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10,8% (p < 0,05 für Liraglutid 1,8 mg vs. Glim). Die mit Liraglutid behandelten<br />

Patienten erreichten außerdem eine signifikante <strong>und</strong> anhaltende<br />

Gewichtsreduktion (bei 1,8 mg: Ÿ 2,91 kg; bei 1,2 mg: Ÿ 3,03 kg <strong>und</strong> bei<br />

0,6 mg: Ÿ 2,07 kg), während das Gewicht mit Glim um +0,7 kg zunahm<br />

(p < 0,0001 vs. alle Liraglutid-Dosen). Die mittlere viszerale Fettgewebsfläche<br />

wurde mit Liraglutid 1,2 mg um 18 cm 2 <strong>und</strong> mit 1,8 mg um 13 cm 2<br />

reduziert <strong>und</strong> mit Met um 9 cm 2 <strong>und</strong> mit Glim um 2 cm 2 erhöht. Die<br />

entsprechenden Messungen erfolgten mit Single-slice-CT des Abdomens.<br />

Die Hypoglykämierate war mit Liraglutid ähnlich wie mit Met<br />

<strong>und</strong> betrug nur ein Zehntel der Häufigkeit unter Glim; Ereignisse/Patientenjahr:<br />

0,15 (jede Liraglutid-Dosis); 0,16 (Met) <strong>und</strong> 1,60 (Glim;<br />

p < 0,0001 vs. alle Liraglutid-Dosen). Die Odds-Ratio für das Erreichen<br />

des kombinierten Endpunkts mit HbA1c< 7,0%, keiner Gewichtszunahme<br />

<strong>und</strong> keiner Hypoglykämie betrug für 1,8 mg Liraglutid 4,9 im Vergleich<br />

zu Glim (p< 0,001) <strong>und</strong> 3,8 im Vergleich zu Met (p= 0,0002). Schlussfolgerungen:<br />

Die über 2 Jahre erfolgte Behandlung mit Liraglutid+Met<br />

führte zu ähnlichen Verbesserungen des HbA1c wie die Behandlung mit<br />

Glim+Met. Bei Therapie mit Liraglutid betrug die hierbei verzeichnete<br />

Hypoglykämierate jedoch nur ein Zehntel der Hypoglykämierate mit<br />

Glim. Außerdem wurde mit Liraglutid das Körpergewicht im Therapieverlauf<br />

nachhaltig um bis zu 3 kg reduziert, während es mit Glim geringfügig<br />

zunahm.<br />

P153<br />

Unterschiede in der Behandlung des Typ-2<br />

Diabetes bei Männern <strong>und</strong> Frauen nach Versagen<br />

einer oralen Mono- oder dualen<br />

Kombinationstherapie – Ergebnisse des<br />

prospektiven Diabetes Registers (DiaRegis)<br />

Tschöpe D 1 , Bramlage P 2 , Deeg E 3 , Krekler M 4 , Plate T 5 ,<br />

Gitt A 3 , DiaRegis Study Group<br />

1 Herz- <strong>und</strong> Diabeteszentrum Nordrhein-Westfalen,<br />

Lehrkrankenhaus der Ruhr-Universität Bochum, Bad<br />

Oeynhausen, Germany, 2 Institut für Kardiovaskuläre<br />

Pharmakologie <strong>und</strong> Epidemiologie, Mahlow, Germany,<br />

3 Institut für Herzinfarktforschung, Ludwigshafen, Germany,<br />

4 Bristol Myers Squibb, Medizinische Abteilung, München,<br />

Germany, 5 AstraZeneca, Medizinische Abteilung, Wedel,<br />

Germany<br />

Fragestellung: Patienten mit Typ-2-Diabetes haben ein erhöhtes Risiko<br />

für behandlungs- <strong>und</strong> krankheitsbedingte Komplikationen nach Versagen<br />

des initialen Therapieansatzes mit einer oralen antidiabetischen<br />

Mono-/Zweifachtherapie. Zur Beschreibung dieser Patientenpopulation<br />

<strong>und</strong> Assoziation der Komplikationen mit Patientencharakteristika <strong>und</strong><br />

Therapiestrategien wurde die deutschlandweite, prospektive Registerstudie<br />

DiaRegis durchgeführt. B<strong>und</strong>esweit werden Patienten mit Typ<br />

2 Diabetes in dieses Register eingeschlossen <strong>und</strong> für 2 Jahre beobachtet.<br />

Ziel der vorliegenden Analyse war der Vergleich von Männern <strong>und</strong> Frauen<br />

im Hinblick auf Patientencharakteristika <strong>und</strong> Therapieentscheidungen.<br />

Methodik: Für die vorliegenden Zwischenanalyse der ersten 2.674<br />

Patienten in DiaRegis wurden 1408 Männer <strong>und</strong> 1266 Frauen berücksichtigt.<br />

Die Verteilung metrischer Variablen erfolgt als Median <strong>und</strong><br />

