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S22 45. Jahrestagung der Deutschen Diabetes-Gesellschaft | 12.–15. Mai 2010, Stuttgart<br />

FV63<br />

Die Zerstörung mitochondrialer Strukturen der<br />

Skelettmuskulatur als zentraler Bestandteil im<br />

Pathomechanismus des Typ 2 Diabetes mellitus<br />

Oberbach A 1 , Lehmann S 1 , Till H 2 , Schlichting N 3 , Kovacs P 4 ,<br />

Schleinitz D 4 , Breitfeld J 4 , Binder H 5 , Wirth H 5,6 , Bergen M<br />

von 7 , Fitzl G 8 , Neuhaus J 9 , Blüher M 1<br />

1 Universität Leipzig, Medizinische Klinik III, Endokrinologie,<br />

Leipzig, Germany, 2 Universität Leipzig, Klinik <strong>und</strong> Poliklinik<br />

für Kinderchirurgie, Leipzig, Germany, 3 Universität Leipzig,<br />

Leipzig, Germany, 4 Interdisziplinäres Zentrum für Klinische<br />

Forschung, Universität Leipzig, Leipzig, Germany,<br />

5 Universität Leipzig, Interdisziplinäres Zentrum für<br />

Bioinformatik, Leipzig, Germany, 6 UFZ Leipzig, Department<br />

für Proteomics <strong>und</strong> Metabolomics, Leipzig, Germany, 7 UFZ<br />

Leipzig, Leipzig, Germany, 8 Universität Leipzig, Institut für<br />

Anatomie, Leipzig, Germany, 9 Universität Leipzig, Klinik <strong>und</strong><br />

Poliklinik für Urologie, Leipzig, Germany<br />

Einleitung: Die Skelettmuskulatur stellt im Pathomechanismus des Typ<br />

2 Diabetes (T2D) ein zentrales Organ dar. Vor allem mitochondriale<br />

Funktionsstörungen der Skelettmuskulatur assoziieren mit der Entwicklung<br />

eines T2D. Im Fokus der Studie stand der pathophysiologische<br />

Übergang vom metabolischen Syndrom zum T2D. Insbesondere sollte<br />

der Bezug zwischen dem Radikalestoffwechsel <strong>und</strong> der posttranslationalen<br />

Modifikation durch Carbonylierung von Proteinen dargestellt werden.<br />

Methodik: Hierfür untersuchten wir 8 Probanden mit normaler<br />

Glucosetoleranz (NGT) sowie 12 Patienten mit T2D. Die Patienten wurden<br />

gematched nach Alter, BMI <strong>und</strong> prozentualem Körperfettanteil.<br />

Nach Biopsie des M. Vastus lateralis wurden morphometrische Analysen<br />

durchgeführt. Die globale Proteomdarstellung erfolgte mittels Differenzial<br />

in Gel Electrophoresis (DIGE) <strong>und</strong> anschließender Identifikation signifikant<br />

regulierter Proteine durch Massenspektrometrie (MS) sowie<br />

MS/MS-Analyse. Die Veränderungen der Carbonylierung wurden mittels<br />

Alexa-488-Hydroxilamin-Färbung in 2D-Gelen erfasst. Ergebnisse: Die<br />

Studie zeigte eine T2D-basierte Zerstörung mitochondrialer Strukturen<br />

bei differenziellem Proteinexpressionsmuster <strong>und</strong> pathophysiologisch<br />

abhängiger Proteincarbonylierung. Die Anzahl nuklearer DNA Kopien<br />

im Verhältnis zu mitochondrialer DNA Kopien unterschieden sich nicht<br />

im direkten Vergleich. Auf der Basis morphometrischer Untersuchungen<br />

präsentierte sich eine signifikante Erhöhung mitochondrialer Destruktion,<br />

vor allem in den glykolytisch arbeitenden Muskelfasern der T2D-Patienten.<br />

Die anschließende Protoemanalyse von Muskelzellen wies nach<br />

Auswertung mittels Gene enrichment für den T2D eine signifikante Reduktion<br />

des Nitrogenmetabolismus <strong>und</strong> der Apoptoseregulation bei einer<br />

statistisch relevanten Erhöhung der Glykolyse des Oxygentransports<br />

sowie der Zellmitose <strong>und</strong> der Zelldifferenzierung auf. Ausgelöst durch<br />

den mitochondrialen Untergang unterlag der diabetische Skelettmuskel<br />

einer hohen Rate an oxidativem Stress sowohl im Bereich der Lipidperoxidation,<br />

der Radikalisierung von Nukleinsäuren als auch der posttranslationalen<br />

Modifkation der Proteine durch Carbonylierung. Die<br />

2D-DIGE gekoppelte Proteomanalyse carbonylierter Proteine ergab eine<br />

T2D spezifische posttranslationale Modifikation des Skelettmuskelproteoms.<br />

Vor allem die Proteine kontraktiler Strukturen <strong>und</strong> des Glukosestoffwechsels<br />

unterlagen dem Einfluss freier Radikale. Schlussfolgerungen:<br />

Die gezeigten Untersuchungsergebnisse stellen insbesondere den<br />

Untergang mitochondrialer Strukturen als ein Pathomechanismus des<br />

T2D heraus. Mögliche therapeutische Ansätze zur Verbesserung des Glukosestoffwechsels<br />

der Muskelzelle sollen vor allem die Regenerationsfähigkeit<br />

mitochondrialer Strukturen implementieren. Insbesondere bewegungstherapeutische<br />

