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S46 45. Jahrestagung der Deutschen Diabetes-Gesellschaft | 12.–15. Mai 2010, Stuttgart<br />

messungen durch den Patienten. Unterstützt durch Forschungsmittel<br />

der Fa. Medtronic International Trading Sàrl, Switzerland.<br />

P132<br />

Ein telemedizinisches Projekt zur verbesserten<br />

Präzision <strong>und</strong> Vereinfachung der<br />

Insulindosisanpassung bei Kindern <strong>und</strong><br />

Jugendlichen mit Typ-1-Diabetes mellitus<br />

Schiel R 1,2 , Thomas A 3 , Kaps A 1 , Bieber G 4<br />

1<br />

MEDIGREIF-Inselklinik Heringsdorf GmbH, Fachklinik für<br />

Diabetes <strong>und</strong> Stoffwechselkrankheiten, Ostseebad<br />

Heringsdorf, Germany, 2 Lehrstuhl für Diabetes <strong>und</strong><br />

Ges<strong>und</strong>heitsmanagement, Mathias Hochschule, Rheine,<br />

Germany, 3 MedTronic GmbH, Meerbusch, Germany,<br />

4<br />

Fraunhofer Institut für Graphische Datenverarbeitung,<br />

Rostock, Germany<br />

Bei allen Patienten mit Typ-1-Diabetes mellitus ist Bewegung eine wesentliche<br />

Determinante der Insulindosisanpassung. Gerade Kinder <strong>und</strong><br />

Jugendliche haben nach Teilnahme an strukturierten Behandlungs- <strong>und</strong><br />

Schulungsprogrammen noch Probleme: Insulindosisanpassungen werden<br />

nicht korrekt durchgeführt, körperliche Bewegung wird falsch eingeschätzt.<br />

Zur Lösung der Probleme wurde eine spezielle telemedizinische<br />

Technologie entwickelt <strong>und</strong> deren Anwendbarkeit/Effektivität in<br />

einer Faesibility-Studie überprüft. Patienten/Methoden: 16 Kinder <strong>und</strong><br />

Jugendliche mit Typ-1-Diabetes (Alter 14,5 € 2,2, Diabetesdauer 6,5 € 3,6<br />

Jahre, BMI 22,0 € 3,3 kg/m 2 , HbA1c 8,8 € 1,0% [DCA2000 Ò , Bayer Diagnostics,<br />

Normbereich 4,5 – 5,7%],) erhielten Sensoren zur Bewegungserfassung.<br />

Diese sind in Mobiltelefone (DiaTrace, Fraunhofer-Institut, Rostock)<br />

integriert. Die Ergebnisse (Bewegungsintensität <strong>und</strong> -Dauer gemessen<br />

in Aktivitätseinheiten [AE]) werden auf dem Handydisplay dargestellt.<br />

Parallel erhielten alle Patienten Sensoren zur kontinuierlichen<br />

Glukosemessung (CGM, Medtronic GmbH, Meerbusch). Ergebnisse: Zur<br />

Auswertung wurde körperliche Aktivität (AE) gegen die Blutglukosewerte<br />

aufgetragen <strong>und</strong> die Korrelationen (nach Pearson) berechnet. Diese<br />

lagen im Median bei 0,91 (0,59 – 0,99). Somit wird eine hohe Abhängigkeit<br />

der Blutglukosewerte von der körperlichen Aktivität belegt. Die<br />

hohe Spannweite der Korrelationskoeffizienten belegt aber auch große<br />

Unterschiede zwischen den Patienten hinsichtlich ihrer Reaktion auf<br />

körperliche Aktivität. Je höher der Korrelationskoeffizient, desto empfindlicher<br />

reagiert der Organismus (Abbildung). Die berechnete Empfindlichkeit<br />

wurde anschließend in einer standardisierten Versuchsanordnung<br />

unter definierter körperlicher Aktivität (Ergometerbelastung)<br />

<strong>und</strong> Herzfrequenzmessung verifiziert. Die erhaltenen Koeffizienten können<br />

somit mit hoher klinischer Zuverlässigkeit in die Algorithmen zur<br />

Insulindosisanpassung einbezogen werden. Schlussfolgerung: Mithilfe<br />

moderner Telekommunikationstechnologie ist eine objektive Erfassung<br />

der Art, Intensität <strong>und</strong> Quantität körperlicher Bewegung möglich. Fehler<br />

der subjektiven Wahrnehmung werden eliminiert. Eine zuverlässige<br />

Quantifizierung der Empfindlichkeit des individuellen Stoffwechsels gegenüber<br />

