. Eine Beurteilung dieser Fragmente<br />

resultiert in einer viel höheren Genauigkeit der Krankheitsvorhersage<br />

als die Albuminurie oder die glomeruläre Filtrationsrate. Somit<br />

kann diese Vorhersage einer Entwicklung zur DN helfen gezielte therapeutische<br />

Interventionen einzuleiten, idealerweise bevor ein irreversibler<br />

Schaden auftritt. Schlussfolgerung: Die urine Proteomanalyse ermöglicht<br />

eine nicht-invasive Bef<strong>und</strong>ung von DN innerhalb eines sehr<br />

frühen Stadiums durch die Bestimmung von spezifischen Kollagenfragmenten.<br />

Dies eröffnet neue Wege zur gezielten therapeutischen Intervention<br />

von DN.<br />

Diabetologie & Stoffwechsel 2010; 5: S1–S106 Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York · ISSN 1861-9002<br />

S13

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