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S44 45. Jahrestagung der Deutschen Diabetes-Gesellschaft | 12.–15. Mai 2010, Stuttgart<br />

mit Diabetes mellitus Typ 1 unter Insulinpumpentherapie mit kurzwirksamen<br />

Insulinanaloga in eine monozentrische Pilotstudie eingeschlossen.<br />

Die Therapie-Parameter (Basalrate, Korrekturfaktor <strong>und</strong> Mahlzeitenfaktor)<br />

der Probanden wurden im Vorfeld individuell optimiert <strong>und</strong><br />

in die Boluskalkulatoren einprogrammiert. Als Zielbereich wurde jeweils<br />

80 – 140 mg/dl <strong>und</strong> als Insulinwirkdauer 4 S<strong>und</strong>en eingegeben. Zur Evaluation<br />

der Boluskalkulatoren wurde den Probanden zu jeweils<br />

3 Mahlzeiten (Zusammensetzung: 45% Kohlenhydrate, 20% Protein,<br />

35% Fett) ein im Vergleich zur üblichen Therapie um 25% reduzierter<br />

Insulinbolus verabreicht. Dadurch sollte ein deutlicher postprandialer<br />

Blutzuckeranstieg erreicht werden mit Blutglucosekonzentration<br />

> 140 mg/dl 2 St<strong>und</strong>en nach Mahlzeitenbeginn. Falls zu diesem Zeitpunkt<br />

von den Boluskalkulatoren ein Korrekturbolus empfohlen wurde,<br />

wurde dieser mit der Studieninsulinpumpe Accu-Chek Ò Spirit abgegeben.<br />

Es wurde untersucht, ob der Blutzuckerzielbereich (80 – 140 mg/<br />

dl) vier St<strong>und</strong>en nach Applikation des Korrekturbolus erreicht werden<br />

konnte <strong>und</strong> ob Hypoglykämien (Blutglucose < 60 mg/dl oder Hypoglykämie-Symptome)<br />

auftraten. Ergebnisse: Für die Untersuchung der<br />

3 Boluskalkulatoren konnte jeweils eine vergleichbare Anzahl postprandialer<br />

Hyperglykämien induziert werden (n = 29 bis n = 31). Die Boluskalkulatoren<br />

Accu-Chek Ò Aviva Combo <strong>und</strong> Animas Ò 2020 gaben häufiger<br />

einen Korrekturbolusempfehlung ab (n = 20 <strong>und</strong> n = 23) als der Boluskalkulator<br />

MiniMed Paradigm Bolus Wizard Ò (n = 13). Der Zielbereich<br />

konnte nach Applikation des Korrekturbolus mit dem Boluskalkulator<br />

Accu-Chek Ò Aviva Combo bei 13 von 20 Mahlzeiten, mit Animas Ò 2020<br />

bei 9 von 23 Mahlzeiten <strong>und</strong> mit MiniMed Paradigm Bolus Wizard Ò bei<br />

6 von 13 Mahlzeiten erreicht werden. Dabei traten nur wenige Hypoglykämien<br />

auf (Accu-Chek Ò Aviva Combo <strong>und</strong> Animas Ò 2020: n = 2, Mini-<br />

Med Paradigm Bolus Wizard Ò : n = 0). Schlussfolgerung: Nach Applikation<br />

der von den Boluskalkulatoren empfohlenen Korrekturboli konnte<br />

der Glucosezielbereich bei ca. 40% (Animas Ò 2020) bis 65% (Accu-Chek Ò<br />

Aviva Combo) der postprandialen Hyperglykämien erreicht werden. Zur<br />

optimalen Nutzung der Boluskalkulatoren sollten die individuellen Therapieparameter<br />

überprüft <strong>und</strong> sorgfältig eingegeben werden.<br />

P128<br />

Ges<strong>und</strong>heitsökonomische Evaluationen zum<br />

Vergleich von Insulin glargin mit Insulindetemir<br />

in der intensivierten Insulintherapie bei<br />

Typ-1-Diabetikern – ein systematischer Review<br />

Hagenmeyer EG 1 , Koltermann KC 1 , Dippel FW 2 ,<br />

Schädlich PK 1 , Häussler B 1<br />

1 IGES Institut GmbH, Berlin, Germany, 2 Sanofi-Aventis<br />

Deutschland GmbH, Berlin, Germany<br />

Fragestellung: Ziel der Studie war ein systematischer Review von ges<strong>und</strong>heitsökonomischen<br />