Interventionen sind in der Lage zelluläre Strukturen<br />

zu regenerieren. Hierfür müssen spezifische Belastungsprogramme<br />

evaluiert werden.<br />

FV64<br />

Insulinrezeptorsubstrat (IRS)2-Expression<br />

moduliert die Amyloid-Precursor-Protein (APP)<br />

Spaltung in vivo<br />

Udelhoven M 1 , Ehlkes T 1 , Hettich MM 1 , Asrat S 1 , Krone W 1 ,<br />

Schubert M 1<br />

1 Uniklinik Köln, Klinik II <strong>und</strong> Poliklinik für Innere Medizin<br />

<strong>und</strong> Zentrum für Molekulare Medizin Köln (ZMMK), Köln,<br />

Germany<br />

Fragestellung: Klinische Studien konnten eine Assoziation von Diabetes<br />

mellitus Typ 2 <strong>und</strong> Morbus Alzheimer zeigen. Eine mögliche Erklärung<br />

für diese Beobachtung ist, dass vaskuläre Komplikationen zu einer Neurodegeneration<br />

führen. Alternativ kann diese Assoziation auch in direktem<br />

Zusammenhang zur Insulinrezeptor/Insulin-like Growth Faktor-<br />

1-Rezeptor-Signaltransduktion stehen. Diese Hypothese wird dadurch<br />

gestützt, dass post mortem Untersuchungen der Gehirne von Alzheimer-<br />

Patienten eine deutliche Abnahme der IRS 2-Expression zeigen. Da die<br />

proteolytische Spaltung von APP durch die b- <strong>und</strong> g-Sekretase wesentlich<br />

zur Pathogenese des Morbus Alzheimer beiträgt, haben wir die<br />

Bedeutung der IRS 2-Expression auf die sekretasenvermittelte APP-Spaltung<br />

in humanen Neuroblastomazellen (SHSY5Y) untersucht. Methodik:<br />

Durch stabile siRNA-Expression haben wir eine SHSY5Y-Zelllinie generiert,<br />

die ca. 75% weniger IRS 2 exprimiert (IRS 2-knockdown). Mittels<br />

Dichtegradientenzentrifugation wurde die Lokalisation der Sekretasen<br />

<strong>und</strong> APP-Spaltprodukte (APP c-terminale Fragmente, CTFs) in verschieden<br />

Membranfraktionen untersucht. Ergebnisse: Western Blot Analysen<br />

der unterschiedlichen Membranfraktionen haben gezeigt, dass in Wildtyp<br />

SHSY5Y-Zellen CTFs fast ausschließlich in Rab5 positiven Membranabschnitten<br />

vorkommen. Demzufolge wird endogenes APP in Wildtyp-<br />

Zellen bevorzugt in frühen Endosomen gespalten. In IRS2-knockdown-<br />

Zellen traten jedoch fast 80% weniger CTFs in Rab5 positiven Membranenabschnitten<br />

verglichen mit Wildtyp-Zellen auf. Inkubation der Zellen<br />

mit dem PI3K-Inhibitor LY294002 führte ebenfalls zu einer deutlichen<br />

Reduktion der CTFs in Rab5 positiven Membranen. Demzufolge ist<br />

die endosomale Spaltung von endogenem APP PI3-Kinase mediiert.<br />

Western Blot Analysen von Wildtyp-Zellen ergaben, dass sowohl BACE1<br />

(b-Sekretase) als auch Presenilin-1 (enzymatisch-aktiver Teil des g-Sekretase<br />

Komplex, PS 1) in Endosomen vorkommen. Die endosomale<br />

PS 1-Expression war jedoch signifikant höher in IRS 2 knockdown-Zellen<br />

verglichen mit Wildtyp-Zellen. Behandlung von Wildtyp-Zellen mit dem<br />

PI3K-Inhibitor LY294002 zeigte den gleichen Effekt bezüglich der<br />

PS 1-Lokalisation wie unter IRS2-knockdown-Bedingungen. Dementsprechend<br />

ist die endosomale Lokalisation von PS 1 unter PI3-Kinase-<br />

Inhibition höher, ohne jedoch die APP-Spaltung zu verstärken. Um den<br />

Einfluss von IRS2 auf die b-Sekretaseaktivität zu untersuchen, haben wir<br />

in IRS 2-knockdown- <strong>und</strong> IRS2-überexprimerenden Zellen die b-Sekretaseaktivität<br />

bestimmt. Ein IRS 2-knockdown führte zu einer Abnahme,<br />

eine IRS 2-Überexpression dagegen zu einer Zunahme der b-Sekretaseaktivität.<br />