Quartile. Für den Vergleich der Variablen wurden Wahrscheinlichkeitsverhältnisse<br />

(OR) mit 95% Konfidenzintervallen berechnet. Ergebnisse:<br />

Das Alter der der insgesamt 2.674 Patienten betrug im Median 65,8<br />

(57,6 – 72,8) mit 47,3% Frauen. Der Body Mass Index war vergleichbar<br />

(30 bzw. 31 kg/m 2 ). 96,9% waren gesetzlich krankenversichert, 57,8%<br />

berentet <strong>und</strong> 1,6% pflegebedürftig. Im Vergleich zu Männern hatten<br />

Frauen eine vergleichsweise kurze Schulbildung (bis zu 9 Schuljahre<br />

OR 0,55; 95%KI 0,46 – 0,66), Männer waren häufiger Raucher (OR 1,59;<br />

95%KI 1,24 – 2,04) <strong>und</strong> konsumierten häufiger Alkohol (OR 5,60; 95%KI<br />

4,63 – 6,78), trieben aber auch mehr Sport (OR 1,68; 1,43 – 1,98). Der<br />

HbA1c (7,4 vs. 7,3%; p < 0,01) <strong>und</strong> Nüchternblutzucker (142,0 vs.<br />

138,7 mg/dL; p < 0,05) war bei Männern etwas höher als bei Frauen.<br />

Männer hatten signifikant häufiger eine koronare Herzerkrankung (OR<br />

2,27; 95%KI 1,83 – 2,82), bereits einen Myokardinfarkt in der Anamnese<br />

(OR 2,62; 95%KI 1,64 – 4,19), eine periphere arterielle Verschlusskrankheit<br />

(OR 2,10; 95%KI 1,48 – 2,98). Unterschiede in der Pharmakotherapie<br />

des Diabetes beschränkten sich auf die etwas häufigere Verschreibung<br />

von Gliniden (3,2 vs. 1,6%; p < 0,05) <strong>und</strong> Glitazonen (2,3 vs. 2,0%;<br />

p < 0,05) vor Therapieumstellung <strong>und</strong> der häufigeren Verschreibung<br />

von Glitazonen nach Umstellung (12,6 vs. 8,7%; p < 0,01). Wurden kurzwirksame<br />

Insuline eingesetzt, wurden Männern häufiger als Frauen<br />

Analoga verschrieben (54,7 vs. 27,8%; p < 0,01). Unterschiede in der<br />

Häufigkeit von Hypoglykämien in der letzten 12 Monaten vor Einschluss<br />

wurden nicht beobachtet (10,0 vs. 10,3% für alle Arten von Hypoglykämien.<br />

Schlussfolgerung: Die Daten zeigen, dass die Behandlung des<br />

45. Jahrestagung der Deutschen Diabetes-Gesellschaft | 12.–15. Mai 2010, Stuttgart<br />

Typ-2 Diabetes bei Männern <strong>und</strong> Frauen im Rahmen dieses Registers<br />

weitgehend vergleichbar ist. Zwar gibt es geschlechtsspezifische Unterschiede<br />

im Ges<strong>und</strong>heitsverhalten <strong>und</strong> im kardiovaskulären Risikoprofil,<br />

die einschlägige (Pharmako-) therapie ist aber weitgehend vergleichbar.<br />

Die Daten der Nachbeobachtung über 2 Jahre werden einen wertvollen<br />

Beitrag Unterschieden in der kardiovaskulären Prognose dieser Patienten<br />

erbringen.<br />

P154<br />

Weniger Hypoglykämien unter Exenatide vs.<br />

Insulin Aspart: Daten einer offenen,<br />

randomisierten Studie bei<br />

Metformin-behandelten Patienten mit Typ<br />

2 Diabetes<br />

Gallwitz B 1 , Böhmer M 2 , Segiet T 3 , Mölle A 4 , Milek K 5 ,<br />

Becker B 6 , Helsberg K 7 , Peters N 7 , Petto H 8 , Bachmann O 7<br />

1 Universitätsklinikum Tübingen, Tübingen, Germany,<br />

2 Diabetologische Schwerpunktpraxis, Warburg, Germany,<br />

3 Diabetologische Schwerpunktpraxis, Speyer, Germany,<br />

4 Diabetologische <strong>und</strong> Angiologische Schwerpunktpraxis,<br />

Dresden, Germany, 5 Facharztpraxis für Innere Medizin <strong>und</strong><br />

Diabetologie, Hohenmölsen, Germany, 6 Gemeinschaftspraxis<br />

„Partner der Ges<strong>und</strong>heit“, Essen, Germany, 7 Lilly<br />

Deutschland GmbH, Bad Homburg, Germany, 8 Eli Lilly<br />

GmbH, Wien, Austria<br />

Fragestellung: Hypoglykämien (Hypos) werden trotz neuer Daten aus<br />

großen kardiovaskulären Studien als Risikofaktor für Patienten (Pt) mit<br />

Typ 2 Diabetes (T2DM) unterschätzt. Bei Therapie mit Exenatide (EX)<br />

sind Hypos selten, sofern kein Sulfonylharnstoff (SH) eingesetzt wird. In<br />

einer offenen, randomisierten Studie über 26 Wochen wurde primär<br />

untersucht, ob EX bei nicht-unterlegener HbA1c-Senkung seltener zu<br />

Hypos führt als Insulin Aspart (IA). Wichtiges Sek<strong>und</strong>ärziel war der Vergleich<br />