körperlicher Bewegung wird möglich. Die berechneten Koeffizienten<br />

können in Algorithmen zur Insulindosisberechnung einbezogen<br />

werden. Die Zuverlässigkeit der Insulindosisanpassung kann somit erheblich<br />

gesteigert werden. Weitere prospektive Studien mit größeren<br />

Patientenkohorten sind geplant.<br />

P133<br />

Transition – Wie wünschen sich Jugendliche mit<br />

Typ 1 Diabetes den Übergang von der<br />

Kinderdiabetologie in die<br />

Erwachsenendiabetologie?<br />

Ziegler R 1 , Wiedebusch S 2<br />

1 Diabetologische Schwerpunktpraxis für Kinder <strong>und</strong><br />

Jugendliche, Münster, Germany, 2 Fachhochschule<br />

Osnabrück, Osnabrück, Germany<br />

Einleitung: Während bisher vor allem Studien zum Ablauf des Übergangs<br />

von der Kinderdiabetologie in die Erwachsenendiabetologie vorliegen,<br />

lag das Ziel der vorliegenden Befragung darin, bei den Jugendlichen<br />

selbst die Erwartungen <strong>und</strong> Wünsche in Bezug auf die Vorbereitungen<br />

<strong>und</strong> die Durchführung des Praxiswechsel zu erfragen. Methodik:<br />

61 Jugendliche mit Typ 1 Diabetes (Alter 13 – 20 J., MW = 15,8; 52,5%<br />

Mädchen, 45,9% Jungen), die sich in pädiatrisch-diabetologischer Betreuung<br />

befanden, beantworteten einen Fragebogen zum Thema Transition<br />

(Rücklaufquote 64,2%). Ergebnisse: 36,7% der Jugendlichen hatten<br />

sich über einen zukünftigen Praxiswechsel noch keine Gedanken<br />

gemacht; 47,6% wünschten sich einen individuell geplanten Wechsel<br />

im Alter von 18 bis 21 Jahren. 78,7% der Jugendlichen wünschten sich<br />

eine Kontaktaufnahme der pädiatrischen Praxis zur weiterbetreuenden<br />

Einrichtung, um den bisherigen Therapieverlauf zu besprechen. Dieser<br />

Kontakt sollte nach Wunsch der Jugendlichen in den ersten Wochen<br />

(42,6%) bzw. den ersten Monaten (32,8%) nach dem Wechsel bestehen<br />

bleiben. Etwa ein Drittel der Jugendlichen (32,8%) wünschte sich ein<br />

einmaliges gemeinsames Treffen mit dem Kinderdiabetologen <strong>und</strong><br />

dem Erwachsenendiabetologen. Die meisten Jugendlichen (72,2%)<br />

wünschten sich eine aktive Rolle beim bevorstehenden Wechsel, wobei<br />

sie sich von ihren Familien eine unterstützende (60,7%) <strong>und</strong> beratende<br />

(55,7%) Rolle erhofften. Sorgen um den zukünftigen Praxiswechsel<br />

machten sich ca. ein Drittel der Jugendlichen (31,1%) aus unterschiedlichen<br />

Gründen (zu abrupter Wechsel, zu wenig Vorbereitung). Jugendliche<br />

mit einem HbA1c ‡ 8,0% würden seltener in die kinderdiabetologische<br />

Praxis zurückkehren, wenn es ihnen in der weiterbetreuenden<br />

Praxis nicht gefällt als Jugendliche mit einem HbA1c < 8,0% (p£ 0,05).<br />

Mädchen sorgen sich häufiger um den bevorstehenden Praxiswechsel<br />

(p£ 0,05) <strong>und</strong> wünschen sich eine aktivere Rolle im Prozess des Praxiswechsels<br />

(p£ 0,01) als Jungen. Schlussfolgerung: Jugendliche wünschen<br />

sich überwiegend einen individuell vorbereiteten, begleiteten Übergang<br />

von der Kinderdiabetologie in die Erwachsenendiabetologie, bei dem sie<br />

aktiv beteiligt werden. Dies sollte bei der Erarbeitung von Konzepten zur<br />

Transition in der Diabetologie berücksichtigt werden.<br />

P134<br />

Diabetologie & Stoffwechsel 2010; 5: S1–S106 Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York · ISSN 1861-9002<br />