Dies könnte möglicherweise die verminderte APP-Spaltung in<br />

IRS 2-knockdown-Zellen erklären. Schlussfolgerungen: IRS 2-mediierte<br />

Signale vermitteln die endosomale APP-Spaltung sowie die subzelluläre<br />

Lokalisation <strong>und</strong>/oder Aktivität der beteiligten Sekretasen.<br />

FV65<br />

Diabetologie & Stoffwechsel 2010; 5: S1–S106 Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York · ISSN 1861-9002<br />

Wirkung einer Langzeitbehandlung mit<br />

suberythro-poietischer EPO Dosis auf die<br />

diabetische Retinopathie im Rattenmodell<br />

Wang Q 1 , Hammes AG<br />

1 V. Medizinische Klinik, Universitätsmedizin Mannheim,<br />

Universität Heidelberg, Mannheim, Germany<br />

Einleitung: Periyztenverlust <strong>und</strong> Vasoregression charakterisieren die<br />

diabetische Retinopathie in der Klinik <strong>und</strong> im Tiermodel. Eine milde<br />

Neurodegeneration mit Verlust von Ganglienzellen wird ebenfalls beschrieben.<br />

VEGF-A wird in der nicht-hypoxischen Retina von diabetischen<br />

Nagern durch oxidativen Stress <strong>und</strong> AGEs hochreguliert <strong>und</strong> ist<br />

neuroprotektiv. Wie VEGF-A ist Erythropoietin (EPO) angioprotektiv, in<br />

hoher Dosis auch angiogen, <strong>und</strong> neuroprotektiv. Ziel unserer Studie war<br />

es, die Wirkung einer nicht-hämtopoietischen Dosis von EPO auf vaskuläre<br />

Schäden <strong>und</strong> Neurodegeneration im Rattenmodel der diabetischen<br />

Retinopathie zu untersuchen. Material <strong>und</strong> Methoden: Diabetes wurde<br />

in den Wistar-Ratten in der 6. Lebenswoche durch Streptozotozin (i. v.,<br />

30 mg/kg KG) induziert. EPO wurde ab der 2. Woche nach der Diabetesinduktion<br />

i. p. für 6 Monate appliziert. Die Ratten wurden in drei Gruppen<br />

eingeteilt: nicht-diabetische Gruppe (N), diabetische Gruppe (D)<br />

<strong>und</strong> diabetische mit EPO behandelte Gruppe (D+EPO 3 x 256 IE/kg KG/<br />

Woche). Perizyten <strong>und</strong> azellulären Kapillarsegmenten (AZ) wurden in<br />

Retina-Digestionspräparaten quantifiziert. Proteinexpression von<br />

VEGF-A wurde nach 3 Monaten EPO-Gabe durch Elisa erfasst. Die<br />

Schichtdicke von Gagnlienzellschicht (GCL), innerer (INL) <strong>und</strong> äußerer<br />

Körnerschicht (ONL) sowie der gesamten Retina wurde gemessen. Die<br />

Zellzahlen in GCL (500 mm), INL (100 mm) <strong>und</strong> ONL (50 mm) wurde mit<br />

dem IM50-Programm auf einem Leica DMRBE Mikroskop gezählt. Ergebnisse:<br />

6 Monate EPO-Therapie hatte keine Effekte auf Körpergewicht<br />

(KG), Blutzucker (BZ) <strong>und</strong> Glykohämoglobin (HbA1c) im Vergleich zu<br />

den unbehandelten diabetischen Tieren (KG: N 570 € 52 g, D 384 € 36 g,<br />

D+EPO 364 € 33 g; BZ: N 101 € 13 mg/dl, D 595 € 15 mg/dl, D+EPO<br />

593 € 18 mg/dl; HbA1c: N 5,6 € 0,2%, D 12,0 € 2,1%, D+EPO 13,6 € 2,8%).<br />

Nach 6 Monaten hatte die diabetische Gruppe 22% Perizytenverlust (D<br />

vs. N, p < 0,0001), der durch EPO Behandlung um ~50% reduziert wurde<br />

(D+EPO vs. D, p < 0,01). AZ wurden in der diabetischen Retina zweifach<br />

vermehrt (D vs. N, p < 0,0001) <strong>und</strong> durch EPO Behandlung normaliziert

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