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S14 45. Jahrestagung der Deutschen Diabetes-Gesellschaft | 12.–15. Mai 2010, Stuttgart<br />

FV38<br />

Persistierende Angiogenese unter Hyperoxie in<br />

der Mausretina<br />

Feng Y 1 , Gross S 1 , Hammes HP 1<br />

1 V. Med, Medizinische Fakultät Mannheim, Universität<br />

Heidelberg, Mannheim, Germany<br />

Fragestellung: Sauerstoff reguliert die Bildung der Gefäße in der Retina<br />

in physiologischer <strong>und</strong> pathologischer Angiogenese. Hyperoxie führt zur<br />

Vasoregression, während Hypoxie Neovaskularisation verursacht. Allerdings<br />

beobachten wir gelegentlich Angiogenese des sek<strong>und</strong>ären Gefäßplexus<br />

(= tiefes Retinagefäßnetz) während der hyperoxischen Phase im<br />

Mausmodell der Sauerstoff-induzierten Retinopathie (OIR). Das Ziel dieser<br />

Studie ist es, den Effekt einer prolongierten Hyperoxie- Exposition<br />

auf die intraretinale Angiogenese in der Mausretina zu untersuchen, um<br />

ein Escape-Phänomen der hyperoxischen Angiogeneseinhibition zu verifizieren.<br />

Methodik: Mäuse aus dem traditionellen OIR Modell (T-OIR)<br />

am p17 (5 Tage Hyperoxie, gefolgt von 5 Tagen Hypoxie) <strong>und</strong> dem modifizierten<br />

OIR Modell (M-OIR) am p17 (10 Tage Hyperoxie) wurden<br />

vergleichend untersucht. Die Lokalisationen der Neovaskularisation in<br />

der Retina wurden mittels PAS-Färbung festgestellt. Die Bildung der<br />

unteren Kapillaren, avaskulären Areale <strong>und</strong> die Neovaskularisationen<br />

wurden auf mit Kollagen-IV gefärbten Ganzretina Präparaten gemessen.<br />

Ergebnisse: Mäuse des M-OIR Modells zeigten keine präretinalen Neovaskularisationen<br />

unter Langzeit-Hyperoxie-Exposition, während Mäuse<br />

des T-OIR Modells zahlreiche präretinale Neovaskularisationen an p17<br />

haben. In Ganzretina Präparaten hatten die Mäuse in dem M-OIR Modell<br />

reichlich tiefere Kapillaren in der Retina trotz persistierender Hyperoxie.<br />

Die avaskulären Areale im M-OIR Modell waren größer als im T-OIR<br />

Modell. Des Weiteren lokalisierten sich die Neovaskularisationen in<br />

dem M-OIR Modell an der Grenze der avaskulären Arealen in der Retina,<br />

dagegen lag die Neovaskularisation im T-OIR Modell überwiegend präretinal<br />

an der Grenze der avaskulären Areale. Die Kapillaren im M-OIR<br />

Modell waren regelmäßiger als im T-OIR Modell gebildet. Schlussfolgerungen:<br />

Unsere Studie zeigt, dass Gefäße des tiefen retinalen Plexuses<br />

sich entgegen der gängigen Hypothese bilden, <strong>und</strong> dass intra-retinale<br />