Medienkonsum als unabhängiger Risikofaktor<br />

für erhöhte HbA1c-Werte bei Kindern,<br />

Jugendlichen <strong>und</strong> jungen Erwachsenen mit<br />

Diabetes mellitus Typ 1<br />

Galler A 1 , Lindau M 1 , Friedrich P 1 , Thalemann R 1 , Raile K 1<br />

1 CharitØ – Universitätsmedizin Berlin, Pädiatrische<br />

Diabetologie, Interdisziplinäres SPZ, Berlin, Germany<br />

Fragestellung: Medienkonsum gilt als Risikofaktor für somatische <strong>und</strong><br />

psychische Störungen <strong>und</strong> ist mit einem erhöhtem Risiko assoziiert, an<br />

Adipositas <strong>und</strong> Diabetes mellitus Typ 2 zu erkranken. Die Studie untersucht<br />

Zusammenhänge zwischen der Nutzung elektronischer Medien<br />

(Fernsehen <strong>und</strong> Computerspielen) <strong>und</strong> der Qualität der Stoffwechseleinstellung<br />

bei Kindern, Jugendlichen <strong>und</strong> jungen Erwachsenen mit Diabetes<br />

mellitus Typ 1. Methodik: In einer Querschnittsuntersuchung bei<br />

Kindern, Jugendlichen <strong>und</strong> jungen Erwachsenen mit Diabetes mellitus<br />

Typ 1 wurde mittels eines Fragebogens, angelehnt an die Erhebung des<br />

Kinder- <strong>und</strong> Jugendges<strong>und</strong>heitssurveys KiGGS, Daten zum Fernsehkonsum<br />

<strong>und</strong> Computerspielen <strong>und</strong> sozio-ökonomische Parameter erhoben<br />

<strong>und</strong> Korrelationen zu klinischen Parametern wie BMI <strong>und</strong> zum HbA1c<br />

untersucht. Ergebnisse: 296 Kinder, Jugendliche <strong>und</strong> junge Erwachsene<br />

mit Diabetes mellitus Typ 1 (Median Alter 14,5 Jahre, Median HbA1c<br />

8,3%) nahmen an der Studie teil. Die Zeit, die die Studienteilnehmer<br />

durchschnittlich mit Fernsehen <strong>und</strong> Computerspielen verbrachten, lag<br />

im Mittel bei 2,1 St<strong>und</strong>en bei Mädchen <strong>und</strong> bei 2,9 St<strong>und</strong>en bei Jungen.<br />

Die tägliche Dauer des Fernsehkonsums der Studienteilnehmer über<br />

11 Jahren war wie folgt: < 1 h bei 30%, 1 – 2 h bei 58%, 3 – 4 h bei 10%<br />

<strong>und</strong> > 4 h bei 2%. Die Patienten mit einem Fernsehkonsum von 1 – 2 h<br />

täglich hatten einen signifikant höheren BMI-SDS als diejenigen mit<br />

einem Fernsehkonsum von < 1 h täglich (p < 0,05). Kinder, Jugendliche<br />

<strong>und</strong> junge Erwachsene mit einem niedrigen sozio-ökonomischen Status<br />

(Winkler Index) hatten eine höhere Fernsehdauer <strong>und</strong> Computerspielnutzung<br />

als Patienten mit einem hohem Sozialstatus (p < 0,01). Studienteilnehmer<br />

mit einem hohen täglichen Medienkonsum (Fernsehen <strong>und</strong><br />

Computerspielen) hatten signifikant höhere HbA1c-Werte im Vergleich<br />

zu den Studienteilnehmern mit einem geringeren Medienkonsum<br />

(p < 0,01). Mit steigendem HbA1c war ein signifikant höherer Fernsehkonsum<br />

assoziiert (p < 0,01). Je St<strong>und</strong>e mehr Mediennutzung pro Tag<br />

zeigt sich ein mittlerer HbA1c-Anstieg um 0,2% (p < 0,01). In der multivariaten<br />

Analyse mit den getesteten Variablen Alter, Geschlecht, BMI-<br />

SDS, Diabetesdauer <strong>und</strong> Sozialstatus zeigte sich ein hoher Medienkonsum<br />

als unabhängiger Risikofaktor für höhere HbA1c-Werte (r = 0,17;<br />

p < 0,01). Schlussfolgerungen: Ein hoher Medienkonsum war bei Kindern,<br />

Jugendlichen <strong>und</strong> jungen Erwachsenen mit Diabetes mellitus Typ<br />

1 mit einem höheren HbA1c assoziiert. Die häufige Nutzung elektronischer<br />

Medien war ein unabhängiger Risikofaktor für erhöhte<br />

HbA1c-Werte.

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