Evaluationen, die Insulin glargin (GLA) mit Insulindetemir<br />

(DET) als Basalkomponente einer intensivierten konventionellen<br />

Insulintherapie (ICT) bei Typ-1-Diabetikern (T1D) vergleichen.<br />

Methodik: Für den Zeitraum vom 1.1.2000 bis 1.12.2009 wurde eine<br />

systematische Literaturrecherche mittels Embase, Medline, der Cochrane<br />

Library sowie den Datenbanken von German Medical Science (GMS)<br />

<strong>und</strong> DAHTA durchgeführt. Zusätzlich erfolgte für die Jahre 2007 bis 2009<br />

eine Handsuche in deutschen endokrinologischen Fachjournalen <strong>und</strong><br />

den Abstract-Bänden relevanter Fachkongresse. Die identifizierten Publikationen<br />

wurden anhand von vorab definierten Kriterien eingeschlossen.<br />

Um die Vergleichbarkeit der Ergebnisse zwischen den Studien zu<br />

erleichtern, wurde die jeweilige Landeswährung mithilfe von Purchasing<br />

Power Parities (PPP) in Euro übertragen. Ergebnisse: Insgesamt wurden<br />

4 Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen zum Vergleich von GLA versus DET<br />

aus 4 verschiedenen Ländern (Deutschland, Mexiko, England, USA) in<br />

die Auswertung eingeschlossen. Davon griffen eine Kosten-Nutzwert-<br />

Analyse (KNWA) <strong>und</strong> eine Kosten-Minimierungs-Analyse (KMA) auf<br />

die gleichen klinischen Daten 1 zurück, interpretierten diese jedoch unterschiedlich,<br />

was die Effektivität in Bezug auf HbA1c-Senkung <strong>und</strong> Hypoglykämiehäufigkeit<br />

anging. Das führte dazu, dass sich die Therapie<br />

mit DET gegenüber GLA in der KNWA sowohl preiswerter als auch effektiver,<br />

in der KMA jedoch um C= 280 pro Patient <strong>und</strong> Halbjahr teurer<br />

erwies. Eine Routinedatenanalyse unter Verwendung von Daten aus<br />

englischen Hausarztpraxen fand unter GLA gegenüber DET signifikant<br />

geringere Kosten von C= 159/Jahr für diabetesabhängige Verordnungen<br />

(Basal- <strong>und</strong> Bolusinsuline, Teststreifen, Hypoglykämie-Notfallmedikation,<br />

Pens, Nadeln <strong>und</strong> Lanzetten). Demgegenüber zeigte eine KMA mit<br />

deutschen GKV-Routinedaten eine Kostenneutralität hinsichtlich der<br />

Gesamtausgaben für Basalinsuline, Bolusinsuline <strong>und</strong> Teststreifen.<br />

Schlussfolgerungen: Entscheidend für eine umfassende Kosten-Nutzen-Bewertung<br />

zwischen GLA <strong>und</strong> DET bei T1D sind Unterschiede bei<br />

1. der klinischen Effektivität (HbA1c-Senkung, Hypoglykämie-Häufigkeit)<br />

<strong>und</strong><br />

2. dem Verbrauch von Basal- <strong>und</strong> Bolusinsulin, Teststreifen zur Blutzuckerselbstmessung<br />

sowie Nadeln <strong>und</strong> Lanzetten.<br />

Zur klinischen Wirksamkeit gibt es bisher nur zwei publizierte Head to<br />

Head Vergleiche 1,2 . Zu den Ressourcenverbräuchen sowie den daraus<br />

resultierenden Kosten ergaben die drei gef<strong>und</strong>enen KMAs jedoch einen<br />

einheitlichen Trend. Zwei Studien in ausländischen Settings zeigten einen<br />

Kostenvorteil zugunsten von GLA versus DET, eine Studie auf der<br />

Basis von deutschen Versorgungsdaten ermittelte eine Kostenneutralität<br />

bei T1D. Literatur: [1] Pieber TR et al. Diabetic Medicine, Vol 24.<br />

2007:635 – 42. [2] Heller S et al. Clinical Therapeutics 2009;31(10):<br />

2086 – 2097<br />

P128.1<br />

Diabetologie & Stoffwechsel 2010; 5: S1–S106 Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York · ISSN 1861-9002<br />