Neovaskularisationen während persistierender Hyperoxie entstehen<br />

können. Die Daten deuten auf ein neues Konzept der retinalen Angiogenese<br />

unter VEGF Depression hin.<br />

FV39<br />

Relation between the retinoid system and<br />

carotid intima media thickness<br />

Bobbert T 1 , Raila J 2 , Schwarz F 1 , Mai K 1 , Henze A 2 ,<br />

Pfeiffer AFH 1 , Spranger J 1<br />

1 CharitØ – Universitätsmedizin Berlin, Campus Benjamin<br />

Franklin, Abt. für Endokrinologie, Diabetes <strong>und</strong><br />

Ernährungsmedizin, Berlin, Germany, 2 University of<br />

Potsdam, Department of Physiology and Pathophysiology of<br />

Nutrition, Institute of Nutritional Science, Potsdam,<br />

Germany<br />

Introduction: Retinol, which was associated with various risk factors for<br />

atherosclerosis, circulates in a complex with retinol-binding protein<br />

(RBP4) and transthyretin (TTR). The relation between retinol, RBP4,<br />

TTR and carotid intima media thickness (IMT) was not yet analysed.<br />

Methods: Retinol, RBP4 and TTR were measured in 96 individuals and<br />

the relation to IMT was investigated. Results: IMT correlated with RBP4<br />

(r = 0,335, p < 0,001), retinol (r =Ÿ 0,241, p = 0,043), RBP/TTR ratio<br />

(r = 0,254, p = 0,025) and retinol/RBP4 ratio (r =Ÿ 0,549, p < 0,001). Adjustment<br />

for age, sex, BMI, blood pressure, HDL/total cholesterol ratio,<br />

diabetes and smoking revealed that the retinol/RBP4 ratio was strongly<br />

and independently associated with IMT. Conclusion: The data support<br />

that the vitamin-A transporting system is involved in the development<br />

of atherosclerosis. Changes of RBP4 may link renal dysfunction and insulin<br />

resistance to atherosclerosis.<br />

<strong>Freie</strong> <strong>Vorträge</strong> 6: Sonstige Themen<br />

FV40<br />

IDEAL – Insulinisierung in diabetologisch tätigen<br />

Praxen: Evaluierung antidiabetischer Leitlinien<br />

Patzelt-Bath AEG 1 , Ratzmann KP 2 , Silbermann S 1 ,<br />

Limberg R 1<br />

1 Berlin-Chemie AG, Medizin <strong>und</strong> Forschung, Berlin,<br />

Germany, 2 Diabetologische Schwerpunktpraxis, Erkner/<br />

Berlin, Germany<br />

Fragestellung: Welche Entscheidungs-Determinanten bestimmen bei<br />

Erstinsulinisierung die Wahl des Regimes in der individuellen Therapie?<br />

Auswirkungen der aktuellen Leitlinie. Methodik: Multizentrische, ambulante<br />

Versorgungsstudie von Februar bis Dezember 2009 mit einem<br />

standardisierten Fragebogen, statistische Auswertung mittels SAS (Vers.<br />

9.1.3). Ergebnisse: Ca. 900 Zentren dokumentierten knapp 15000 Patienten.<br />

Die Demografie beschreibt ein typisches Typ-2-Diabetes-Kollektiv<br />

mit BMI 31 kg/m 2 , Alter 61 J., Diabetesdauer 7,5 J. Der Ausgangs-<br />

HbA1c lag bei 8% (NBZ 162 mg/dl, ppBZ 212 mg/dl). Fast 80% der Patienten<br />

erhielten Metformin, etwa 45% Sulfonylharnstoffe. DPP-IV-Hemmer,<br />

Glitazone <strong>und</strong> sonstige OAD waren deutlich seltener vertreten (10%, 9%,<br />

11%). Der Hauptgr<strong>und</strong> für eine erstmalige Insulinisierung war ein Versagen<br />

der OAD-Therapie mit konsekutivem Nichterreichen der vereinbarten<br />

Therapieziele (67% bzw. 47%); aktuelle Vorgaben (DMP, Leitlinie)<br />

sowie Folgeerkrankungen spielten eine untergeordnete Rolle (24 bzw.<br />

21%). In der Reihenfolge der Häufigkeiten wurden folgende Therapien<br />

initiiert: Basale Therapie (BS) – SIT – ICT – CT (38, 29, 25, 20%). Einstiegsdosen<br />

lagen – unabhängig vom gewählten Therapieregime – zwischen<br />

10 – 15 IE pro Injektion. Auch unabhängig vom Alter der Patienten<br />

war die BS die häufigste Therapie; bei Jüngeren (< 60) oder Berufstätigen<br />

war ICT oder SIT häufiger, bei ¾lteren bzw. Nichtberufstätigen die<br />

CT. Die Entscheidungsgründe für die jeweilige Therapie waren unterschiedlich:<br />

HbA1c-Senkung bei ICT>SIT>BS <strong>und</strong> CT (73 vs. 58 vs. je 52%),<br />