der Hypoglykämieraten (ADA-Kriterien) im Detail. Methodik:<br />

T2DM-Pt (‡ 18 J, HbA1c 6,5 – 10,0%, BMI 25 – 40 kg/m 2 ), vorbehandelt<br />

mit Metformin (MET, konfirmatorischer Arm) oder MET+SH (explorativ,<br />

hier nicht berichtet), wurden 1:1 auf 26 Wochen Therapie mit EX (4Wo<br />

5 mg, dann 10 mg BID) bzw. IA-Mischinsulin (70/30 BID; titriert auf ADA-<br />

Ziele) randomisiert; MET wurde beibehalten. Alle Pt mit Studientherapie<br />

wurden ausgewertet. Nur wenn EX bei der HbA1c-¾nderung vs. IA nicht<br />

unterlegen war (obere 95%KI-Grenze des Gruppenunterschiedes EX minus<br />

IA < 0,4; MMRM), wurden auch die Hypoglykämien verglichen (hierarchische<br />

Tests). In dieser primären Analyse wurde der Anteil an Pt mit<br />

‡ 1 dokumentierter [BG £ 70 mg/dL, symptomatisch oder asymptomatisch]<br />

oder schwerer Hypo verglichen (Kaplan-Meier); sek<strong>und</strong>är wurden<br />

auch symptomatische, nächtliche <strong>und</strong> mit £ 54 mg/dL dokumentierte<br />

Hypos untersucht. Ergebnisse: Von 494 randomisierten Pt waren 363<br />

MET-vorbehandelt, 354 erhielten Studientherapie (EX 181/IA 173), 272<br />

(135/137) über volle 26 Wochen. In der IA-Gruppe betrug die mittl.<br />

Insulindosis bei Studienende 0,29 IU/kg/d. Die Behandlungsgruppen waren<br />

vergleichbar (mittl. Alter € SD 57 € 10 J; 57,6% Männer; BMI<br />

33,2 € 4,3 kg/m 2 ; T2D seit 5 € 4,5 J; Anfangs-HbA1c 7,9 € 0,9%). In der<br />

primären Analyse war EX bei der HbA1c-Senkung nicht unterlegen<br />

(LOCF: EX Ÿ 0,9%, IA Ÿ 1,0%; 95%KI der LSmean Gruppendifferenz, Wo<br />

26 Ÿ 0,003;0,291); Hypos mit BG £ 70 mg/dl waren mit EX signifikant<br />

seltener (13 vs. 33 Pt [8,0% vs. 20,5%, p < 0,05]; 4 vs. 13 Pt in den ersten<br />

4 Wo; igs. 13 vs. 38 Episoden), schwere Hypos traten nicht auf. Sek<strong>und</strong>äre<br />

Vergleiche: Symptomatische Hypos hatten 9 vs. 23 Pt (5,6% vs.<br />

14,2%), nächtl. Hypos 6 vs. 11 Pt (3,9% vs. 7,0%), Hypos mit BG £ 54 mg/<br />

dL 3 vs. 10 Pt (1,8% vs. 6,3%), davon 3 vs. 8 Pt mit Symptomen (statistische<br />

Vergleiche alle n. s.). In der EX-Gruppe nahmen die Patienten im<br />

Mittel (LSmean) 4,1 kg ab, in der IA-Gruppe 1,0 kg zu (p < 0,001). Die<br />

häufigsten unerwünschten Ereignisse unter EX (UAW) waren Übelkeit<br />

(12,7%), Erbrechen (6,6%), Diarrhoe (4,4%); mit IA Diarrhoe (1,2%) <strong>und</strong><br />

Oberbauchbeschwerden (1,2%). Schlussfolgerung: Bei nicht-unterlegener<br />

HbA1c-Senkung <strong>und</strong> signifikanter Gewichtsabnahme waren Hypos<br />

mit BG £ 70 mg/dl unter EX signifikant seltener als unter IA; für symptomatische,<br />

nächtliche bzw. £ 54 mg/dl Hypos war der Unterschied bei<br />

geringen Raten nicht statistisch signifikant. Schwere Hypos traten nicht<br />

auf. Gewichtsverlauf <strong>und</strong> UAW-Profile entsprachen den Daten aus früheren<br />

Studien.<br />

Diabetologie & Stoffwechsel 2010; 5: S1–S106 Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York · ISSN 1861-9002<br />

S53

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