Ges<strong>und</strong>heitsökonomische Evaluationen zum<br />

Vergleich von Insulin glargin mit NPH-Insulin in<br />

der intensivierten Insulintherapie bei<br />

Typ-1-Diabetikern – ein systematischer Review<br />

Hagenmeyer EG 1 , Koltermann KC 1 , Dippel FW 2 ,<br />

Schädlich PK 1 , Häussler B 1<br />

1 IGES Institut GmbH, Berlin, Germany, 2 Sanofi-Aventis<br />

Deutschland GmbH, Berlin, Germany<br />

Fragestellung: Ziel der Studie war die Durchführung eines systematischen<br />

Reviews von ges<strong>und</strong>heitsökonomischen Evaluationen, die Insulin<br />

glargin (GLA) mit NPH-Insulin (NPH) als Basalkomponente einer intensivierten<br />

konventionellen Insulintherapie (ICT) bei Typ-1-Diabetikern<br />

(T1D) vergleichen. Methodik: Für den Zeitraum vom 1.1.2000 bis<br />

1.12.2009 wurde eine systematische Literaturrecherche mittels Embase,<br />

Medline, der Cochrane Library sowie den Datenbanken von German<br />

Medical Science (GMS) <strong>und</strong> DAHTA durchgeführt. Zusätzlich erfolgte<br />

für die Jahre 2007 bis 2009 eine Handsuche in deutschen endokrinologischen<br />

Fachjournalen <strong>und</strong> den Abstract-Bänden relevanter Fachkongresse.<br />

Die identifizierten Publikationen wurden anhand von vorab definierten<br />

Kriterien eingeschlossen. Im Anschluss an die standardisierte<br />

Extraktion der Inhalte wurde die Qualität der Studien nach international<br />

anerkannten Kriterien bewertet. Um die Vergleichbarkeit der Ergebnisse<br />

zwischen den Studien zu erleichtern, wurde die jeweilige Landeswährung<br />

mit Hilfe von Purchasing Power Parities (PPP) in Euro übertragen.<br />

Ergebnisse: Insgesamt wurden 7 Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen<br />

zum Vergleich von GLA versus NPH aus 4 verschiedenen Ländern<br />

(Deutschland, Kanada, England, Schweiz) in die Auswertung eingeschlossen:<br />

6 Kosten-Nutzwert-Analysen (KNWA) unter Verwendung<br />

von komplexen Modellierungen <strong>und</strong> 1 Kosten-Vergleichsstudie (Kosten-<br />

Minimierungs-Analyse) basierend auf Routinedaten. Die KNWA unterschieden<br />

sich darin, ob sie Unterschiede in der Wirkung der beiden<br />

Komparatoren nur für die Hypoglykämie-Häufigkeit, nur für die<br />

HbA1c-Senkung oder aber für beide Endpunkte berücksichtigten. Ferner<br />

wurde der Einfluss von Hypoglykämien <strong>und</strong> von Angst vor Hypoglykämien<br />

auf die Lebensqualität unterschiedlich bewertet. GLA erwies sich<br />

in einer KNWA durch größeren Nutzen bei geringeren Kosten gegenüber<br />

NPH als dominant. In den übrigen 5 Studien dieses Typs rangierten die<br />

zusätzlichen Kosten pro gewonnenes,qualitätsadjustiertes Lebensjahr<br />

(QALY) für die Behandlung mit GLA zwischen 3.859 <strong>und</strong> 57.002 (inkrementelle<br />

Kosten-Effektivitäts-Relation, IKER). Die Kosten-Vergleichsstudie<br />

im Setting des deutschen GKV-Systems fand höhere Kosten für<br />

die Therapie mit GLA gegenüber NPH. Schlussfolgerungen: Je nach<br />

Methodik <strong>und</strong> Setting der ges<strong>und</strong>heitsökonomischen Analyse ergeben<br />

sich für den Vergleich von GLA mit NPH in der ICT beim Typ-1-Diabetes<br />

unterschiedlich große Kosten-Nutzwert-Verhältnisse. GLA erwies sich<br />

gegenüber NPH in einer KNWA als medizinisch überlegen bei gleichzeitig<br />

geringeren Kosten (dominante Situation).l In weiteren 3 der insgesamt<br />

6 KNWA wurde GLA innerhalb der allgemein akzeptierten Grenzen<br />

als Therapieoption mit guter bis sehr guter Kosten-Wirksamkeit bei<br />

T1D bewertet. Die Hypoglykämiehäufigkeit, die Qualität der Stoffwechseleinstellung<br />

<strong>und</strong> das Ausmaß der Hypoglykämie-bedingten Beeinträchtigung<br />

der Lebensqualität sind dabei relevante Parameter für die<br />

Wirtschaftlichkeit von Insulin glargin.

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