Einfachheit CT>BS>andere (77%, 57%), Flexibilität ICT>SIT>andere (55%<br />

vs. 48%>sonst.) gezielte pp Therapie (SIT 65%> ICT 55%>sonst.); gezielte<br />

NBZ-Therapie (BS 61%>ICT 48%>sonst.). Persönlich gute Erfahrungen<br />

<strong>und</strong> gute Applikationshilfe waren Gründe für die Auswahl des nicht<br />

spezifizierten Insulinpräparates (68 bzw. 52%), seltener Hersteller oder<br />

spezielles Insulin (je 25%). Kostengründe/Regresse spielten eine untergeordnete<br />

Rolle (6%). Schlussfolgerungen: Diese Untersuchung liefert<br />

erstmals Erkenntnisse zu ärztlichen Entscheidungskriterien bei der<br />

Wahl eines Patienten-spezifischen Insulinregimes. Entsprechend der aktuellen<br />

evidenzbasierten Leitlinie wurde die Therapie in Abhängigkeit<br />

vom pathophysiologischen Stadium <strong>und</strong> der Stoffwechseleinstellung gewählt.<br />

Eine Insulinisierung ab einem HbA 1c von 7,5 konnte nicht wieder<br />

gef<strong>und</strong>en werden. Die Wahl des Regimes orientierte sich wie in der<br />

Leitlinie gefordert an Patienten-Bedürfnissen <strong>und</strong> Lebensqualität. Leitliniengerecht<br />

war das häufigste Erstregime die BS. Jüngere <strong>und</strong> Berufstätige<br />

erhielten häufiger als ¾ltere die als flexibler beurteilte ICT bzw.<br />

SIT; dabei war das mit Abstand am häufigsten geäußerte Entscheidungskriterum<br />

die erwartete HbA1c-Senkung. ¾ltere Patienten erhielten häufiger<br />

die einfacher eingeschätzte CT. Applikationshilfen <strong>und</strong> eigene Erfahrungen<br />

spielten bei der Wahl des Insulinpräparates eine große, Kostengründe<br />

eine untergeordnete Rolle.<br />

FV41<br />

Diabetologie & Stoffwechsel 2010; 5: S1–S106 Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York · ISSN 1861-9002<br />

Interstitielle Nephritis durch Sitagliptin – eine<br />

Fallbeschreibung<br />

Schmitt H 1 , Helmchen U 2<br />

1 Nephrolog. Gemeinschaftspraxis-Dialyse, Dortm<strong>und</strong>,<br />

Germany, 2 Universitätsklinikum Hamburg, Nierenregister<br />

am Institut für Pathologie, Hamburg, Germany<br />

DPP 4-Inhibitoren (Sitagliptin, Vildagliptin) sind eine neue therapeutische<br />

Option in der oralen Therapie des Diabetes mellitus Typ 2. Die Zahl<br />

der – zumeist in Kombinationstherapie – behandelten Patienten wächst<br />

rasch, dennoch sind die klinischen Erfahrungen noch begrenzt. Wir berichten<br />

über einen Patienten mit interstitieller Nephritis, deren Entstehung<br />

wir auf Sitagliptin zurück führen. 81-jähriger Pat., seit 1997 Diab.<br />

mell. Typ 2, behandelt mit Glimepirid <strong>und</strong> bis Ende 2008 befriedigend<br />

eingestellt (HbA1c 6,5 – 7,5%). Begleiterkrankungen: Arterielle Hypertonie<br />

(gut eingestellt), Z. n. Apoplex (ohne Residuen), Hypercholesterinämie,<br />

Hyperurikämie, Z. n. TUR eines Harnblasenkarzinoms. Dauermedikation<br />

(langjährig): Benazepril 10 mg, Simvastatin 20 mg, Allopurinol<br />

300 mg, ASS 300 mg, Omeprazol 20 mg/Tag, Magnesium <strong>und</strong> Zinkorotat.<br />

Altersentsprechend normale Nierenfunktion mit Serum-Krea.<br />

1,2 mg/dl <strong>und</strong> GFR > 60 ml/min nach MDRD. Anfang 2009 HbA1c-Anstieg<br />

auf 8,3%, im April 2009 Umstellung auf Sitagliptin/Metformin (50 mg/

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